30/07/18 Saint Sever

Um halb sechs bin ich aufgewacht weil der Franzose rumwurstelte. 

Ich stand dann auch gleich mit auf, aß noch einen Pudding vom netten Franzosen und war dann auch wieder unterwegs. 

Für SJPDP hab ich sicherheitshalber ein Zimmer gebucht. Man weis ja nie was da so los ist. Zum Glück komm ich am Donnerstag an, da sind die Wochenend anreiser noch nicht da. 

Es ging wieder durch endlose Mais Monokulturen zur Herstellung von Biosprit wie mir der Hospitaliero gestern sagte. 

Ja, sterile Maismonokulturen, mit Herbiziden und Pestiziden vollgesprüht das ja nix anderes überlebt und durch den harten Boden gibt es die Überschwemmung im Tal kostenlos dazu, das erfreut jedes Grüne Wählerherz. Was schert einen Grünen die Umwelt, der Sprit muss Bio sein..

Die Steigungen werden wieder heftiger. Bei einigen kam ich dann doch wieder ins schwitzen. Man merkt das es Richtung Pyrenäen geht, aber sehen tut man sie noch nicht. 

In Hagetmau kaufte ich mir noch 3 Supergute Baguette und schaute mir noch etwas die Stadt an. Gestern war hier ein riesen Fest. Mit Stieren durch die Stadt jagen und so, wie in Pamplona. Viele Banken und Geschäfte hatten ihre Schaufenster vernagelt. Es sah aus wie vor einer Großdemo. Auch knallten hier und da noch ein paar knallfrösche und Jugendliche fuhren mit umgebauten pickups durch den Ort und machten Lärm. 

Die städte hier im Baskenland finde ich eh nicht so mehr so schön. Es ist viel verputzt und schaut irgendwie aufgeräumt aus, wie bei uns. Daher verließ ich die Stadt bald wieder. 

Ich überquerte mehrmals eine alte Eisenbahn Linie. Das müssen hier früher viele Strecken gewesen sein. 

Nach einem wiederum steilen Aufstieg erreichte ich Beyries wo ich im Festsaal übernachten wollte. Die schnarcher waren schon da, die hatten auch den bus genommen. Da hier in dem riesen Saal trotzdem nur 6 Leute übernachten dürfen konnten die netten Belgier nicht mit und mussten in Hagetmau übernachten. Es sollten angeblich noch zwei deutsche kommen, die diese Nacht in Hagetmau waren. 

Alexander erzählte mir dann auch das er die beiden getroffen hat. Da es aber nur 6 km zu laufen gewesen wären, sind die beiden natürlich weiter gelaufen. Das war eigentlich klar, aber der Hospitaliero in Saint Sever hatte es ganz wichtig das ja nicht mehr als 6 Personen in Beyries ankommen. Hätte er die beiden vielleicht mal fragen sollen. 

So sind wir jetzt zu 4 hier. Ich hab Alexander gleich gesagt, das ich mein Bett abends an das andere Ende der Halle stellen werde, weit weg von den schnarchern. 

Ansonsten ist es hier sehr ruhig mit einer netten Aussicht. 

Es gibt sogar Bier im Kühlschrank, da hab ich mir nach 4 gleich mal eines genehmigt. 

Ich muss mir mal noch überlegen was ich hier so bezahlen soll. Ist freiwillig aber weil es ein komischer Festsaal ist denke ich das 10€ für Übernachtung und zwei kleine bierbuchsen in Ordnung sind. 

Abends machte ich mir noch Makrelen Baguette und ging bald ins Bett. Morgen soll es wärmer werden und für Freitag bis Dienstag sind sogar 39 Grad vorhergesagt. Das wird ein harter Aufstieg in die Pyrenäen nach Spanien. Immerhin 1200hm.

