18.03.10 Wagha (Punjab)

Heute wieder ganz gemütlich ausgeschlafen. Die Grenze ist ja nicht sehr weit. Noch alles für den Grenzübergang vorbereitet und Phil hat noch seine Sachen gepackt. Ich hab ihn dann noch etwas Richtung Zentrum gefahren und da haben wir uns kurz verabschiedet, weil ich etwas doof auf der Strasse stand.

Danach bin ich Richtung Pakistanische Grenze gefahren.

War irgendwie ein komisches Gefühl, Indien war doch sehr nett und das ich es jetzt verlasse ist nicht so nett. Allerdings freue ich mich auch wieder auf die netten Pakistanis, Iraner und Türken. Falls diese an der Südküste auch so nett sind, glaub ich aber eher nicht.

Kurz vor der Grenze hab ich dann noch einen letzten indischen Tschai getrunken und die restlichen Rupies in Cola, Eier und Salat umgesetzt.

Dann zuckelte ich in die Grenzstation. Die Inder waren recht freundlich, aber wie immer recht lahm. Ging aber so. Habe dort erfahren, dass Tills Frosch und Patrik und Marion zwei Tage vorher über die Grenze sind. Da es aus welchen Gründen auch immer, die Leute irgendwie eilig haben, werde ich sie wohl nicht mehr einholen. Aber vielleicht doch noch, mal sehen.

Irgendwann waren die Inder dann auch mal fertig und ich kam zur Pakistanischen Grenzabfertigung. Hier ging alles zügig und nach etwa zwei Stunden war ich wieder auf dem Parkplatz auf dem ich schon einmal übernachtet hatte. Will mir ja wieder die Grenzzeremonie ansehen und außerdem ist es hier umsonst.

Allerdings wird es doch langsam wärmer, es hat jetzt schon 35 Grad im Bremi und ist recht schwül. Geht aber noch, nur immer viel trinken!

Eine Stunde später als letztes Mal fing heute die Zeremonie an. Daher war ich viel zu früh dort. Aber egal, im Auto war es eh etwas warm.

Das Grenzspektakel war wieder genauso lustig wie im November. Da heute Freitag ist, waren noch mehr Leute da und es war alles voll besetzt. Schon lustig, das Leute einfach so, und immer wieder kommen um sich das anzusehen. Können ja nicht immer nur Urlauber sein. Der Opi war auch wieder da. Zwar erst am Schluss, hat mich aber ods gefreut, dass es ihn noch gibt.

Danach gab es noch leckeren Griechensalat ohne Feta und dann war lümmeln im warmen Bremi angesagt mit einem gemütlichen Nachfaschingsbier das ich über die Grenze geschmuggelt hatte..

KM 32

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19.03.10 Lahore (Punjab)

Nach einem gemütlichen Frühstück bin ich ganz gemächlich nach Lahore rein gefahren. Da es noch vor 10 Uhr war, war noch nicht viel los. Das war mir ganz recht, ist so schon immer ein Chaos hier in der Stadt. Hab dann das Guesthouse „Backpackers Inn“ in der Mall Road recht schnell gefunden und bekam auch gleich einen Parkplatz zugewiesen. Ali, den Besitzer kannte ich ja noch vom November, wo er mir an der Grenze seine Karte gegeben hat und meinte, dass das Parken sehr günstig bei ihm sei. Da der Platz an der Kirche zwar schöner ist, aber auch das 5 Fache kostet und das eigentlich dem Kirchenmann immer noch zu wenig ist, bin ich hier lieber. Es gibt auch schnelles, günstiges Internet, Trinkwasser und Waschmaschine umsonst und warm Duschen kann ich auch. Was brauch ich mehr.

Es war noch ein französisches Pärchen hier, die auch mit einem Bremi hier sind. Sie wollen am Montag einige Reparaturen machen lassen. Mal sehen was das so wird. Vielleicht fahr ich Montag wieder, eventuell aber auch erst am Dienstag.

Pakistan ist einfach ganz anders als Indien. Viel angenehmer. Der chaotische Verkehr ist derselbe, aber die Leute sind nicht so stressig und alles geht irgendwie gemütlicher ab. War heute viel in der Stadt unterwegs  und wurde nur von einem TucTuc Fahrer kurz angesprochen. In Indien kräht es alle 10 Sekunden aus jeder Ecke „Hello Mister, Taxi, Rikscha, YES usw.“

Meine Suche nach Handybatterien, die es in Indien nirgends gab, war hier gleich im ersten Shop beendet und ein Autoladegerät für das Handy und eine neue Maus für das Laptop waren innerhalb 30 Minuten gekauft.

