11/06/18 Dampierre-sur-linotte

In der Nacht hat es etwas geregnet, gut dass ich im Pferdestall war. Geschlafen habe ich eh nicht so gut. Der Wetterbericht stimmt hier überhaupt nicht. Ich bin dann morgens gleich zur Werkstatt. Da war so ein Muffel dem ich die Sache erklärte. Er meinte das ginge nicht. Ich fragte ihn dann nach einem Schweißgerät und da kramte er dann so ein miniding wie ich auch habe mit dem Fülldraht raus und wollte dann doch gleich mal loslegen. Ich hab ihm dann gezeigt , dass erst mal der Schlauch und der Mantel runter müsste. Der hätte einfach so losgelegt. Ich hab dann die Felge gleich selber geschweißt. Hab mal außen alle Speichen nochmal angepunktet und hoffe das es jetzt hält. Er wollte dann 10€. Find ich OK, wenn er es selber gemacht hätte, waren ja nur 10min aber 5 hätten auch gereicht. Immerhin hab ich jetzt 10% seines 99€ Gerätes bezahlt für 10min Benutzung.

Ich bin dann wieder zurück zum Stall und habe noch gefrühstückt. Gestern hatte ich keine Lust zu gar nichts mehr, und hab nicht mal mehr was gegessen. 

Der Weg führte die ersten 4km einen Feldweg entlang und dann wieder auf der Straße.

In Authois war sogar die Kirche offen und ich hab mir das nette Innere angesehen. Sie hatten gar keine Spendenbox und auch keine Kerzen zum anzünden. Ich hab dann den Eintritt einfach in das Kollektenschaelchen gelegt. 

Danach nochmal steil Bergauf einen ziemlich schlammigen Weg. Wenn es regnet kann man hier nicht im Wald laufen. Da sind die Wege viel zu schlecht. Aber die Wälder sind einfach toll. Viele alte Bäume und die kaputten lassen sie einfach stehen. Hier ist wohl überall Bannwald. 

Auch in Quenoche war die Kirche offen und ich sah mir diese auch noch an. Scheint heute der Tag der offenen Kirchen zu sein. 

Als ich raus war fing es gerade zum regnen an. Ich holte den Schirm raus und lief zu einer Bushaltestelle. Ich kannte diese schon von Streetview, da ich ab hier eigentlich den Bus zurück nehmen wollte wenn Pilgi das letzte mal nicht kaputt gegangen wäre. 

Der Wetterbericht hat für heute zwar Wolken aber keinen Regen gemeldet. Taugt nix. 

Jetzt sitz ich hier und warte bis es zu regnen aufhört. 

Ich wollte mir ein Bett in einer Gite reservieren aber irgendwie verstand sie nicht das ich heute kommen wollte. Sie faselte immer was von morgen.

Ich hab dann an Heidi geschrieben ob sie da mal anrufen kann ob das klappt. Und sofort kam die Antwort, das sie reserviert hat. Super. Jetzt muss ich nur noch warten bis es besser ist und dann kann ich die paar Kilometer noch laufen.

Wetter-online schob das Regenende immer weiter hinaus und das aktuelle Radarbild war auch uralt, da dürfte es noch gar nicht regnen. Wetter. Com hatte dann ein aktuelles Bild und da war eine große Regenfront. Da ich ja schon eine Weile saß wollte ich nicht so lange warten und habe meine Regensachen angezogen und bin los. Der Schirm hält schon viel ab und Regenjacke und Regenhose waren auch top. Nur leider habe ich vergessen meine Fleecejacke  auszuziehen. Ich schwitzte am Berg dann doch und musste die Jacke dann doch noch ausziehen. Sie war schon ganz schön feucht. 

Nach etwa einer Stunde war der Regen dann vorbei und die Sonne war wieder da. 

Ich zog das nasse Zeug aus und marschierte weiter. Zumindest weiß ich jetzt das meine Regen Ausrüstung funktioniert. Ich bin gleich auf der Straße gelaufen statt durch den Wald. Es kamen auf 6 Kilometer nur 6 Autos daher ist es hier nicht so schlimm. 

Unterwegs viele Kühe auf der Wiese gesehen, mit Kälbchen und einem Stier. 

Im ganzen Allgäu hab ich dagegen nur 2 mal welche draußen gesehen. Die deutsche Landwirtschaft ist eine Schande. 

In Fondremant schaute ich mir noch die kleine Burg und die Romainquelle an. War sehr schön. 