 

Gelaufene KM  27, 8 Gesamt 1654,3 km

Spende 2,00

Übernachtung 7,00

Bier 3,00

Getränke 0

Essen 3,00

Sonstiges 0

 

 

31/07/18 Beyries

Die Nacht war ok. Es schwirrten nur ein paar Moskitos rum aber mit meinem seidentuch mit Insect shield war das kein Problem und ich konnte relativ gut schlafen. 

Morgens waren die Franzosen wieder mit Handylicht unterwegs. Alle waren wach und liefen rum, aber keiner machte das licht an. Wollte mal sehen wie lange es dauert. 

Erst als der Kaffee fertig war und alle am Tisch saßen merkte einer das es mit der handylampe doch doof ist und machte Licht. Das schnarchen war durch die Entfernung nicht so wild und wohl auch wegen den Moskitos konnten die beiden nicht schlafen und schnarchten weniger. 

Die drei waren recht fix fertig und liefen los. Ich machte mir noch Brötchen zum mitnehmen und ging dann auch in die Dämmerung. 

In der ersten Ortschaft war oben eine burgruine die ich mir noch anschaute. 

Danach ging es nach Orthez. Dort gab es eine alte Burg und den Turm konnte man noch besichtigen. Es ging steil die Wendeltreppe 35 m hoch. Oben hatte man eine schöne Aussicht. 

Danach noch in die Stadt die hier wieder sehr hübsch war und sogar eine Fuzo hatte. In der saß sogar einer mit einer richtigen Baskenmütze. 

Am Stadtausgang war noch eine alte sehr schöne Brücke. 

Danach ging es es wieder im Wald durch Morast und an einer Schafherde vorbei die gerade umzog. Und ich konnte hinter dem Dunst die ersten Ausblicke auf die Pyrenäen werfen. Sind echt beeindruckend hoch. Da bin ich mal gespannt wie das wird. 

Es sieht hier wieder so aus wie am Anfang in Frankreich. Es gibt Kühe, alles ist grün und die Hügel sind wieder alle bewaldet. Auch sind die Bananen alle wieder verschwunden. 

Die Täler werden wieder tiefer, 100m runter, 120m wieder hoch. 

Hinter L Opitat d Orion lief ich zu meiner Gite in Menan. Es ging steil bergaufaber das Zimmer war riesig und ich war natürlich wieder der einzige. 

Geführt wird die Gite von zwei alten Damen mit 7 Katzen, Hühnern und Ziegen. 

Ganz toll. 

Das Abendessen war sehr lecker und ich ging früh schlafen, heute sind ja keine schnarcher dabei. 

Vorher kümmere ich mich noch um meine Blase unter dem Comped blasenpflaster. Beim Laufen stört das schon etwas. Normalerweise sollte das Pflaster die Flüssigkeit aus der Blase ziehen und die austrocknen. Aber klappt irgendwie nicht so richtig. Die Blase ist größer geworden. Sieht man aber erst wenn man das Pflaster weg macht. 

Ich hab dann mit der Spritze das Wasser rausgezogen und ein normales Pflaster drüber gemacht. Es ging sofort besser zu laufen. 

 

Gelaufene KM  30,4 Gesamt 1684,7 km

Spende 0

Übernachtung 15,00

Bier 0

Getränke 0

Essen 7,00

Sonstiges 0

 

 

01/08/18 Menan

Die Nacht war super. Bequemes Bett und absolute Ruhe. Nicht mal ein Auto fuhr vorbei da wohl dahinter nix mehr ist. 

Mit dem fixen WLAN konnte ich alle Fotos mal wieder hochladen. 

Zum Frühstück um 6 gab es leckere Marmeladenbrot und Honig von einem am Hang gegenüber. 

Die Gite hinter L Hopital d Orion kann ich echt empfehlen. 

Danach wollte ich nicht mehr die Straße runter und wieder hoch sondern lief die Straße einfach weiter da sich diese eh in 4km mit dem Weg kreuzt. Und Verkehr ist ja auch nicht viel. 