Der Besuch im kleinen Supermarkt um die Ecke war auch ein voller Erfolg. Es gibt selbst in dem Miniladen alles was ich in Indien vergeblich suchte oder völlig Überteuert war. Margarine, Weinessig, Marmelade, usw.

Meine Dollars wollte aber leider keiner tauschen, zumindest nicht für den realen Wert, sind einfach zu lummelig. Hab mal gegoogelt und erfahren, dass ich in Ulm Problemlos meine Euros getauscht bekomme bei der Bundesbank.

Die Dollars soll man in jeder amerikanischen Bank tauschen können. Mal sehen wer als nächstes rüber fliegt. So hab ich dann ja hoffentlich keinen Verlust.

Morgen werd ich in der Früh erst mal zum Autowaschplatz fahren. Die Inder haben Bremi ja nicht richtig geputzt und das wollte ich jetzt mal richtig machen lassen, weil ja immer noch Salz vom Meer dran ist und ich bis in der Türkei ja kein Meer mehr sehe.

Danach will ich auf den Basar und Gewürze einkaufen.

KM 29

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20.03.10 Lahore (Punjab)

Morgens wollte der Guesthausbesitzer mich unbedingt zum Gewürzbasar fahren. Ich hab ihm erklärt was ich will und er hatte das ja auch eigentlich kapiert. Dann hat er noch mit ner Koreanerin gequasselt, die mich dann auch noch fragte, was ich kaufen will.

Ich war dann Wäsche waschen und die beiden laberten rum.

Als meine Wäsche dann fast fertig war, war wieder Stromausfall. Dann also ohne Schleudern aufgehängt, wird schon trocknen.

Mit dem TukTuk vom Guesthouse dann zum Basar. Ich wunderte mich eh schon, dass Sonntag offen sein soll. Ali, meinte aber „No Problem“. Also sind wir durch die halbe Stadt gedüst und bei einem Gemüsemarkt hielt er dann an. Oh Mann, ich dacht mir schon, dass er es nicht gerafft hat. Gemüse wollte ich keines, ich zeigte ihm dann Chillischoten und das ich die getrocknet und in Pulverform will.

Also wieder rumgedüst und dann standen wir vor einem Restaurant. Der Besitzer konnte gut Englisch und ich erklärte ihm was ich wollte.

„No Problem!“ da gibt es einen Shop, der hat alles. OK, also dort hin. Es war ein Riesen Einkaufszentrum, der Macromart.

Nun, die hatten wirklich alle Gewürze da in ihrem Riesen Sortiment, aber halt nur in 1KG Verpackungen. Macro ist hier also die Metro.

Nun, da Dopfers eigentlich keine Kilos bestellt hatten, hab ich vom Kauf mal abgesehen.

Also sagte ich zu Ali er soll wieder ins Hotel zurück, das bringt so nix. Der Basar hat eh zu. Muss ich halt noch nen Tag hier bleiben.

Im Hotel gab es dann endlich wieder Strom und so konnte ich bei Google ein Bild von einem Gewürzstand finden. Vorher war ja kein Strom da.

Da meinte Ali dann, dass er eigentlich an so was dachte, aber die Koreanerin dann meinte ich will zum Gemüsemarkt.

Nun, 300Rs für eine Spazierfahrt bezahlt.

Danach sind wir dann zu einer Autowäsche gefahren.

Ich habe keine Ahnung, warum sie (hier Ali) immer rumposaunen müssen, sie haben einen Freund mit einer großen Autowäsche, „No Problem big car!“ usw. Der Freund hatte ne kleine Garage und nen Wasserschlauch. Das war alles. Aber er hat ja noch einen anderen Freund, „No Problem!“ Wir fuhren dann aus der Stadt raus und ich suchte schon immer nach nem Waschplatz. Ali kannte natürlich niemanden mit nem LKW Waschplatz. Als ich einen entdeckte, war natürlich wieder kein Strom für die Pumpe da. Ist schon etwas nervig mit dem Strom.

Also bei dem Waschplatz rum gelümmelt und Tee getrunken. Hab ja Zeit.

Irgendwann gab es dann Strom und die beiden Waschmaxen fingen zu waschen an. Nach etwa einer Minute kam die Polizei und hat einen Waschmaxe verhaftet. Hab nicht gefragt warum, die anderen fanden das auch irgendwie normal. Keine Ahnung was das für ne Aktion war.

Jedenfalls war dann nur noch ein Waschmaxe übrig und die anderen Kunden, zwei Traktoren und zwei Mopeds standen schon Schlange.

Er machte Bremi aber trotzdem wirklich gründlich sauber und nach etwa 1,5 Stunden war er wieder piccobello sauber.

