07.06.2018
So, jetzt geht es also richtig los. Gestern war die Beerdigung von Peter. War sehr schön gemacht. Sogar ein Pfarrer war da, obwohl er ausgetreten war. Fand ich sehr nett von der Kirche in die wir sogar rein durften.
Heute morgen fuhr ich also wieder meinen üblichen Weg über Basel. Wie gewohnt machte die Bahn wieder Unsinn. In Ulm sollte der Zug um 10:05 abfahren. Ein Lokführer und zwei Schaffner standen auch rum und warteten. Auf dem gegenüberliegenden Gleis stand ein gelber Zug, also der den wir normalerweise nehmen.
Zur Abfahrtszeit rief dann wohl mal einer der drei an, was mit dem Zug sei. Nun, es war der leere auf dem falschen Gleis. Der Lokführer stieg über die Gleise und rangierte dann hin und her auf das richtige Gleis. Was ein Chaosladen.
Es Waren zum Glück nur 10minuten und ich hatte ja 30 in Basel eingeplant.
Im Fahrradabteil war ods was los und eine Radlerin hatte ihr Fahrrad verkehrt herum. Kein Problem, Pilgi und Fahrrad passen nebeneinander. Als ich mich umdrehte hatte die dumme nuss ihr Fahrrad schräg gestellt und saute mit ihrer fettigen Kette meinen schönen gelben Rucksack ein. Sie wollte sich noch hinsetzen, daher machte sie den Unsinn. Normale Plätze wären noch frei gewesen. Ich hab dann probiert das Fett wegzumachen aber das ging nicht. Jetzt ist er halt schwarz.
Der Rest der Fahrt war wie üblich und ich kam pünktlich in Boncourt an. Dann musste ich noch die 140 hm hoch was mich doch ins schwitzen brachte und war wieder an der Hütte.
Morgen wäre sie reserviert gewesen, gut, dass ich heute schon da bin.
Ich ging dann wieder zum Aussichtsturm. Auf der Wiese vor dem Turm waren etwa 60 Kühe. Ich dachte mir nix dabei, da nur etwa drei au7f meinem Weg waren, die anderen weiter unten. Auf einmal rannte die ganze Herde von unten auf mich zu. Ich hab dann auch mal Gas gegeben und bin hinter das Kuhgatter gesprintet. War echt wie im Western mit den Büffelherden.
In den Vogesen hatte es ein Gewitter, sonst sah es ganz gut aus vom Wetter her. Allerdings kam das Gewitter doch immer näher und ich lief mal gemütlich zur Hütte zurück. Die Kühe waren wieder unten. Es dauerte auch nicht lange bis es stark regnete. War ich doch froh über die Entscheidung hier hoch zu laufen. Mitten im Regen kam noch ein Mountainbiker aus Delle der sogar etwas Englisch konnte.
Die Muhs hatten sich auch bei den Bäumen untergestellt.
Da jetzt alles nass war, wird es wohl wieder nix mit meinem Lagerfeuer.
Gegen Abend bin ich nochmal auf den Turm wegen der Füchse vom letzten Mal. Leider kamen sie diesmal nicht.
Bin morgen mal gespannt auf meinen ersten richtigen Pilger Tag. Pilger light ist ja ab jetzt zu Ende. Allerdings hab ich jetzt auch die erste von drei Etappen hinter mir. Yeah.

Gelaufene KM 3,2 Gesamt 455
Spende 0,00
Übernachtung 0
Bier 0
Essen 0
Sonstiges 22.00SFR + 24,-€