In Sauveterre de Béarn, auch ein sehr nettes Städtchen kaufte ich mir wieder Nachschub für meine blasen Spritzen. 

Da ich gerne die kleinen Läden unterstütze ging ich in die Mini Apotheke statt in die große weiter hinten. Ich musste ewig warten weil nur der Apotheker da war und die vor mir irgendwie was kompliziertes hatte. Ich legte die Verpackung meiner Spritze vor und wollte zwei Stück. 

Kein Problem, er kam mit zwei und verlangte zwei €. Beim letzten Mal kostete eine nur 41cent. Er hat mich also voll über den tisch gezogen. Ich finde das schade, denn es passiert sehr oft, das man eben in den kleinen Läden abgezockt wird. Irgendwann geht man dann halt doch zu dem Discounter oder in die große Apotheke weil da der preis einfach klar und fix ist. Aber einen gefallen tun die sich damit nur kurzfristig. 

Ich verließ die stadt wieder und musste eine doofe Umleitung die Hauptstraße entlang gehen mit viel Verkehr. 

Aber bald war auch das vorbei und über eine alte Eisenbahn Linie kam ich nach Saint Palais wo ich im Franziskaner Kloster übernachten wollte. 

War auch kein Problem nur das Kloster gab es nicht mehr, es war nur noch eine Herberge. 

Da diese erst um 4 aufmacht hab ich pilgi unter gestellt und bin in die Stadt gegangen. 

Die ist wirklich sehenswert. War mit Hagetmau und davor wohl Zufall das die nicht schön waren. 

Es herrscht hier auch ein eigener Baustil, wohl Baskisch. 

Um 4 ging ich zurück, duschte und wusch noch kurz mein T-Shirt. 

In der Zwischenzeit kam auch noch ein Franzose an, der heute losgelaufen ist. 

So sind wir also zu zweit in der 35betten Herberge, obwohl der Weg von Toulouse auch hier ankommt. 

Morgen bin ich in Gibraltar, da kommen noch zwei andere Wege. Mal sehen ob es dann mehr wird. 

Ich machte mir abends noch eine chinesische Suppe und kaufte noch einen Salat. 

Blöd ist das morgens erst um 7 geöffnet wird. Da es morgen richtig heiß werden soll und die Strecke auch die längste der letzten Tage ist wäre ich gerne früher los gegangen. 

Aber was solls, kann ich mal ausschlafen. 

Juhu 1700km geschafft. 

 

Gelaufene KM 29,6 Gesamt 1714,3 km

Spende 3,50

Übernachtung 15,00

Bier 2,60

Getränke 1,60

Essen 3,41

Sonstiges 2,00

 

 

02/08/18 Saint Palais 

Um 6:30 bin ich aufgestanden um mir meine Unterwegsbrote zu richten. Der Franzose hatte schon Cafe gemacht und es gab Marmeladenbrot dazu. 

Um 7 war ich fertig und konnte los. 

Nach kurzem weg erreichte ich Gibraltar. An diesem Ort treffen alle Wege aus Westen zusammen. Hatte mir das irgendwie netter vorgestellt so mit Bänken und so. War aber nix, einfach die Stele stand dort. 

Danach ging es gleich mal auf felsigen Wegen 250hm hoch auf einen Hügel. Da schwitzte ich schon. Auf dem Hügel stand eine nette kleine Kapelle und es gab sogar Wasser. Die Aussicht war fantastisch. Wenn ich das gewusst hätte wäre ich gestern noch hier hoch gegangen und hätte hier geschlafen. 

Danach ging es wieder runter zu einem großen schlammloch.Alles war wieder total verschlammt, da könnte doch mal einer ein paar alte Dachziegel hinwerfen und gut.

Der weg schlängelte sich dann am hang entlang und war sehr schön. Unten im Tal war die Hauptstraße. 

An einer kleinen Furt konnte ich wenigstens etwas Schlamm von Pilgi wieder abwaschen. 