Danach noch kurz zum Reifenmaxe gegenüber, ich wollte den linken Hinterreifen noch mal flicken lassen. Er blubbert ja immer etwas Luft raus, an der Flickstelle.

War kein Problem, Reifen von Bremi runter, Abziehen, Reifen innen Kleben und irgendwie mit nem Stromkabel die Klebestelle warm machen, 10 Min warten, dann Reifen wieder aufziehen und montieren. Alles zusammen für umgerechnet 0,40€, da kann man nicht meckern. Zur Sicherheit hab ich ja noch meinen neuen Schlauch dabei, wenn es wieder nix taugt, kommt der dann in Aktion. Leider vergessen Fotos von der Aktion zu machen.

Danach wieder ins Hotel und nach ner Weile gab es dann auch wieder Strom und ich konnte mit Ingrid Skypen und in Google Earth Albanien abfahren. Auch eine Mail von Dieter bekommen, dass er mich in der Türkei besucht. Freut mich ods.

Als der Strom wieder weg war, in den Supermarkt zum Einkaufen. Im Hotel iss eh duster und dort gibt es eine USV.

Dann bin ich gleich im Bremi geblieben, weil dort gibt es ja auch Licht,

Wäsche eingeräumt und die Isomatten wieder bezogen. Was man halt so macht im Urlaub.

KM 17

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21.03. Lahore (Punjab)

Nach dem Frühstück erst mal zum Friseur gelatscht. Ist hier günstiger in Pakistan. Die Iraner wollten letztes Jahr 5 Euro, dass ist mir zu teuer.

Hat nur kurz mit der Maschine rum gemacht und dann alles mit der Schere geschnippelt. Hat er auch ganz toll gemacht. Gab sogar noch eine Kopfmassage und alles für 0,60€.

Danach war dann Gewürze kaufen im Basar angesagt. Vorher mit den beiden Hoteltypen in Google angeschaut was ich eigentlich will. Von den Fotos war es nicht ganz klar, die kannten auch keine Bockshornkleepflanze.

Erst als ich eine Übersetzung in Urdu gefunden hatte, war klar was ich wollte. Die Pflanze kennt anscheinend keiner. Nur das fertige Produkt. Geht mir mit Gewürzen aber auch net anders. Der lange Pfeffer war auch noch etwas komplizierter. Erst als eine Pakistani kam, die dem Ladenbesitzer dann erklärte was ich wollte, klappte es. Nur gut, dass ich da vorher ein Foto von gesehen hatte. Der Manager, hatte da Nelken erkannt bei Google. Kannte den Pfeffer wohl selber nicht.

Danach wieder zurück. Wollte eigentlich noch etwas durch den Basar schlendern, aber wenn man einen dabei hat, der immer fragt was man sonst noch braucht ist das irgendwie nix. Rumgucken verstehen sie hier nicht.

Schlender ich halt in Quetta noch etwas durch den Basar.

Dann hab ich mich wieder in die Elektronikecke begeben. Wollte ein Ladegerät für mein Siemens Handy. Ist irgendwie verschwunden. War gar nicht so einfach in diesem Gewühl etwas zu finden. Hunderte Handyshops mit Kistenweise Handys und anderem Handykrempel. Da rennste von einem Eck zum anderen und hast noch nicht mal 10% gesehen.

Die Quartiere waren wieder wie üblich nach Branchen sortiert. Ein 5 Stöckiges Gebäude nur mit Handys.

Danach ein Riesen Basar nur mit Autoradios, dann wieder alles voller Computerzeugs.

In einer anderen Ecke alles voller Elektronik.

Das ist wie wenn man durch den Pollinkatalog läuft und jede Seite aus 100 Läden besteht. Das Problem ist nur, dass 99% der Shops immer dasselbe Angebot haben.

Am Schluss bekam ich ein 12V Ladegerät mit Lautsprecher dran. Die haben hier Zeugs, das glaubste nicht. Sowas hab ich noch nie gesehen. Da es aber das Handy lädt, ist mir der Lautsprecher egal. Kostete auch nur 1.-€.

Dann noch etwas essen gegangen und am Abend noch mit Ali etwas gelabert. Die Franzosen schlafen in der Werkstatt, in ihrem Auto.

Ich fahre Morgen weiter.