08.06.2018  Boncourt

Am Morgen fing der Rabe wieder an an die Scheibe zu klopfen. Es war zwar noch etwas neblig aber schon relativ warm. Daher kurz gefrühstückt Wasser aufgefüllt und dann ging es um halb acht wieder runter nach Delle. Da ich Essenstechnisch ja noch gut ausgestattet war musste ich erst mal nix kaufen. Der Weg ging erst durch schlammigen Wald und dann ganz toll an einem Kanal entlang.
Hier machte ich dann erst mal Pause. Dabei etwas eingeschlafen aber bald wieder geweckt von 3 Franzosen die English konnten. Dann weiter den Kanal entlang bis es wieder in den Wald ging. Dabei hörte ich wieder das knackende Geräusch an Pilgi. Mist eine Speiche ist schon wieder locker. Da hat Hans nicht richtig getroffen. Aber der Rest scheint zu halten. Da es heute recht eben war kam ich gut voran. Da es bis zum Camping 70km statt wie Google meinte 55 sind musste ich heute etwas länger laufen was aber kein Problem ist.
Vor Hericourt zog dann ein Gewitter auf. Ich lief daher einen kleinen Umweg zum Supermarkt. Dort kaufte ich Baguette und Äpfel. Das Gewitter war noch nicht und im Markt gab es nix zum sitzen daher lief ich in die Stadt. Es fing an leicht zu regnen und ich stellte mich an einer Schule unter. Hörte aber gleich wieder auf und ich
ging ins Zentrum. Dort suchte ich mir ein trockenes Plätzchen und wartete ab. Es regnete aber nur leicht und ich konnte weiter nach Couthenans wo es einen Weiher gab. Mir reichte es dann auch mit dem Laufen und ich suchte einen Platz zum zelten. Leider war der einzige Platz privat mit Eintritt verboten. Daher lief ich noch zu einem weiteren Weiher aber außer einer Autoabstellfläche kam nix mehr. Dort blieb ich dann.
Abends kamen noch welche zum Federball spielen auf dem Weg und Jogger. Als es wieder donnerte baute ich das Zelt schnell auf, im Regen ist doof.
Der Jogger kam auch bald zurück und guckte aber sagte nix. Jetzt um halb zehn wird es eh bald dunkel und ich hoffe das Gewitter das immer lauter wird zieht vorbei. Ich bin jetzt jedenfalls etwas gerüstet auch wenn ich nur zwei Heringe rein bekam. Ich hoffe es hält. Sturm sollte es keinen geben. Bin gespannt wie die Nacht wird.

Gelaufene KM 38.6 Gesamt 493.6
Spende 0,00
Übernachtung 0
Bier 0
Essen 7.15
Sonstiges


09/06/18 Coutehans

Gegen 11 gestern Abend fing es dann an zu regnen und hörte bis 7 morgens nicht mehr auf. Ich habe dann das nasse Zelt eingepackt und habe mich auf dem Weg gemacht. Ein Holzarbeiter fragte mich dann noch etwas aus aber viel konnte ich ja nicht erzählen. Der Weg war wieder sehr schön über die sanften Hügel an den ungemähten wiesen vorbei. Leider waren wieder alle Kirchen geschlossen. Dann spar ich mir halt was. Wenn sie nicht direkt am Weg liegen lauf ich gar nicht mehr hoch. Bringt ja eh nix. Ich wollte heute nach Villersexel da es dort einen Campingplatz gibt. Unterwegs war auf der Straße noch ein kleines rollendes Haus gestanden dessen Achse weggebrochen war. Mussten sie wohl auf den Kran warten. Danach sah ich wieder ein Auto mit warn Licht stehen. Als ich näher kam sah ich eine entenfamilie mit zwei jungen auf der Straße rumlaufen. Sie waren wohl unterwegs zum Weiher weiter unten. Dazu mussten sie aber noch die Straße etwa 500m entlang. Alle Autos haben gehalten und auf die kleinen aufgepasst. War sehr nett.
Etwa 1 Stunde vor Villersexel sah ich direkt vor mir ein Gewitter. Das einzige laut Radar im Umkreis von 20km. Grml. Ich lief trotzdem weiter über einen schmalen Pfad und das Gewitter war dann gar nicht so wild. In Villersexel war alles geschlossen, Mittagspause und daher lief ich gleich zum Campingplatz. Vorher noch beim touristoffice vorbei und mal wieder einen Stempel geholt. Am Campingplatz hab ich gleich mal alles ausgepackt damit es trocknen kann. Leider fing es gerade dann zu tröpfeln an. Ich packte alles unter die Bäume und wartete mal ab. Hörte bald wieder auf und ich konnte alles in der Sonne trocknen. Am Campingplatz Kiosk holte ich mir dann noch ein Cola aber der wollte 2€ für die kleine Büchse. Bier 2.30. Das Cola kaufte ich trotzdem und nach dem das Zelt trocken war räumte ich alles ein. Danach unter die Dusche, war das toll.
Das Wetter wurde wieder schlechter und es grummelte rings um mich rum. Ich schnappte mir den Schirm und den kleinen Rucksack und machte mich auf zum Supermarkt. Dort kostete die Cola ein viertel und es gab auch noch zwei Bier. Inzwischen regnete es gut das ich den Schirm hatte.
Am Campingplatz hörte es dann aber wieder auf und ich konnte das Zelt gleich wieder trocknen. Dann setzte ich mich an den Fluss und trank gemütlich mein Bier. Auf einmal wurde es ganz neblig und auch kalt. Da machte ich mich auf ins Bett. Alle Geräte hatte ich am Waschbecken geladen, top.
Juhu die 500km erreicht.