Dann war ich auch schon nach einem letzten Aufstieg an meiner Gite. 

Ich bekam erst einmal ein Bier und dann zeigte mir Rober mein Zimmer. Schön groß mit Balkon. Ich packte erstmal die Sachen aus zum trocknen und legte mich in das Bett. Bin dann wohl eingeschlafen und erst das Handy weckte mich. Danach geduscht und noch ein Bier im sonnigen Garten getrunken. 

Um halb 8 gab es leckeres Essen. Das beste was ich hier in Frankreich bis jetzt bekam. Salat mit Salami und Lyoner, danach Eiernudeln mit Koteletts und Schweinebauch und noch eine Käseplatte. Dann noch einen Joghurt. 

Man darf also nur zum goldenen M oder privat zum Essen in Frankreich. Restaurant taugt nix. 

Dazu gab es Rotwein. 

Ich habe mich dann noch nett mit den Gastgebern unterhalten so gut es ging. 

Die beiden sind wirklich herzlich und ich lern doch ein wenig französisch dazu. 

Auch haben wir gleich in der Gite morgen angerufen da es wieder regnen soll. Leider darf ich erst um 18:00 Uhr kommen da vorher keiner da ist. Kochen muss ich auch noch selber und es kostet fast so viel wie hier. Aber die Dame dort kann gut Deutsch. Bin ich mal gespannt. 

Als mein Handy leer war und ich nicht mehr übersetzen konnte bin ich auf mein Zimmer. 

Habe heute schon den zweiten Mückenstich bekommen. Es geht wohl bald los mit den Mistviechern. 

 

Gelaufene KM 24. 5 Gesamt 570.2

Spende 3.50

Übernachtung 20.00

Bier 2.00

Getränke 0

Essen  15.30

Sonstiges 10.00 

 

 

12/06/18 Recologne les Rioz

Auch hier habe ich schlecht geschlafen. Keine Ahnung was das ist aber ich wache immer wieder nachts auf ohne Grund. Im Zelt sind ja immer irgendwelche Geräusche aber hier ist es total ruhig. Komisch.

Draußen ist es bewölkt. Gestern Abend hatten noch beide Wetterberichte Regen in der Nacht. Aber es ist trocken draußen. Heute soll es auch wieder regnen aber dann soll es schön werden. Na ja wenn es denn stimmt. 

Um 8 Uhr gab es Frühstück. An meinem Platz stand eine Müsli Schüssel und ein Teller. Witzig war der Cafe o lait. Sie stellte mir den Cafe und die Milch hin aber keine Tasse. Ich fragte dann nach einer und sie zeigte auf die Müsli Schüssel. Habe ich halt aus der den Cafe getrunken. 

Es gab dazu noch leckeren Käse und selbstgemachte Marmelade. Sie machte mir dann noch ein großes Sandwich mit Schinken. 

Ich bezahlte dann 35.- für die Halbpension, 3€ für das sandwich und 2€ für die beiden Biere. 

Das war voll ok. 

Wir lernten dann noch ein paar Wörter gegenseitig und dann packte ich meine Sachen. Ich hatte es ja nicht eilig da ich in Gy eh erst um 6 Uhr rein kann. 

Ich kontrollierte unterm Bett und die Bettwäsche aber fand nichts mehr was mir gehört hat. 

Dann lief ich los. Wieder auf der Teerstrasse um Pilgi zu schonen. 

Unterwegs kam ich wieder an einer Kuh Herde vorbei und fast alle waren ganz interessiert an mir. 

Nach etwa 3km grübelte ich über das eingepackte nach und dachte das Schafi, mein Schlafschaf irgendwie heute nicht dabei war beim Packen. 

Ich schaute gleich nach aber es war nicht da. 

Ich musste es im Bett vergessen haben. 

Ich lief zurück zum letzten Dorf und fragte einen Mann der im Garten war ob ich Pilgi bei ihm unterstellen könnte. Die Worte hatte ich vor her aus der App abgelesen. 

Kein Problem, Pilgi kam ins Gewächshaus und ich marschierte wieder zurück. Beim herlaufen kamen 3 Autos davon 2 mal die Post. Jetzt überholte mich nur einer auf den 3 km aber der wollte mich nicht mitnehmen. 

Aber ich war ja fix unterwegs und bald wieder dort. 

Die Dame wundert sich etwas, aber als ich ihr erzählte das ich mein kleines Schaf vergessen hatte. 

Ich ging nochmal auf das Zimmer und Schafi lag unter dem Kopfkissen wo ich vergessen hatte nachzuschauen. 