Wie sieht es hier erst aus wenn es regnet? 

Es wurde immer heißer und durch die schlechten Wege kam ich auch nicht so schnell voran. 

An einer alten Mühle machte ich Rast. Es kam aber sonst niemand mehr vorbei. 

Endlich erreichte ich SJPDP. Es ging zum Schluß noch hoch in die Stadt, aber meine Herberge war gleich hinter dem Stadt Tor. 

Ich dachte diese wäre voll, aber ich war der einzige Gast. Die Herberge hatte erst kürzlich neu geöffnet. 

Die Dame hier konnte sogar gut deutsch und alles war sauber und neu. Nur die Duschen sind etwas klein geraten. Sie heißt einfach Gite de la Porte de Saint Jacques, gleich nach dem gleichnamigen Tor, Nr. 51

In der Stadt ist sehr viel los, sie ist aber auch sehr schön. Es sind vor allem Tagestouristen, weil später war dann alles leer. Auch gab es die übliche Touristen Bimmelbahn. Nur nebenan in der öffentlichen Herberge war eine italienische Pilger Gruppe. 

Die Stadt ist echt sehenswert. Es geht rauf und runter eine kleine Straße die von alten Häusern gesäumt ist. Alles ist voll mit Souvenirs und Herbergen, aber keine ist voll. 

Ich kaufte mir dann noch den üblichen Fisch und Salat. Die Herberge hatte sogar eine Spülmaschine, sehr nobel. 

Zum Sonnenuntergang wanderte ich noch auf das Castell hoch. War toll wie die Sonne hinter den Bergen versinkt, aber die sitzsteine waren noch so heiß das es fast zu warm war. 

Morgen mache ich mir einen gemütlichen Tag. Ich laufe nur bis Hunto, das sind 5km aber 400hm. Die spare ich mir dann übermorgen. 

 

Gelaufene KM 31,7 Gesamt 1746,0 km

Spende 0, 00

Übernachtung 9,00

Bier 2, 46

Getränke 5, 40

Essen 5,42

Sonstiges 0,00

 

03/08/18 Saint Jean Pied de Port

Morgens weckte mich die italienische Gruppe als sie sich auf den Weg machten und auf der Straße rum laberten. Danach war es wieder ruhiger und ich döste noch etwas. Musste mir noch überlegen was ich alles auf den Berg schleppe heute. Hatte nur übernachten gebucht, aber eine Küche soll es dort geben. 

Während des Frühstücks hab ich mich noch mit dem Australischen Besitzer unterhalten. 

Der meinte das August der ruhigste Monat im Sommer ist. 

Außerdem ist nicht das Wochenende sondern der Mittwoch der größte Andrang, da die meisten Gäste jetzt aus Übersee kommen und daher erst Mittwoch ankommen. 

Ich ging dann noch einkaufen und da es um 10 schon wieder so warm war beschloss ich gleich den Berg hoch zu laufen. 

Ich packte alles ein und verließ das nette Städtchen. Auch wenn es viel Touristen hat, nett ist SJPDP trotzdem. 

Es ging gleich steil bergauf und mein t-shirt war sofort wieder nass. 

Nach einer Weile wurde es flacher aber zum Ende dann doch wieder sehr steil. 

Die Herberge hatte noch bis 15 Uhr geschlossen und daher setzte ich mich auf die Terrasse des Cafés. Dort waren schon einige die Pause machten, aber bald weiter gingen. 

Ein Belgier wohnte auch hier in einem Einzelzimmer , und mit dem habe ich mich dann unterhalten. Halt wieder in Englisch, bin gespannt wann ich mal deutsch reden kann. 

Er zeigte mir wo die Zimmer sind und dort auf der Terrasse war es schattig und sehr gemütlich mit einer tollen Fernsicht. Es flogen viele Schwalben um mich herum und oben kreisten sogar zwei Geier. Richtig schön. 