KM 0

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22.03. Okara (Punjab)

Heute hab ich morgens noch mal den Wetterbericht von Gilgit angesehen. Nicht über 5 Grad und immer wieder Regen und Schneefall. Daher fällt der KKH also aus und ich fahre Richtung Iran. Stinkt mir zwar etwas, wäre gerne noch in die Berge gefahren, aber wenn die Sonne nicht scheint, sind Berge recht langweilig. Ist einfach keine gute Zeit für die Gegend.Danach hab ich mich von den netten Hoteljungs verabschiedet und bin dann durch das Verkehrschaos, weil die Strasse gerade ausgebaut wird, aus Lahore raus gefahren. Kurz vor dem Stadtende sah ich noch ein goldenes M, da musste ich natürlich anhalten. BigMäc gibt es bis Albanien keinen mehr zu vernünftigen Preisen, da konnte ich einfach nicht widerstehen. Und hier ist es sogar ein richtiger mit Rindfleisch. War lecker und danach bin ich in Okara noch zu der Polizeistation, in der ich mal übernachtet hatte. Leider war der nette Polizist nicht da und daher hab ich einfach das Foto das er unbedingt wollte abgegeben und bin auf eine Raststätte gefahren. Dort hab ich den Spätnachmittag verbracht.

Abends kam noch ein Pakistani vorbei der perfekt Deutsch konnte und danach einer der etwas Englisch konnte. War sehr unterhaltsam. Leider wimmelte es von Fliegen und Bremi ist jetzt auch voll damit. Wenn sie nicht alles voll kacken würden, wären sie mir ja egal, aber so musste ich sie doch etwas dezimieren. Die Putzerei ist echt nervig, an dem hellen Plastik.

KM 157

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23.03. Mian Channun (Punjab)

Morgens noch einen Tschai in der Fernfahrerbude getrunken und dann langsam mit 60 km/h weitergefahren. Da muss man nicht so aufpassen, kann sich die Gegend angucken und ist trotzdem noch schneller als die LKW die hier nur etwa 45-50km/h fahren.

Die Landschaft hier im Industal ist topfeben und voll bewirtschaftet. Es wird Getreide, Kartoffel, Mais und anderes was ich nicht kenne links und rechts der Autobahn angebaut.

Auch wird es langsam wärmer. Gestern hatte es schon 35 Grad unter Tags. Nachts kühlt es aber doch rasch wieder auf 18 Grad ab, so dass man gemütlich schlafen kann. Nur das man sich bei Sonnenuntergang in den total heißen Bremi setzen muss, wegen der Mücken, nervt etwas. Ist aber auch noch Ok, von der Hitze her. Hat meist nicht mehr als 37 Grad im Auto.

Gegen Vormittag erreichte ich dann Harappa. Eine Ausgrabungsstätte einer uralten Zivilisation. Soll eine der ältesten Zivilisationen mit geordnetem Städtebau und Kanalisation überhaupt sein. Die Anfänge sind etwa 3500 vor Christus.

Die Häuser wurden damals schon aus gebrannten Ziegeln gebaut und die Städte hatten breite und schmale Strassen in Ost-West und Nord-Süd Richtung.  Es gab öffentliche Badehäuser und auch die meisten Privathäuser hatten ein Badezimmer.

Interessant war auch, dass es damals schon Reihenhaussiedlungen gab. Etwa 14 Fundamente von Einfamilienhäusern wurden ausgegraben deren Grundriss exakt derselbe ist. Also so, wie es in Reihenhaussiedlungen üblich ist. Respekt! Auch die Ziegel hatten damals schon das praktische Format 1:2:4 welches heute immer noch Verwendung findet.

Nachdem ich mir alles gemütlich angesehen habe bin ich am Nachmittag wieder zurück auf die Autobahn und hab mir wieder eine nette Tankstelle mit etwas grün gesucht. War schön ruhig dort und Roti mit Dhal, das übliche Fernfahreressen hier, gab es im kleinen Restaurant.

KM 121

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24.03.10 Basti Maluk (Punjab)

Nach dem Frühstück in der nächsten Stadt noch Salat gekauft, für meinen üblichen Nachmittagssalat. Dann wieder weitergefahren, mit einigen Teepausen dazwischen, um nicht zu schnell voran zu kommen. Leider gibt es auf dieser Strecke nur vereinzelte Sehenswürdigkeiten die sehr weit auseinander liegen. Sonst könnte man immer an einem Tag von einer zur anderen fahren.

Da ich nicht so weit fahren wollte, ich weiß nicht ob man in meinem nächsten Ziel, ein Nationalpark, übernachten kann, bin ich gegen Nachmittag wieder an eine Tankstelle gefahren um dort zu übernachten. So kann ich morgen früh zum Nationalpark und wenn ich dort stehen bleiben kann ist gut, wenn nicht fahr ich halt am Abend halt wieder auf die Autobahn zurück.

Bis jetzt hat mich die Polizei noch in Ruhe gelassen von wegen Escorte und so. Hoffe, dass die erst kurz vor Quetta auftauchen und nerven.