Als sie es sah verstand sie dann wohl auch und ich machte mich wieder auf den Weg. 

Schafi steckte ich in die Jackentasche so das es rausgucken konnte. War ja bisher immer im Seesack. Werde ich weiter so machen und ich hab unterwegs dann auch noch jemanden zum labern. 

Leider kam diesmal gar kein Auto und auch die Kühe dachten sich der schon wieder und ließen sich nicht stören beim fressen. 

Dann noch Pilgi geholt und weiter ging es. 

Wieder durch eine schöne Landschaft mit noch vielen ungemähten Wiesen und bewaldeten Hügeln. Auf den Wiesen gab es auch noch viele Blumen und viele schmetterlinge. 

Hier ist die Wintergerste schon Gelb und zum Teil schon abgeerntet. Der Weizen ist auch nur noch leicht grün und wird wohl auch bald so weit sein. Einen Mähdrescher hatte ich auch schon entdeckt. Normal ist dann das Erntedankfest nicht mehr weit. 😀

Als ich wieder den offiziellen Weg traf wäre die Straße ein zu großer Umweg gewesen daher lief ich den Pilgerweg weiter. Sofort kam wieder ein Schlammloch und ich hatte wieder schlammige Schuhe. Die waren vom Regen so schön sauber. 

Auch ging es auf steinigen weg steil den Berg hoch. 

Oben konnte ich dann das Zentralmassiv sehen und nach Norden wo es fast eben war und nach Westen wo es nur noch leicht hügelig war, blicken. 

Die nächsten Km scheinen gemütlich zu werden. 

In Gy schaute ich erst mal zum Touristen Büro aber das war geschlossen da die irgendwie eine reportage machen. 

Aber der Ort ist eh nicht groß und so fand ich die Gite sofort, aber war ja noch zu.

Ich lief dann hoch zum Schloss und wollte mir dieses anschauen. Am offenen Eingang war eine Tür die unten noch so ein hohes Querbrett hatte. Ich lupfte Pilgi gerade drüber als das Brett umkippte. Es kam auch gleich einer daher, der mir sagte das heute zu sei. 

Dann halt nicht 5€ gespart. 

Danach bin ich noch in die nahe Kirche die offen war und sogar Kerzen hatte. 

Allerdings hatte ich jetzt keine Münzen mehr und so habe ich halt nen 5er für die Kerzen bezahlt.

Außerhalb der Kirche war eine schattige Bank auf der ich es mir dann gemütlich machte. 

Um 6 Uhr ging ich dann runter und es kam auch gleich jemand. Die Dame zeigte mir das appartement mit Schlafzimmer, Küche Dusche und WC. 

Das Haus ist uralt aber schön renoviert. Zu Essen waren Spaghetti, Soße, Salat, Wurst, Käse, Baguette, Butter, Marmelade, joghurt und eine Mandarine im Kühlschrank. 

Ich bezahle 30€ für alles. Sie hätte dann auch noch eine Flasche Bier diese sollte aber 5€ kosten. Das war mir dann doch zu viel und ich kaufe mir dann ein Bier im Supermarkt. 

Bis das Bier kalt war machte ich mir die Spaghetti und den Salat. 

Danach ging ich mit meinen Büchsen zum Marktplatz und schaute mir das treiben so an. Wenn nicht der Kebab Wagen dort gewesen wäre wäre es recht trostlos gewesen. So kamen aber immer wieder mal Leute vorbei zum abholen. 

Es ist schon interessant in anderen ländern zu sehen was da so alles am Abend passiert. 

Ich war wohl wieder der einzige Pilger in der Stadt. Obwohl hier 2 hauptwege zusammen treffen und ein Hauptweg und ein Nebenweg, nämlich meiner, abgehen ist sonst niemand unterwegs. Bis Vezelay werde ich dann wohl niemanden mehr sehen, da dieser weg wenig begangen wird. Bin gespannt wann ich das erste Mal jemanden sehe. 

Als die Sonne untergegangen war ging ich auch wieder in die Wohnung. 

Ich machte noch Rücken Übungen da es mir heute Mittag einen Rücken Muskel gezerrt hat. 

Ich habe schon lange nichts mehr gemacht erst im Pferdestall hab ich meine Übung wieder mal gemacht. Und jetzt ist es doof. Hätte ich besser bleiben lassen. 

Ich hab auch noch beim Camping in Vezelay angerufen. Der konnte super englisch und Ingrid kann das Paket mit den Felgen dort hinschicken. Das ist besser als die Post, da dort immer auf ist. 