Um drei ging ich dann mal runter zur Rezeption die ja jetzt offen sein sollte. Um 10 vor 4 kam dann mal eine Frau. Die fand aber meine Reservierung nicht. Der Belgier war auch gerade da und übersetzte, was er so verstand . Ich hätte wohl für Mittwoch gebucht. Aber ich hab ja Alexander, den Franzosen am Mittwoch anrufen lassen, der sagte ganz klar 3. Irgendwie hatten die eh probleme mit einander, das merkte ich schon daran, das er meinen namen drei mal buchstabieren musste. Es ist wie ich immer sage, die verstehen sich mit dieser Sprache nicht mal untereinander. Im Grunde sollten die Englisch als Amtssprache einführen, dann würde das mit dem verständigen sicher für alle besser klappen. 

Inzwischen ist Alexander, der Franzose mit den beiden schnarchern eingetroffen. Zum Glück haben die ihr eigenes Zimmer bekommen. Auch noch eine Belgierin kam. Füllt sich doch langsam. Aber ich bin immer noch alleine im 4 Bett Zimmer. 

Der Belgier, der schon 10 mal unterwegs war,  meint allerdings ab Pamplona wird es mehr, da die Spanier keine Lust haben über den Berg zu gehen. 

Später am Abend kam noch ein älterer Holländer der dann noch bei mir einquartiert wurde. 

So war die Herberge doch fast zur Hälfte voll. 

 

Gelaufene KM 5,4 Gesamt 1751,4 km

Spende 0, 00

Übernachtung 17,00

Bier 1,94

Getränke 1,20

Essen 1,57

Sonstiges 0,00

 

 

04/08/18 Hunto

Ich wachte relativ zeitlich auf weil mich die Hunde weckten die wohl jeden Nachtpilger anbellten. Als dann auch noch eine Mücke rumschwirrte war es mir zu dumm und ich stand auch auf. War heute sogar früher als Alexander dran. 

Ich richtete mein Frühstück und meine Baguette für unterwegs und war dann auch gerade fertig als es langsam dämmerte. Alexander rennt heute noch über den Berg und fährt dann zurück. Seine beiden Mit Pilger laufen wieder runter nach SJPDP, denen hatte das Hunto gestern schon gereicht. 

Es ging die ersten Kilometer steil bergauf. Anfangs war ich noch fast allein, aber als ich Orisson, die letzte Herberge passiert hatte, die wohl randvoll war wurden es immer mehr wanderer. 

Auch liesen sich einige mit dem Auto hoch fahren und liefen dann in Orisson oder später los. 

Ich machte einige Pausen da die Aussicht so toll war und der Sonnenaufgang so klasse, das es doof gewesen wäre dies nicht zu betrachten. Ich hatte ja genügend Zeit. 

Nach und nach füllte sich die Straße und es glich eher einem Wandertag. Jetzt sind sie also doch alle da, die Pilger. 

Oben wurde es dann wieder flacher oder nur leicht ansteigend. 

Dann passierte ich die Grenze nach Spanien. War nix beschildert nur die Markierungen waren jetzt mit Navarra beschriftet. Juhu, ich bin in Spanien. 

An der Grenze gab es dann noch eine Quelle mit sehr gutem Wasser. Dort füllte ich meine Flasche auf und dann ging es flach durch einen schönen Wald bis zum nächsten Paß. Der hatte aber nur noch 130 hm, war also kein Problem. Dort hatte man auch einen tollen Blick in das spanische Tal. 

Bevor es wieder runter ging machte ich nochmal eine längere Pause und lief dann den Teerweg runter. 

Mit den bremsen am pilgi war es abwärts kein Problem, er zog mich nicht runter und ich kam gut unten an. 

Das Kloster wurde gerade geöffnet und es waren noch nicht viele Leute da. Ich überlegte erst noch etwas weiter zu laufen, wollte mir aber doch auch mal den Trubel hier anschauen. 