KM 125

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25.03. Nurpur (Punjab)

Der Nationalpark entpuppte sich als Freizeitpark mit kleinem Zoo. Es gab einen großen Kinderspielplatz und mehrere Gehege und Volieren mit Schwarzen Schwänen, Pfauen, Gazellen und sogar zwei Rhinozerosse. Eigentlich war alles ganz nett gemacht, aber man sah schon arg den Verfall. Was mir gefallen hat, war, dass die Rhinozerosse und die Gazellen echt riesige Gehege hatten. Leider dafür die Vögel nicht so arg große, etwa wie bei uns im Zoo. Ist aber für solche Länder eh schon was tolles, diesen Standard zu haben.

Der Park muss mal riesig gewesen sein. Es waren noch viel mehr Freigehege zu sehen, die aber inzwischen mit Weizen und Obstbäumen bepflanzt sind.

Das dazugehörige PTDC Hotel wurde gerade umgebaut und ich hab mich mal auf den Parkplatz gestellt und mir die Sache gemütlich angesehen. Leider war keiner da zum fragen ob man da übernachten könnte.

Natürlich kam dann um halb Sechs einer angedappt und meinte ich dürfe hier nicht stehen bleiben über Nacht. Viel zu gefährlich usw. Immer dieselbe Litanei. Und Security gäbe es hier keine und sein Chef erlaubt das nicht blabla.

Ich hatte mich gerade mit zwei Pakis unterhalten. Die meinten dann, kein Problem ich könne bei Ihnen Übernachten. Sie hätten ein großes Haus. Ich hab dann immer darauf hingewiesen, dass eher der Parkplatz groß sein muss. Sie hatten nur einen ganz kleinen Suzuki, da wird das Haus und vor allem der Parkplatz wohl nicht größer sein.

In Bahawalpur hatten sie das dann wohl auch geschnallt und wollten mich zu einem Hotel bringen. Sie hätten es sogar bezahlt, aber das wollte ich nicht. Ich bin dann wieder auf die Autobahn und hab mich an eine Tanke gestellt. Das hätte ich sonst eh gemacht, von daher war es so OK.

Unterwegs hat mich noch Wolfgang angerufen. Er ist jetzt in Lahore. Hoffe ich sehe ihn noch.

Abends kam dann noch Polizei vorbei und leuchtete am Bremi rum. Ich war gerade in der Raststätte beim Essen.

Dann haben sie mit dem Tankwart gelabert und sind ewig stehen geblieben. Haben wohl auf Order gewartet, was sie jetzt tun sollen.

Irgendwann sind sie endlich weiter gefahren. Hab ich hoffentlich nochmals einen Tag meine Ruhe vor der Polizei und kann morgen zum Fort Derawar fahren. Wollte dort eigentlich übernachten, aber ich denke das kann man hier in Pakistan vergessen mit dem Übernachten abseits der Autobahn.

KM 154

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26.03. Amadpur East (Punjab)

Gleich in der Früh, links in die Wüste abgebogen. Die Strasse zum Fort Derawar war nicht einfach zu finden. Ich musste öfters fragen, weil es sich immer wieder verzweigte und nix ausgeschildert war.

Der Straßenzustand verschlechterte sich auch alle 10km. Und die Temperatur kletterte schon morgens um 9 Uhr auf 33 Grad. Kurz vor dem Fort war es dann nur noch eine Sandpiste und man musste sich den Weg selbst suchen. Dank meiner Sperre ging es immer gerade noch mit heulendem Motor durch die Weichsandfelder durch. Es staubte abartig. Ich dachte das der rechte Spiegel voller Sand wäre, weil ich nix mehr gesehen habe, dass war aber nur der aufgewirbelte Staub. Auch im Auto staubte es, so dicht ist Bremi bei dem feinen Staub dann doch nicht, vor allem wenn er sich auf der Buckelpiste dann auch noch verwindet.

Dieses Stück war aber recht kurz und dann ging es auf einer präparierten Piste die letzten Kilometer zum Fort.

Man sah das gewaltige Bauwerk schon in der Ferne. Echt Wahnsinn, was die so mitten in die Wüste gebaut haben. Es gab außer dem wuchtigen Fort noch eine sehr schöne Marmormoschee und ein paar Grabmähler, die man aber nicht besichtigen konnte.

Ich hätte dort für 500Rs übernachten können. Aber erstens war mir das zu viel und zweitens kam am Nachmittag ein recht heftiger Wind auf und alles war voller Staub und Sand. Aber endlich war es einmal richtig heiß. Ich glaube das war bis jetzt der heißeste Tag auf der Reise. Am Mittag hatte es dann 42,6 Grad. Cool. Auf der Festung war es wie wenn man einen großen Föhn angemacht hätte und sich den ins Gesicht hält. So gefällt mir das.