Danach ging ich ins Bett. 

Juhu, schon 600km geschafft!

 

Gelaufene KM 30.1 Gesamt 600.3

Spende 5.00

Übernachtung 20.00

Bier 3.42

Getränke 0

Essen  16.39

Sonstiges 0

 

 

 13/06 /18 

Gy

Nachts wieder aufgewacht und um halb acht dann aufgestanden. Hab mir Spiegeleier gemacht aus dem Supermarkt und das Baguette mit Marmelade und Käse gegessen. 

Die Kaffeemaschine funktionierte nicht richtig und daher gab es halt keinen Café. 

Dann noch Übungen gemacht und geduscht. Mist, ich hab Durchfall. Habe gestern vor Gy noch bei einem Friedhof aus dem Hahn getrunken. Das Wasser schmeckte aber eher nach Quellwasser. Daher nur eine Tasse getrunken, wer weiß wo es herkommt. Die Tasse war dann wohl doch zu viel. Ich hätte es gleich bleiben lassen sollen. 

Na ja, wird schon werden. So schlimm ist es nicht. 

Danach meine Sachen die steile Treppe runter getragen und unten Pilgi gepackt. 

Es ging wieder durch schöne Landschaft und in einem Feld hab ich sogar ein Reh entdeckt. Ist gleich abgedüst, sah aber lustig aus wie es immer wieder mit dem Kopf aus den Ähren hochhüpfte . 

Danach sogar noch ein Kaninchen gesehen. Anscheinend wird in dieser Gegend weniger geschossen. 

In Echevanne hielt auf einmal ein Auto neben mir und der Fahrer erzählte irgendwas. Verstanden hab ich wieder mal nix aber als er dann an seinen Kopf langte schaute ich nach meinem Hut und der war weg. Ich entdeckte ihn auch gleich auf seinem Beifahrersitz und hab mich herzlich bedankt. Ist er extra nochmals zurück gefahren um mir den Hut zu bringen. Wirklich nett. Im Nachhinein hab ich dann doch Chapeau verstanden gehabt aber mit den anderen Wörtern gibt das keinen Sinn, erst wenn ich in etwa weiß um was es geht, verstehe ich auch manchmal etwas. 

In Gray bin ich gleich zum Campingplatz um Wäsche zu waschen. Natürlich war die Maschine en Panne. So ein Mist. Musste ich 2km zur wäscherei laufen. 

Die Automaten kosteten bei der kleinen Trommel 6€. Das ist lst schon heftig für das bißchen. 

Ich musste dann auch pünktlich wieder kommen da ja sonst jeder die Wäsche rausholen kann wenn sie fertig ist. Es lungerten auch komische Typen um die automaten rum. 

Ich machte noch eine Mini stadtbesichtigung und war pünktlich wieder zurück. 

Dann wieder zurück zum Campingplatz und alles aufgehängt. 

Dann wieder in die Stadt und einen schönen stadtrundgang gemacht. 

Gray ist wirklich sehr nett und von der Info habe ich eine sehr schöne Beschreibung des rundwegs bekommen. 

Gegen 8 bin ich dann wieder auf den Campingplatz und habe mir noch eine Chinesische Suppe gemacht. 

Ich hatte mich extra in Sichtweite der WLAN Antenne gestellt und jetzt stellte sich ein italienisches Womo direkt neben meinem Zelt. Jetzt hab ich keins mehr. So ein dussel. 

Es hat jetzt aufgeklart und wird langsam kalt. Wird wohl eine kalte Nacht werden. Die Wäsche ist aber schon fast trocken. Wenn es hier eine Schleuder hätte hätte ich eh mit der Hand gewaschen als 6€ zu blechen.

 

Gelaufene KM 23.2 Gesamt 623.5

Spende 1,70

Übernachtung 6.00

Bier 0

Getränke 0

Essen  2.05

Sonstiges 6.00

 

14/06 /18 Gray

Morgen schon um halb 8 aufgestanden. Zelt war wieder total nass. Daher alles rausgeräumt und unter das Dach des kleinen Aufenthaltsbereichs getragen. Dort stört es nicht und dann das Zelt in die Sonne gestellt. 

Gemütlich gefrühstückt und noch die letzten Eier gebraten. 

Allerdings hab ich die Pfanne danach nur mit viel Mühe wieder sauber bekommen. So ein Mist fast 30 Minuten geschruppt. 