Es ging zu wie wie in einer Jugendherberge. Pilgi musste zu den Fahrrädern, war aber egal. Da es keinen Laden gibt, buchte ich gleich Abendessen und Frühstück dazu, zusammen 27.-€

Dann ging es hoch in den schlafsaal. Dort waren so einzelne nischen mit jeweils zwei stockbetten. 

Blöderweise hatte ich ein oberes Bett.

Ich hatte einen Asiaten, einen Franzosen und einen Holländer in der nische. Aber alle recht maulfaul. 

Unten traf ich dann den Belgier und den Engländer von Hunto wieder und unterhielt mich mit denen.

Essen war leider aufgeteilt und ich musste ins andere Restaurant. Dort war ich an einem Tisch mit 7 Italienern, waren ganz nett aber verstanden hab ich natürlich nix. 

Nach dem Essen trank ich noch ein Bier mit den beiden und ging dann wieder hoch, da um 10 Uhr abgeschlossen wird. 

Allerdings wurde es abends gleich viel kälter als in Frankreich. Das erste Mail seit langem das ich die hosenbeine und die Jacke anhatte. Dafür war es nicht mehr so schwül, aber mir ist schwül lieber als kalt. 

 

 

Gelaufene KM 19,9 Gesamt 1771,3 km

Spende 2, 00

Übernachtung 17,00

Bier 2,50

Getränke 0

Essen 10, 00

Sonstiges 0,00

 

 

05/08/18 Roncesvalles

Morgens um halb fünf ließ schon der erste seinen Wecker klingeln. Auch rumpelte und schepperte es öfters wenn Stöcke umfielen oder sonst was. 

Um 6.00 Uhr ging dann das Licht an und ich machte mich auch fertig. Dauerte aber nur 15 Minuten und dann musste ich bis 7 Uhr warten auf das Frühstück. So ein Unsinn. Das Frühstück lass ich in Zukunft ausfallen. 

Es war aber ganz ok, auch wenn es dann ers 10 Minuten später aufmachte. 

Ich saß am Tisch mit einem deutschen und anderen. 

Zurück im Kloster hatte ich dann Hektik noch fertig zu werden da es um 8uhr zu machte. 

Ich war dann der letzte und nach mir wurde abgesperrt. 

Der Weg ging durch wald und war gut ausgebaut. In der nächsten Ortschaft war sogar der Supermarkt offen und ich konnte noch Brot und Tomaten für unterwegs kaufen. 

Danach war der weg perfekt gepflastert. 

Nach einer Weile ging es wieder steil bergauf und oben machte ich dann Pause. 

Es kamen immer wieder welche vorbei die mich unbedingt fotografieren wollten mit pilgi. 

War lustig, auch der deutsche mit seinen beiden freunden aus Spanien und Italien machten ein Foto. 

Nach der Pause ging es wieder steil bergab und es war sehr felsig daher kam ich langsam voran, ging aber ganz gut. 

Die drei hatte ich vorher mal an einem Kiosk überholt. 

Aug

Auf eimal merkte ich, das pilgi komisch fuhr und ich sah, das ich einen Platten hatte. 

Grml, das gerade an einem steilen schmalen Stück. Es kamen aber gleich drei Frauen die mir halfen ihn 10 Meter hoch zu tragen wo mehr Platz war. 

Ich hatte ja alles zum flicken dabei. 

Schnell fand ich das Loch und machte einen flicken drauf. 

In der Zwischenzeit kam Andi der deutsche mit seinen Freunden vorbei. Sie blieben noch bei mir, bis ich sicher war, das der flicken hielt und dann zogen sie weiter. 

Ich packte dann zusammen und gerade als ich loslegen wollte zischte es aus dem Reifen. So ein Mist. Ich baute nochmals den Schlauch raus und sah, das er nun am ventil abgegangen war. Das konnte man nicht reparieren und die drei waren natürlich schon weg. 