Da mir der Staub aber dann doch zu viel wurde bin ich wieder die 50km zurück auf die Autobahn gefahren. Das schwierige Stück hatte es noch mal in sich aber dann ging es ganz gemütlich über die Schlaglochpiste.

Ohne den Sturm wäre ich wohl dort geblieben. Aber was will man machen, bei fast 43Grad. In den Bremi kann man sich nicht verkriechen da es im Bremi 55Grad hatte. Das ist dann auch mir zu viel. Und sonst gab es keine Sitzmöglichkeiten an denen man sich ein paar Stunden aufhalten hätte können. War aber wieder blöd, wäre gerne eine Nacht in der Wüste geblieben. Mach ich aber auf jeden Fall im Iran wieder. Da ist es auch einfacher von wegen Übernachten und so.

Jetzt stehe ich wieder an einer Raststätte, hab alles zu wegen der Mücken und es hat nur noch 37Grad im Auto und trotzdem schon wieder ein paar der Viecher herinnen. Wolfgang hat um 9 Uhr Abends noch angerufen dass er nur noch 50km entfernt ist. Lahore gefiel ihm nicht so und daher ist er den ganzen Tag durchgedüst. Gegen 10 Uhr kam er dann auf den Parkplatz gerauscht und hat ein kühles Bier ausgegeben. Hätte ich nicht gedacht, dass ich in Pakistan noch ein Bier trinke. War echt super! Vielen Dank noch mal. Haben dann noch nett gequatscht und gegen 12 sind wir dann ins Bette.

KM 130

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27.03. Ghotki (Sindh)

Morgens um 6 schon aufgewacht weil Wolfgang seinen Truck startete und auch gleich losgerauscht ist. Er hat es eilig in den Iran zu kommen. Ich hab mich dann noch mal umgedreht, aber richtig schlafen konnte ich dann auch nicht mehr. Daher dann gefrühstückt, geduscht und dann auch wieder auf den Highway. Ich wollte eigentlich nach Uch Sharif und mir dort ein Grabmahl angucken. Steffi wusste eh wieder von nix und daher bin nach Karte gefahren. Leider war die tolle, teure Reise Knowhow Karte falsch. Wenn ich auf der 5 bleibe, sollte ich eigentlich dort vorbei kommen. Leider ist die 5 in Wirklichkeit eine Parallelstraße der eingezeichneten und als ich den Fehler merkte, war ich schon 20km zu weit. Das war mir dann doch zu viel zum zurück fahren und daher gab es heute also nix zum Angucken. Die Schilder sind meist auf Arabisch, darum nützen sie nicht so viel.

Die Gegend änderte sich nicht, bewirtschaftete Felder und alles flach.

Als ich die Grenze nach Sindh überquerte, wollten die Grenzer unbedingt mit mir quasseln. So eine Kontrolle ist in Pakistan viel netter als bei uns. Erst bekommt man einen Tee, dann Kuchen und viel BlaBla wo man herkommt, Familie usw. Im laufe des Gespräches lässt man dann einfließen ob man das Auto auch mal von innen sehen könnte, wie es so aussieht und so. OK, natürlich kein Problem. Danach wieder Tee und das Gespräch wird langsam auf Visa umgestellt. Ob Pakistanis ein Visa bekommen für D usw. Und ob ich ein Visum für den Iran habe. Und ob man dies mal sehen könnte, ist sicher interessant. Also auch dies und so ist die Pass und Fahrzeugkontrolle fast ohne das man es merkt über die Bühne gegangen. Echt nett.

Danach wieder an eine Raststätte. Hier in Sindh sind die Leute sehr zurückhaltend. Keiner wollte reingucken. Alle haben nur aus der Ferne reingeschaut. Als es dunkel wurde, kamen wieder die Moskitos und ich hab mich im 38 Grad warmen Bremi eingeigelt und wartete auf die abendliche Abkühlung.

KM 235

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28.03. Sibbi (Beluchistan)

Heute den ganzen Tag gefahren. Die Strecke von Sukkur nach Jakobabad war der volle Müll. Die übelste Strecke bis jetzt in Pakistan. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich wieder den Indushighway gefahren. Der ist um einiges besser. Naja, ist aber trotzdem gegangen. Zwar langsam aber ich hatte es ja auch nicht eilig. Gegen Abend erreichte ich dann Sibbi wo ich auf der Hinfahrt schon bei der Polizeistation übernachtet hatte. Ich probierte mich vorher noch an eine Tanke zu stellen, aber nach 10 Minuten war schon die Polizei da und hat mich zum Polizeirevier begleitet.

Unterwegs war ein starker Sturm und alles voller Staub, wie Nebel. Die Sonne kam auch nicht richtig durch und der Sturm hielt den ganzen Tag an. Jedenfalls ist alles wieder voller Staub im Bremi, von den ungeteerten Stellen, in denen reihenweise die LKW im tiefen Staub verhockt sind und vom Wind.