Danach die Wäsche von gestern wieder aufgehängt da sie noch etwas feucht war. 

Dann kam noch ein Tübinger mit dem ich mich dann noch unterhalten habe. Er fährt seit 40 Jahren nach Frankreich und kann auch kein französisch. Er wollte es vor 35 Jahren mal lernen und machte ein paar Kurse, aber er verstand trotzdem nix und ihn verstand auch keiner. Dann hat er es wieder gelassen. Kommt mir irgendwie bekannt vor. 

Bis ich alles wieder verräumt und sauber hatte sowie nochmal geduscht war es auch schon wieder 12 Uhr. So ein Mist. Mit dem nassen Zelt ist es echt doof. Das dauert immer ewig. 

Noch kurz zum Lidl Baguette gekauft weil die Gite in die ich eigentlich wollte keine günstigen Betten mehr hat. 

Das ist ein kleines Schloss und für die 15€ die es 2016 kostete hätte ich gerne mal in einem Schloss übernachtet. Aber jetzt gibt es nur noch Zimmer um 50€.

Ok, hätte ich auch gemacht. Ist der einzige auf dem Abschnitt und bei den paar pilgern, die nehmen dann auch das teure wenn sie kein Zelt haben. 

Die Landschaft war leicht hügelig mit großen Feldern Kuhweiden mit Mutterkühen und bewaldeten Hügeln. 

Gegen 5 machte ich dann unter der Brücke eines Kanals Pause. 

Gerade als ich dann über die Brücke ging kam ein Boot an. Das hätte mir direkt am Wasser besser gefallen. 

Ich wollte noch 6km laufen und nach einer wasserstelle dann einen Zeltplatz suchen. 

Nach 2km kam aber schon eine verlassene Verladeplattform oder was auch immer mit Trennwänden und sauberen Teer. 

Da machte ich natürlich gleich halt, sowas findet man nicht so oft. 

Ich baute mein Zelt auf und fing gerade mit dem Kochen an als ein großer Hund um die Ecke kam. Der schnüffelte aber nur und kurz danach kam ein kleiner Junge mit Fahrrad der Bonjour sagte und wieder weiter radelte. 

Keine Ahnung wo die beiden her kamen. 

Sascha hat sich dann noch kurz gemeldet da er einen neuen Benutzer anlegen muss. 

Habs ihm erklärt, wird er schon schaffen. 

Ich hab dann noch kurz den Wetterbericht geprüft und auf einmal war Regen in der Nacht angesagt. Die wissen doch echt 12 vorher noch gar nix. 

Hab dann alles regenfertig gemacht und mein Tablet rausgeholt. Es machte schon ein komisches Geräusch beim einschalten und zeigte Akku leer an. 

So ein Mist jetzt hab ich 5 Tage keinen Camping mehr und kaum Strom. 

Mit der Powerbox hab ich dann etwas geladen und auf Stromsparend geschaltet. 

Eigentlich hatte ich mich schon gefreut das ich heute mal Zeit habe zum schreiben, wieder nix. 

Hab ich halt den Kindle rausgesucht und gelesen. 

Um 11 fing es dann doch noch kurz zu regnen an. Ich hoffte schon das es vielleicht vorbei zieht aber war wohl nicht so. Eigentlich sollte es ja schon um 9 regnen. 

 

Gelaufene KM 23.6 Gesamt 647. 1

Spende 0

Übernachtung 0

Bier 0

Getränke 0

Essen  6.10

Sonstiges 0

 

 

15/06 /18 bei Dampierre et flee

In der Nacht um 3 aufgewacht weil ein Dachs oder Waschbär knurrende Geräusche machte. 

Danach wieder eingeschlafen und um 7 aufgewacht. 

Das Zelt war schon fast wieder trocken und daher brauchte ich nicht mehr so lange wie gestern und kam um 9 los. 

Beim Frühstück sah ich noch einen Hasen bei der Waage rumsitzen. Ich habe dann noch mein altes Baguette dort gelassen, vielleicht mag er es ja. 

Ich hatte auch keinen Tropfen Wasser mehr da ich ja nicht mit dem Platz rechnete. 

Im nächsten Ort Bourberain schaute ich mir noch das nette Kirchlein an bevor ich am Friedhof Wasser nachfüllte. Laut Osm ist das eine Trinkwasser Stelle. 

Das Wasser schmeckte aber furchtbar, irgendwie nach Teer. Da es mit Druck aus der Leitung kam und hier keine Berge sind war es denk ich an die Wasserversorgung angeschlossen. 

