03/09/18 Sarria

Morgens gegen 6 ging wieder das Wecker klingeln los und als um halb sieben das Licht an war stand ich auf. Ich machte mir in der schönen, in den Fels gehauenen, aber kalten Küche noch einen Cappuccino und machte mich dann in der Dämmerung auf den Weg. 

Es waren anfangs noch nicht so viele Leute unterwegs. Das änderte sich aber sehr schnell als von allen Seiten noch andere dazu kamen. 

Jetzt sah es aus wie an einem Volkswandertag. 

Ich lief bis zum ersten Café und machte dort mit den Neuseeländern, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe pause. Ich dachte das es dann vielleicht weniger Leute werden. Ilka und Martin kamen dann auch noch und gemeinsam gingen wir mit der Masse weiter. Unglaublich wie viele Leute hier rumlaufen. 

Das Wetter war heute etwas bewölkt und es tröpfelte sogar etwas. 

Wir liefen dann recht langsam, machten öfters eine Pause aber der Strom an Leuten riß nicht ab. 

Irgendwann liefen wir einfach mit. In portomarin wäre unsere Tour eigentlich zu Ende gewesen, aber wegen der Massen und der neuen Stadt wollten wir weiter laufen. 

Die alte Stadt und Brücke ist in einem Stausee verschwunden. Aufgrund des niedrigen Wasserspiegels konnte man noch die alte Brücke und die Mauern der sonst überschwemmten Häuser sehen. 

Wir liefen noch 8km weiter und in Gonzar gingen wir in die Municipal. 

Die war ganz ok. Ich schlief über den beiden im Doppelbett und da keiner mehr dazu kam konnte ich auf das zweite Bett mein Zeug legen. 

Abends waren wir noch in der hinteren Kneipe essen. Bisher eines der besten Essen das es hier gab. Kann ich echt empfehlen. Vor allem den Fisch. 

Danach war schon wieder neun Uhr und bettruhe angesagt. Wie im Kindergarten. 

 

Gelaufene KM  30 Gesamt 2474 km

Spende 

Übernachtung 6

Bier 5

Getränke 3

Essen 14

Sonstiges 

 

 

04/09/18 Gonzar

Es war recht warm in der Nacht da so trottel wieder alle Fenster zu machten. 

Die meisten liefen wieder mit Taschenlampe los. 

Wir standen dann auch mal auf als es dämmerte. 

Der weg war anfangs nicht besonders, immer entlang der Straße. 

Auch fing es zu regnen an. Anfangs noch wenig, dann heftiger. 

Mit Schirm ging es aber ganz gut. 

In Palas del Rey, nicht besonders schön, machten wir Regen Pause. 

Laut radar sollte es auch nur noch 30 Minuten regnen und dann besser werden.

Da blieben wir natürlich noch in der Kneipe sitzen. 

Danach noch zum Supermarkt und wieder raus aus der Stadt. 

Der weg wurde wieder schöner, durch kleinere Eukalyptus Wälder und Eichen Wälder. Ich hatte mir schon überlegt, wenn es so blöde bleibt mit dem weg, lauf ich heute etwas weiter und bin dann schon einen Tag eher in Santiago. 

Bei der ersten Herberge in die wir wollten war alles voll. Die wäre sehr schön gewesen. 

Daher mussten wir weiter und in die Municipal die zwar ok, aber nicht so schön ist. Auch ist sie jetzt auch schon voll. 

Wir machten noch eine Waschmaschine und steckten die Wäsche in den trockner da es schon zu spät zum aufhängen war. Ich hängte nur meinen kleinen Rucksack raus. Der sollte zwar wasserdicht sein, hat aber jetzt schon ein paar Löcher und war deshalb heute etwas undicht. 

Abends gingen wir noch essen. Ich bestellte nur einen Hamburger, der aber ganz ok war. 

Unterhalten haben wir uns noch mit zwei netten deutschen aus Hamburg die auch bei uns wohnten. 

Blöd das es jetzt in den letzten Kilometern kalt und ungemütlich wird. 

 

Gelaufene KM 22,8 Gesamt 2496, 8 km

Spende 

Übernachtung 6

Bier 9

Getränke 4,50

Essen 10,90

Sonstiges 1,50

 

 

05/09/18 Casanuova

Nachts hatte es ein Gewitter. Ilka hat sich das angesehen, ich hab nur das Wetterleuchten mitbekommen. 

Morgens war wieder übliches geraschel und um kurz nach acht liefen wir dann auch los. Martin wurde von der Putzfrau noch etwas angetrieben.

Beim packen bemerkte ich das mein Rucksack noch auf der Leine hing. Der war jetzt natürlich klitsch nass. Aber war kein Problem, ich konnte ihn ja wieder trocknen. 