Leider kam der Wind von Norden und daher hatte ich fast immer Gegenwind. In Sibbi am Abend hatte es dann nur noch 31 Grad und mit dem Wind war es gerade noch angenehm. Wie wird das erst wenn es mal 25Grad mit Wind hat?

Wolfgang hat noch angerufen und meinte irgend ein Amidepp hat den Koran verbrannt und jetzt drehen die ganzen Islamisten wieder durch. Ich merk zwar nix, sind alle sehr nett und freundlich und winken einem zu in den Städten. Aber müssen die Hohlköpfe immer so nen Scheiß machen.

KM 335

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29.03.10 Quetta (Beluchistan)

In der Nacht waren immer wieder Schüsse zu hören. Manchmal einzeln, aber auch mal als Salve. Wer da wohl in der Nacht so rumballert. Die Polizei hat es jedenfalls nicht sehr beeindruckt. Im Polizeigebäude blieb alles ruhig. Morgens musste ich warten, weil irgend ein Oberst noch kommen müsse. War aber Unsinn, die haben nur auf die Eskorte gewartet. Also bin ich das erste Stück wieder mit Eskorte, die aber dann verschwunden ist. Dann konnte ich bis fast vor Quetta wieder alleine fahren. Vor Quetta kam dann wieder eine Eskorte welche mich zum Bloomstar Hotel begleitete. Das Hotel ist immer noch Arschteuer, 800Rs. nur fürs Parken und jetzt gibt es nicht einmal mehr Warme Dusche inklusive. Darum bliebe ich nur eine Nacht und düse morgen weiter nach Dalabandin an der Afghanischen Grenze.

Ich bin dann gleich auf in die Stadt um ein paar Sachen zu erledigen. Nochmal Gewürze und ein neues Ladegerät für meine Alarmanlage kaufen. Hab sogar eines gefunden das funktionierte.

Danach noch ausführlich ins Internet, jedoch ist es dann schon bald 18 Uhr gewesen und wegen der Ausgangssperre musste ich zurück zum Hotel.

Die Leute waren meist sehr freundlich. Man hat also nicht viel gemerkt von Demos oder so. Noch ein kurzes Byriani gegessen, das letzte gibt es dann wohl morgen und dann hab ich noch gemütlich und warm im Bremi geduscht. Sollen sie sich Ihre Dusche doch behalten.

Der Typ im Hotel fragte noch ob ich eine Eskorte morgen will. Natürlich nicht, aber ich bin mir sicher das ich eine bekomme. Der schnallt das nur nicht.

KM 165

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30.03. Dalbandin (Beluchistan)

Nach einer kühlen Nacht, nur 15 Grad, wie erwartet mit der Eskorte aus der Stadt raus gefahren. Noch voll getankt, weil gestern hab ich 20 Liter Schmuggeldiesel getankt und das war voll Müll. Bremi lief gar nicht mehr gescheit und stotterte. Daher hab ich lieber noch mal mit dem teuren voll gemacht. Jetzt hatte ich aber natürlich nicht mehr genug Rupien um Motoröl zu kaufen. Muss ich halt doch Iranisches nehmen zum Ölwechsel, war ja auch ok, das letzte Mal. Oder ich überzieh etwas und mach ihn in der Türkei? Hab immer etwas Muffe wegen dem iranischen Öl, weil die ja das Embargo haben und alles selbst zusammenmischen.

Nach der Stadt konnte ich dann wieder alleine fahren. Es war ganz toll durch die stellenweise grünliche Wüste zu fahren mit den Sanddünen, Schwarzen Felsen die wie Kohle aussahen, Kamelen und im Hintergrund immer das Gebirge der Afghanischen Grenze. Leider war die Strasse im üblen Zustand. Der Winter scheint ihr arg zugesetzt zu haben und es gab auch noch eine über 40km lange Baustelle mit Wackersteinen. Unterwegs hab ich noch einen Anhalter mitgenommen. Er war Englischlehrer, konnte aber selbst nur ein paar Brocken. Was dann wohl die Schüler können?

Vor Dalbandin bekam ich dann wieder einen Wächter ins Auto der dann bis zum Hotel mitfuhr. Es dauerte diesmal über 10 Stunden ohne Pause für die lächerlichen 346km. Auf den Strassen hier kommt man einfach nicht voran. Aber morgen ist die Strasse besser und im Iran dann eh.