Ich trank trotzdem etwas und füllte auch die Flaschen auf. 

Die Landschaft hat sich nicht mehr verändert, war aber immer noch sehr schön. 

Im nächsten Dorf sah ich welche im Garten sitzen und fragte ob sie mir Wasser in die Flasche füllen könnten. Das alte hatte ich vorher entsorgt. 

Kein Problem und es schmeckte auch besser. 

Am Friedhof tauschte ich dann auch noch das andere Wasser aus. 

Danach ging es auf schöner Strecke weiter. Ich versuche jetzt immer wenn möglich auf die eh wenig befahrenen Straßen auszuweichen damit Pilgi durch hält. 

In Is-sur-Tille kaufte ich erst mal Obst und Tomaten ein, da es jetzt 3 Tage nix mehr zu kaufen gibt. 

Danach noch zum Bäcker weil das Baguette vom Supermarkt nicht besonders gut ist. 

Meine Akkus waren immer noch leer, daher lief ich mal zum Touristen Office und fragte nach einer Lademöglichkeit. War kein Problem ich durfte mich an einen kleinen Schreibtisch setzen und alles lade. Nebenher hab ich noch das hier geschrieben und gelesen. 

Um halb 5 wurde es dann Zeit weiter zu gehen. Ich musste mir ja noch einen schlafplatz suchen. 

Ich füllte noch meinen Kanister damit ich genug Wasser habe und lief aus der Stadt. 

Da ich länger nix getrunken hatte, merkte ich, daß ich vergessen hatte die Thermoskanne auch aufzufüllen. Da war nicht mehr viel drin. 

Aber gleich danach sah ich zwei Frauen die sich unterhielten. Ich fragte nach Wasser und sie labert wieder irgendwas an mich ran, zeigte mir aber ich solle warten. 

OK. 

Die Andre erzählte dann immer was von Eau und Kalkare oder so. 

Anscheinend läuft grad ein entkalker durch die Leitung keine Ahnung. 

Jedenfalls kam die andere dann mit einer Wasserflasche zurück. 

Ich bedankte mich herzlich und sie fragten dann noch wie weit ich heute noch will und woher ich komme. 

Ich lief dann die Landstraße aus dem Ort raus und schaute schon immer nach einem Platz zum zelten. 

Direkt an der Straße tauchte dann ein halb verfallener Heustadel auf der nicht verschlossen war. Es lag Heu drin und er war trocken auch wenn ein paar Bretter fehlen. 

Ich wäre zwar noch etwas gelaufen aber wer weiß was da noch kommt. 

Daher bleib ich einfach mal hier. 

Der einzige Nachteil ist die Nähe der Straße und mein Heuschnupfen der zum Glück viel besser ist als früher. 

Allerdings merkte ich, dass ich vorher vergessen hatte zu speichern und daher alles was ich im Office geschrieben hatte weg war. Mist, alles nochmal schreiben und der Akku ist erst bei 29%. Mit Windows wäre das nicht passiert. 

Ich wollte es erstmal ohne Zelt ausprobieren habe diese Idee aber dann sehr schnell verworfen. Der Wind der über die Tür reinzog war recht unangenehm. 

Daher habe ich das Zelt aufgestellt und meine Sachen reingeraumt. 

Dabei wirbelte ich unmengen Staub auf obwohl ich mich langsam bewegt habe. 

Ich las dann noch ein wenig und schlüpfte in das Zelt. 

Irgendwie hatte ich aber vergessen probe zu liegen. Ich lag ganz schräg. 

Daher im Zelt alles umgeräumt und auf die andere Seite gelegt. Auch Mist. 

Also hab ich die Sachen, ich wollte nix draußen lassen, umgebettet damit ich in die Mitte liegen konnte. 

Da war es dann ok. 

Ich hatte Dachsspuren gefunden und wollte nicht das der sich über die Lemis hermacht. 

Durch die ganze Aktion aber wieder so viel Pollen aufgewirbelt das ich wieder Heuschnupfen hatte. 

 

Gelaufene KM 26.0 Gesamt 673.1

Spende 0

Übernachtung 0

Bier 0

Getränke 0

Essen  5.90

Sonstiges 0

 

 

16/06 /18 Is-sur-Tille

In meinem Heuschober schlief ich gut und wachte auch erst um 6 Uhr auf. Es hatte nur 10 Grad und daher recht frisch. 

Ich kochte mir einen Cafe und noch ein Porridge. Dazu gab es ein Leberwurstbaguette. 