Ich baute daher pilgi als Rucksack um und trug den seesack rechts und pilgi auf dem Rücken. 

Es ging zum Glück bergab und es waren auch nur 2 km bis Zurbiri dem nächsten Dorf. 

Dort steuerte ich sofort die erste Herberge an und fragte nach einem Bett. 

Er war voll mit reservierten, aber nach 15 Uhr könnte ich ein Bett haben. Da es 5 vor drei war, wartete ich noch so lange. 

Ich bestellte dann auch mein reserviertes Bett im nächsten Ort ab und versuchte in Zubiri einen Schlauch zu finden. Aber 16" gab es natürlich nirgends. Normale Größen hätte ich von den barbesitzern bekommen können. 

Also blieb mir nix anderes übrig als bis morgen, Montag zu warten und mit dem Bus nach Pamplona zu fahren. 

Im Internet fand ich auch einen Fahrrad Shop in der Nähe des busbahnhofes in Pamplona. 

In einem Café sah ich dann Andi und co wieder und wir unterhielten uns nett über unsere Reisen. 

Auf dem Dorfplatz wurde eine Bühne aufgebaut, da ist heute sicher was los. Um halb 11 soll auch noch der Feuerstier kommen, was immer das ist.

Abends war dann doch einiges los. Eine spanische tanzband spielte und es gab überall leckere Sachen zu essen. Ich probierte gute Würstchen und eiernudeln. War alles sehr gut. 

Ich traf dann auch noch den Engländer aus Roncesvalles und danach noch die drei vom Nachmittag. Ist ja auch klein hier. 

Um halb elf rannten dann viele vom Marktplatz weg. Einer meinte es käme ein Stier, aber es war ein Mann mit einer stier ähnlichen Konstruktion auf den Schultern die Feuerwerk nach allen Seiten versprühte. 

Der lief dann wie wild rum und beschoss die Leute mit seinem Feuerwerk. Uns hat er auch mal erwischt, aber es hat gar nicht weh getan. 

War auf jeden Fall voll lustig und wir rannten dann auch immer davon. 

Als sein Feuerwerk abgebrannt war verlor sich die Menge rasch und alles machte zu. 

Es sollte eigentlich bis 4 Uhr gehen, aber wir sind dann noch zum Fluss und danach ins Bett. 

Dort hörte ich dann die Musik. Die musste irgendwo weit draußen sein. 

War aber nicht so laut und ich konnte gut schlafen bis wieder der Wecker der spanischen quasselmädels klingelte. 

 

Gelaufene KM 21,5 Gesamt 1792,8 km

Spende 0 

Übernachtung 12,00

Bier 4,50

Getränke 4,00

Essen 6,50

Sonstiges 0,00

 

 

 

Frankreich war ein ganz tolles Land. Die Leute sind total nett und die Landschaft ist grandios. Vor allem wird dort nicht jeder Quadratmeter Boden finanziell genutzt und ausgebeutet wie bei uns. Bei uns lassen sich Politiker und sonstige auf die Schultern klopfen wenn sie mal 1 Hektar Bannwald ausweisen. Hier gibt es NUR Bannwald. Er wird schon auch wirtschaftlich genutzt, aber erst wenn die Fläche gerodet wird, wird im wald was gemacht. Vorher wird er einfach sich selbst überlassen. Auch gibt es viele Flächen die wohl nur einmal im Jahr gemäht werden. Ich habe nich nie so viel Natur wie hier gesehen. Nur gibt es nicht viel Tiere zu sehen. Es wurde im Süden dann besser, aber vorher wird wohl alles abgeknallt. 

In Frankreich dürfen aber fast alle Kühe raus aufs Feld, im Allgäu, dem kuhland schlechthin habe ich Gesamt dreimal Kühe draußen gesehen. 

Auch die vielen schönen Städte sind toll zum anschauen.

Alles in allem ein echt tolles Land, wenn die komische Sprache nicht wäre.