Der Weg war teilweise sehr schön, aber meistens wie gestern. 

Einziges Highlight war eine tolle Stein Brücke, daher gibt es auch nicht viel zu sagen. 

Um drei waren wir dann in Arzua und fanden auch gleich wieder einen Platz in der Municipal. 

Die andere Herberge die wir anfragten war schon voll. 

Aber wir hatten das beste Zimmer im Haus und besser ist es in den anderen Herbergen auch nicht. 

Gegen Abend gingen wir noch Pulpa, Krake essen. Martin schwärmte da schon länger davon. Ich fand es schmeckte recht gut, aber im Verhältnis war es mir zu teuer. 9 Euro für einen kleinen holzteller voll.  Bin einfach kein Feinschmecker. 

Danach gingen wir noch auf ein Bier. 

Juhu schon 2500km geschafft 

 

Gelaufene KM 22,9 Gesamt 2519, 7 km

Spende 

Übernachtung 6

Bier 5,5

Getränke 9

Essen 12,50

Sonstiges 

 

06/09/18 Arzua

Nachts hatte ich die Tür für den schlafsaal mit einem Gurt blockiert, damit es etwas durchluftet. Gegen morgen wurde es dann aber kalt und ich schloss die Tür wieder. 

Trotzdem recht gut geschlafen. 

Nach dem aufstehen, wir waren wie üblich die letzten gingen wir noch frühstücken. 

Danach auf auf den Weg. Da kamen wir direkt mit einer riesen Pilgerschar zusammen. 

Es war eine größere Jugendgruppe aus Portugal. So viele Menschen waren noch nie unterwegs. 

War aber kein Problem, ging alles nur etwas langsamer. Den einen oder anderen überholten wir dann auch noch und nach einer Weile lichtete sich das Feld dann schon wieder etwas. 

Wir beschlossen dann heute nicht am Etappenziel O Pedrouzo zu übernachten sondern bis kurz vor Santiago zum Monte de Gozo zu laufen. 

Dort gibt es die größte Herberge in Galizien. 

Blöd wäre natürlich wenn diese ausgebucht ist,da ja doch noch viele unterwegs sind und wir wie immer spät dran sind. 

Der weg verlief wieder sehr schön durch Wälder und Felder. Vor allem die Eukalyptus Bäume finde ich immer klasse. 

Manchmal ging es an der Hauptstraße entlang und dann noch um den Flughafen drumherum. 

Aber auch das ganz ok. 

Irgendwann meinte Ilka, sie wäre die letzte. Und es war wirklich niemand mehr hinter ihr. Wo die wohl alle hin sind? 

Die letzten Kilometer waren wir dann ganz alleine, nur eine Polin die ich schon öfter gesehen habe überholten wir noch. 

Am Monte wunderte ich mich dann schon das um die Kasernen artige Herberge nicht viel los ist. Bei 400 Leuten sollte mehr los sein. Wir befürchteten dann schon, dass sie zu ist. 

Aber war nicht so. Eher das Gegenteil, es waren nur etwa 8 Leute in der Herberge. 

Das soll mal einer verstehen. 

Wir gingen dann am Abend noch zum Denkmal wo es arg windete und der Sand in die Augen blies, und danach zum Essen. Da war es das erste Mal, das wir erst um 8 Uhr was zu essen bekommen haben. 

Die Spanier sollen ja angeblich nie vor 22 Uhr essen gehen, aber wenn man dann um halb neun was will, ist meistens schon dicht. Irgendwie ist da keine Logik drin. 

Aber egal, wir konnten die Karte ruhig studieren haben uns aber dann doch für das tagesmenü entschieden. Ilka und ich hatten den Fisch, Martin des Fleisch. Mehr Auswahl gab es eh nicht. 

Beides war sehr gut und so liefen wir satt wieder zurück. 

Inzwischen war eine Jugendgruppe angekommen und es war natürlich richtig was los. 

Trotzdem war die Nacht ruhig. 

 

Gelaufene KM 33,6 Gesamt 2553, 3km

Spende 

Übernachtung 6

Bier 5,5

Getränke 9

Essen 12,50

Sonstiges 

 

07/09/18 Monte de Gozo

Kurz nach Sonnenaufgang los gelaufen und noch das Denkmal und die Stadt in den ersten Sonnenstrahlen fotografiert. Man sieht sogar die Kathedrale von dort oben. 

Dann ging es runter nach Santiago. 

Beim Ortsschild noch ein kurzes Foto gemacht, hab es also wirklich geschafft hier her zu laufen. Hat mich richtig gefreut  

Mein Hostel war fast auf dem Weg so das ich erstmal dort hinging. 