Dann ging es wieder weiter. Ich folgte für 24 Kilometer einem Tal. 

Unterwegs machte ich in einem Ort mit Brunnen eine rast. Ich war mir nicht sicher ob das Wasser taugt, bis ein Auto vorbeikam und der Fahrer irgendwas von O BO erzählte. 

Hörte sich jedenfalls eher Afrikanisch an. 

Als er merkte das ich nix verstand, zeigte er auf den Brunnen. Dann kapierte auch ich, Wasser gut. 

Aber wieder sehr nett überhaupt anzuhalten. Und das Wasser schmeckte wirklich klasse. Eigentlich das beste bisher. 

Hab gleich alles aufgefüllt was ich hatte. 

Die Berge werden jetzt wieder höher. Ich bin jetzt an den nördlichen Ausläufern des Zentralmassives, welche ich in den nächsten Tagen überqueren werde. Wenn man auf Berge zu läuft ist es ja meistens noch ok, da die Flüsse ja dann meist in die entgegengesetzte Richtung fließen. 

Daher auch heute das schöne lange Tal. 

Aber irgendwann ist das dann auch zu Ende und dann ging es wieder steil nach oben. 

War ich gar nicht mehr gewohnt nach dem recht ebenen Abschnitt der letzten Tage. 

Oben wurde es dann merklich windiger und dadurch auch kälter. 

Da die Sonne immer wieder mal rauskam hatte ich zu tun mit Jacke an und aus. 

1km vor meinem Ziel fing es dann auch noch zu regnen an. 

So ein Mist. Etwa 200m rechts war ein Wasser hochbehälter. Dort hatte es einen Baum und dort lief ich hin. 

Der Schauer war wieder nur kurz und unter dem Baum blieb ich fast trocken. 

Dann war ich auch schon vor der Gite in der ich heute übernachten wollte. 

Leider öffnete niemand und ich befürchtete das die einfach zu hat. 

Ich hatte gestern schon 3mal und heute auch schon angerufen aber es ging keiner hin. 

Gegenüber öffnete aber ein junger Mann das Fenster und winkte mich rüber. 

Er meinte die Besitzer sind nur zum einkaufen gefahren. Ich sollte einfach warten. Wann sie kämen wusste er nicht. Na hoffentlich sind sie nicht voll. Ist ja Samstag. Aber da jetzt um 5 auch noch keine anderen da sind hoffe ich noch. 

Es hätte wohl auch noch ein Plätzchen für das Zelt hinten im Garten. 

Und in Gy musste ich ja auch bis 6 warten. 

Schöner wäre es natürlich schon jetzt schon zu duschen. 

Ich setzte mich daher in die Bushaltestelle direkt gegenüber. 

Nach einer Weile tauchte der Typ wieder auf und brachte mir einen Café. Richtig süß. Aber englisch konnte er nicht. Frage mich was die in der Schule so lernen. 

Nach einer Weile kamen zwei kleine Mädchen die sich mit mir unterhalten wollten. Waren beide 12 Jahre alt und konnten sogar etwas Englisch.

Wir laberten mit der App etwas rum, bis endlich mal ein Auto in den Hof fuhr.

Ich ging zu dem Herrn aber der gehörte gar nicht zur Gite. Ob zu war oder nicht wusste er auch nicht.

Inzwischen kam der junge Mann wieder zurück und ich erklärte ihm das der alte Mann auch nix Weiss von wegen offen.

Er kam dann mit mir rüber und der Sohn der Betreiber lief gerade über den Hof. Der meinte aber nur vorne klingeln und verschwand wieder.

Komische type.

Jedenfalls wusste der Junge jetzt auch nicht mehr weiter und ich beschloß weiter zu gehen da telefonisch immer noch keiner ranging.

Gab es halt nochmals ne wilde Übernachtung.

Ich füllte am Brunnen noch meine Flaschen auf und lief das Tal hinter dem Ort runter und wieder hoch.

Hoch war ganz nett steil, jetzt bin ich also wieder in den Hügeln. Ist in etwa so wie das Allgäu bei Grönenbach. Also meist nicht mehr als 100 Höhenmeter.

Nachdem es etwas durch den Wald ging und eine Wiese zu schräg war kam ich an einem alten Steinbruch vorbei. Da gab es eine Art regenwasser sammelplattform.

Diese lag schön in der Sonne und ich beschloß dort zu bleiben.

Hab noch versucht über Couchsurfing für morgen in Semur was zu finden, war aber nix. Dann halt bis zum Camping in Avallon . Hoffe es ist dort nicht so neblig. 