KM 346

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31.03. Taftan (Beluchistan)

 Morgens erst mal 1 Stunde auf die Eskorte gewartet, weil der Typ aus Richtung Iran angekarrt wurde. Dann kam der Typ endlich und murmelte was von Rückfahrgeld. Ich fahr ihn ja schon zurück, da zahl ich nix für. Auch hatte ich nur noch 170Rs. übrig und wegen dem Unsinn fang ich jetzt nicht zu wechseln an.

Die Strasse war fast immer Top und der Eskortenwechsel ging recht zügig. Nur wehte ab Mittag ein heftiger Sturm und der Wind kam auch noch von schräg vorne. Das kostet wieder Sprit wie sau.

Die Landschaft war aber wieder voll toll. Es ging durch die fast Menschenleere Wüste mit den Bergen rechts im Hintergrund und total flacher Kieswüste auf der linken Seite. Blöd das man hier nicht einfach in die Wüste rein fahren kann. Auf dem Kies würde es sich einwandfrei fahren und man könnte gemütlich ein paar Tage in der Wüste verbringen. Leider geht das ja nicht und daher kamen wir bereits gegen 15 Uhr in Taftan an. Die Grenze schließt um 14 Uhr, daher hab ich mich in den Zollhof gestellt und werde hier übernachten.

Heute sogar seit langem mal wieder richtige Wolken gesehen, so weiße Schönwetterwolken. Fällt einem erst auf, wenn man sie wieder sieht, dass es lange keine gab. Bin gespannt wann ich den ersten Regen abkriege.

Morgen bin ich im Iran mit Rechtsverkehr und tollen Strassen.

KM 301

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Fazit Pakistan

 

Pakistan ist viel angenehmer als Indien. Fällt gleich auf der Strasse auf. Es wird viel weniger gehupt und die Leute fahren auch nicht so hektisch umeinander. Es wird sogar wieder geblinkt! Jetzt wo ich mir das blinken total abgewöhnt habe, fangen die wieder damit an. Das fällt erst auf wenn man es wieder sieht, das Blinken, beim links oder rechts abbiegen. Chaos ist es natürlich immer noch und vorgedrängelt bis zum geht nicht mehr wird hier auch. Aber irgendwie gemächlicher und ruhiger.

Auch haben die meisten Fahrzeuge wenigstens ein Licht vorn und hinten. Aber trotzdem fahre ich nicht bei Nacht. Das ist einfach zu kritisch und muss auch nicht sein.

Lustig finde ich die Zebrastreifen hier oder in Indien. Die erinnern mich immer an eine Fahrschulprüfungsfrage:

„Sie nähern sich mit Ihrem Fahrzeug einem Zebrastreifen an dem Fußgänger erkennbar die Strasse überqueren möchten! Wie verhalten sie sich?“ „Sie machen mit Lichthupe und lauten Hubsignalen die Fußgänger darauf aufmerksam, dass sich ihr Fahrzeug nähert und behalten ihre Geschwindigkeit unverändert bei!“ ist hier und in Indien die richtige Antwort. Anhalten würde nur die Fußgänger gefährden, weil der Hintermann sofort links oder rechts an mir vorbeizischen würde.

Müll mäßig ist es hier bedeutend sauberer als in Indien. Entlang den Strassen wird sauber gemacht, so dass ich zeitweise Probleme hatte, meinen Müll zu entsorgen. Tonnen gibt es aber irgendwie keine, Müllhaufen gibt es auch nicht. Da weiß man dann echt nicht wohin damit. In Indien war immer irgendwo ein Haufen wo man noch was dazu schmeißen konnte.

Die Leute sind jedenfalls viel, viel angenehmer als die Inder. Obwohl diese sich auch sehr gebessert haben. Hier wird man weniger über den Tisch gezogen und alle sind sehr hilfsbereit und freundlich. Daher bin ich sehr gerne hier. Nur Schade, dass es nur ein paar sichere Zonen gibt, in denen man sich als Ausländer frei bewegen darf. Daher kann man sich nicht allzu viel ansehen und ist leider viel zu schnell „durch“. Wirklich Schade.

 

 

Durchschnittskosten Pakistan

Durchschnittskosten 13,62€ pro Tag

Davon Spritkosten 5,79€ pro Tag

 

Gefahrene KM in Pakistan 

Hinfahrt 2886 km

Rückfahrt km 2147

Aufenthalt Hinfahrt 24 Tage

Aufenthalt Rückfahrt 14Tage

 

Gesamtkosten der Reise bis 31.03.10 = 4333,51€

Davon Sprit 1440,10€

Davon Übernachten 356,59€

Rest = alles andere 2536,82€

Schnitt gesamt pro Tag 16,29€

Davon Flug und Hotel Sri Lanka 630.-€

Davon Reparaturkosten bis jetzt 241,98 €

zzgl. geklautem GPS 220.-€