War auch nicht schlecht, da ein Zimmer leer war und ich pilgi gleich ins Zimmer stellen konnte. 

Danach bin ich in die Stadt und habe mir erstmal die Compostela geholt.

War kein Problem und jetzt bin ich amtlich Sündenfrei. 😀

Danach habe ich mich noch etwas vor die Kathedrale gesetzt, noch ein paar von unterwegs getroffen und um 12 Uhr bin ich in die Pilger Messe. War sehr schön, aber den Weihrauch schwengel haben sie leider nicht geschwenkt.

Danach hab ich noch 12 Kerzen angezündet, für die ganze Familie, sowie jeweils eine für Maria, Robert und Rita und alle die ich sonst noch so traf unterwegs. Hatte ich ja versprochen.

Danach schlenderte ich durch die Stadt und zum ausruhen wieder in das hostel.

Das ist riesig. Bin ganz auf der anderen Seite und muss durch den ganzen komplex durch.

Aber das Einzelzimmer ist klasse, mit kleinem Waschbecken und alles für 17€ Nacht. Kann man nicht meckern.

Ich machte mir noch ein Bocadillo aus dem Supermarkt und beim Essen ist mir dann eine Plombe raus gefallen. Das mir das immer im Urlaub passieren muss. 

Ich hab dann noch ein paar Zahnärzte in Santiago angerufen, aber Freitag nachmittag hatte natürlich keiner mehr Zeit. 

Danach traf ich mich mit Ilka und Martin zum Essen. Erst gingen wir noch ein Bier trinken und danach nochmals in die Pilger Messe. 

Diesmal schwenkten sie auch den Butafumeiro. Ist schon klasse, wie das Teil rumfliegt. 

Nach dem Essen noch auf den großen Platz wo wir Musik hörten und Sue und Peter trafen. 

Danach musste ich gehen, weil bei mir um halb 12 Uhr abgesperrt wird. Ist halt der Nachteil vom billig Zimmer. 

 

Gelaufene KM 5,4 Gesamt 2558, 7km

Spende 14

Übernachtung 6

Bier 13,50

Getränke 9

Essen 12,50

Sonstiges 1,00

 

08/09/18 Santiago de Compostela 

Die Nacht war sehr angenehm da keiner Geräusche machte. 

Ilka und Martin laufen heute nach Muxia,  ich bleibe noch einen Tag und laufe dann nach Finisterre. Dort treffe ich die beiden dann wieder am 11.09. 

Ich schlief gemütlich aus und machte mir in der gut ausgestatteten Küche noch Spiegeleier, danach ging ich dann wieder los, mir die Stadt anschauen. Hatte vom Touristenbüro einen kleinen Plan erhalten. 

Die Stadt ist sehr schön. Viele alte Gebäude und nette kleine Gassen. 

Ich ging wieder zur Kathedrale wo heute verschiedene Gruppen Tänze aufführen. 

Sie waren meist verkleidet wie bei uns am fasching und machten auch einen mords Lärm. 

Ich war froh, gestern angekommen zu sein. 

Nachmittag machte ich noch einen kleinen Einkauf für morgen und abends bin ich wieder in die Stadt. Es war jetzt wieder ruhiger und ich verbrachte noch einige Zeit vor der Kathedrale und hab noch  Barbara aus Regensburg getroffen. 

 

Gelaufene KM 0 Gesamt 2558, 7km

Spende 1

Übernachtung 17

Bier 3,90

Getränke 5

Essen 13, 40

Sonstiges 2

 

 

09/09/18 Santiago de Compostela 

Heute ging es wieder weiter. Ich bin um halb acht los. In der Stadt ist es ja beleuchtet. Es ging nochmal an der Kathedrale vorbei und dann aus der Stadt raus. 

Der Weg war sehr schön, nur wenige Straßen, sonst immer durch schönen Wald auf sehr guten Wegen. 

In Negreira war Markt und daher viel los. Mit Pilgi wollte ich da nicht durch laufen und hab mir daher den Markt nicht angeschaut. 

Weiter ging es über bewaldete, schöne Hügel nach Piaxe in die Herberge Alto da Pena.

Anscheinend habe ich das mieseste Zimmer erwischt. Ein dunkler, schmaler Raum mit 4 Betten drin. Die oberen Zimmer wären besser. 

Immerhin dass Bier ist günstig. 

Habe mich noch etwas mit einer schweizerin unterhalten, die von Porto aus lief. Auch dort scheint es voll gewesen zu sein. 

Abends saßen wir dann noch alle gemütlich zusammen und der Italiener unterhielt uns mit lustigen Geschichten. 

 

Gelaufene KM 30,6 Gesamt 2589, 3 km

Spende 

Übernachtung 17

Bier 

Getränke 

Essen 10,50

Sonstiges