Juhu, die 700km geschafft. 

 

Gelaufene KM 34.8 Gesamt 707.9

Spende 0

Übernachtung 0

Bier 0

Getränke 0

Essen  2.40

Sonstiges 0

 

 

17/06/18 Hinter Changeaux

Den ganzen Abend und  in der Nacht kam überhaupt niemand vorbei. Das ist wie ausgestorben hier. Nachts bin ich mal raus. Es war total windstill und noch recht warm. Aber weil es hier fast kein Licht gibt, hier wohnt ja fast keiner, waren die Sterne wunderschön zu sehen. Die Milchstraße war ganz klar und auch unseren Stern hab ich gesehen. Er ging aber mit den anderen fast unter so viele waren es. Toll, fast wie in der Wüste. 

Um 9 war ich fertig und weiter ging es.

Ich war ja auf Feldwegen unterwegs da die Straße ein zu weiter Umweg wäre.

Es lief auch ganz gut durch den Wald bis es immer schlammiger wurde.

Pilgi und meine Schuhe waren schon voll dreckig.

Mitten im Wald kam dann aber eine riesige Schlamm Pfütze.

Die konnte ich ohne Gummistiefel nicht durchqueren.

Ich musste mit Pilgi ins Unterholz und durch Brombeer Gestrüpp.

Was ein Mist. Zum Glück war ich nicht der erste und daher waren die Brombeeren schon etwas nieder gedrückt.

Aber nervig ist so was schon. Diese riesen Pfütze geht auch nicht so schnell wieder weg, da könnte doch mal jemand kommen und zumindest die Brombeeren etwas schneiden, ist ja ein offizieller ausgeschilderter Wanderweg.

Danach blieb ich dann auf den Straßen., das war sicherer. 

In den Dörfern durch die ich kam war die Hälfte der Häuser zu verkaufen oder stand eh schon länger leer. 

Schade, so schöne Dörfer und Häuser aber halt völlig ab vom Schuss. 

In Thenissey war im Schlossgarten ein grosses Landitreffen. Das hätte Nick sicher gefallen. 

Mir kamen dann auch einige entgegen, die sich wohl durch den Schlamm gewühlt haben. Jedenfalls dort wo sie aus dem Wald kamen war die Straße komplett voller schlammbollen, die sich unter meine Schuhe legten und gar nicht mehr weggehen wollten. 

An einem Kletterabschnitt war ein Parkplatz und man konnte auch Zelten. 

War aber leider zu früh, daher nur Pause gemacht.

Da ich jetzt mitten in den Ausläufern des Zentral massiv bin, quere ich die Bäche in rechtem Winkel.

Daher immer 140hm runter und sofort auf der anderen Seite wieder hoch. Unglaublich was die kleinen Bäche im Lauf der Jahrtausende so runter gegraben haben. 

Das war ganz nett anstrengend.

Vor Flafigny ging es ganz heftig auf einem Feldweg hoch, fast 160m, auf ganz kurzem Stück, da musste ich öfter mal Pause machen.

Dafür war das Städtchen wunderschön. Es hatte auch eine sehr schöne Kirche in der man sogar auf die Balustrade hochlaufen konnte.

Ich habe mal wieder Kerzen angezündet und in der Kirche noch 1€ gefunden, den ich natürlich in die Box warf.

In einem Cafe gönnte ich mir noch einen Cafe o lait und lud dabei meine Geräte etwas nach und es gab sogar noch ein gefrorenes Baguette. 

Danach ging es wieder ins Tal. Es war schon 6uhr und ich hatte beschlossen daß ich ab 6 Uhr die erstbeste Gelegenheit zum zelten nutze. 

Nach Pouillenay querte ich den Burgunder Kanal und bei der Schleuse war das alte Wärter Häuschen nicht verschlossen. 

Ein Zimmer war relativ sauber und daher beschloss ich wieder mal hier zu bleiben. Das Zelt bleibt, bzw. Wird trocken und ich kann morgen früher los. 

Abends hab ich mich noch an den Kanal gesetzt und die Sonne genossen. 

Allerdings wurde es recht schnell kalt als diese weg war und ich schlüpfte in das Zelt. 

Gesehen habe ich in der ganzen Zeit niemanden. 

 

Gelaufene KM 26.8 km Gesamt 734. 7

Spende 3.00

Übernachtung 0

Bier 0

Getränke 1.70

Essen  1.60

Sonstiges 0