Gelaufene KM 31.0 Gesamt 524.6
Spende 0,00
Übernachtung 9.50
Bier 2.54
Getränke 3.18
Essen  4.00
Sonstiges

 

 

10/06/18 Villersexel

In der Nacht hatte es noch etwas getröpfelt. Aber nicht wild. Morgens war immer noch der dicke Nebel da und alles wieder klamm. Ist halt der Nachteil am Fluss. 

Ich hab dann wieder alles getrocknet und nochmal geduscht. Daher war ich dann auch erst um halb 12 fertig. Der Weg ging erst am Fluss entlang aber leider nicht sehr lange. 

Am Waldrand war eine Schutzhütte für Pilger voll eingerichtet mit Herd und Geschirr. Echt super aber für mich leider zu früh. In der Hütte war so eine kleine Tafel an die man Zettel hängen konnte. Da sah ich das heuer erst 1 anderer vorbei gekommen ist. Er ist 10 Tage voraus. Ich habe mich dann auch verewigt. 

 2km danach kam nochmals eine Schutzhütte. Erst kommt auf 100km in Frankreich gar nix, dann 2 hintereinander. Das versteht keiner. Sie sind halt anders würde Ingrid sagen. 

Danach ging es auf einem zum Teil schlammigen Pfad ganz lang durch den schönen Wald. Hier wird der Wald anders genutzt als bei uns. Sehr alte Bäume nicht in Reihe und schön gemischt. Schon was anderes als unsere monokultur. 

Tiere sieht man hier echt keine, daher hab ich auch das Fernglas nicht mehr mit. Die ballern hier auch alles ab. Ich hab öfters Schüsse am Abend gehört. 

Weiter ging der Weg eine alte bahntrasse entlang bis Dampierre sure linotte. Hier hab ich dann am Friedhof wieder Wasser aufgefüllt und wollte noch etwa 6km laufen und mir dann ein Plätzchen suchen. Das Wasser schmeckt wieder ganz ok.

500m nach dem Friedhof war wieder Feldweg und das rechte Rad eierte wieder. Ich hab dann gesehen dass schon 2 speichen wieder locker sind. So ein Mist. Da nur noch Feldwege und Pfade kommen konnte ich so nicht weiter. Im Ort habe ich eine Werkstatt gesehen, da will ich morgen hin und nochmal schweißen lassen.

Es nervt echt an. Bei der schlafplatz suche fiel mir eine Hütte, wohl für Pferde mit halber Türe auf. Innen war alles vermüllt aber nach etwas aufräumen und Glasscherben wegmachen sah es dann ganz ok aus. Und ich hatte mich so auf einen Platz draußen gefreut da es heute keine Gewitter hat.

Ich hab noch ewig im Netz nach Ersatz Rädern gesucht aber dininge passen nicht. Daher habe ich denselben Mist wieder bestellt. Jetzt müssen sie nur noch irgendwie her.

Ein Gartenrotschwanz scheint auch normal hier zu übernachten, er flog immer vor die Türe und dann wieder weg. Mich würde er nicht stören. Alles wegen den Mistfelgen. 

 

Gelaufene KM 21.1 Gesamt 545.7

Spende 0,00 

Übernachtung 0

Bier 0

Getränke 0

Essen  4.20

Sonstiges