05.03. Pushkar (Rajastan)

Nach der stürmischen Nacht hab ich beschlossen Bremi mal wieder zu putzen. Der Kühlschrank war total vereist und verdreckt und das Bad war auch nicht mehr das sauberste.

Zwei Leute machen halt schon mehr Dreck und Phil kümmert sich da nicht so sehr darum.

Daher bis zum Nachmittag rumgeputzt und nach einer schönen warmen Dusche und etwas Sonnenbaden in den Ort gelaufen um mir den Sonnenuntergang an den Gates anzusehen. Erst meinten ein paar Typen, sie könnten mich mit irgendwelchen Bändchen die man unbedingt haben muss reinlegen. War aber nix und daher zogen sie dann maulend ab.

Der Platz war sehr schön, es war warm auf den Steinplatten und man konnte den Tauben, Kühen und Hunden bei ihren Beschäftigungen zusehen.

Irgendwann kam ich mit einem Koreaner ins Gespräch, der hier 6 Wochen Urlaub macht und auch schon in D war. Kahach oder so ähnlich war sehr nett, vielleicht sehe ich ihn in Jaipur wieder, wo er morgen hin fährt.

Danach bin ich noch ne Kleinigkeit Essen gegangen, da Phil in der Stadt war und danach früh ins Bett.

KM 0

_____________________________________________________________

 

06.03. Pushkar (Rajastan)

Heute Morgen hab ich mir mal all die Buden und Geschäfte hier in Pushkar angesehen. Jedes Haus auf der Hauptstrasse ist irgendein Cafe oder ein Laden. Es gibt aber nix besonderes, nur den üblichen Tand den es sonst auch überall gibt. Hab mir noch Klangschalen angehört, will ja noch eine kaufen. Zum Vergleichen ist es hier ganz gut. Die Preise liegen im Erstpreis schon deutlich unter denen von Goa. Da kann es in McLeod Ganj ja nur noch billiger werden.

Um die Mittagszeit hab ich es mir hier im Garten gemütlich gemacht und gelesen. Gegen Nachmittag bin ich dann noch auf einen nahen Tempelhügel gestiegen. Das dauerte etwa 2,5 Std, Hin und zurück. Danach wieder an meinen netten Sonnenuntergangsplatz und als es dunkel wurde in mein WIFI Restaurant. Ich finde Pushkar sehr nett. Phil allerdings nicht, er will morgen schon nach Jaipur. Er hat sich auch ein „Bändchen“ andrehen lassen, daher ist er wohl sauer auf Pushkar. Denke, dass die Großstadt nicht so mein Fall wird, daher wäre ich noch einen Tag geblieben. Mal sehen. Nerven tut mich einzig der überteuerte Stellplatz hier.

KM 0

_____________________________________________________________

 

07.03. Jaipur (Rajastan)

Morgens nochmals durch das nette Pushkar gelaufen. Eigentlich Unsinn wieder zu fahren, was Besseres wird wohl nicht mehr kommen. Aber egal, nachdem wir den Wucherplatz bezahlt und uns aus dem Sand gebuddelt hatten, fuhren wir auf die Strasse. Gleich hielt uns einer an und fragte ob wir parken möchten. 100Rs im Garten seines Hotels. Was ein Mist.

Aber so ist es halt, wären wir länger geblieben, hätte ich etwas herum gefragt. Aber für alle anderen die noch kommen, hier ein Kleiner Tipp.

Stellplatz Pushkar !

Bei der Einfahrt nach Pushkar, gleich beim Hotel Oasis scharf links abbiegen. Dann links halten und diese Koordinaten passieren:

N 26°29.162’ E 74°33.851’ das sind die Koordinaten vom Wucherplatz.

Ab hier einfach noch 100m weiter fahren und dann kommt man zum

Pushkar Villas Resort. Dort kostet die Übernachtung im Garten 100Rs. Eventuell kann man noch etwas handeln. Der Manager war sehr nett.

Wir fuhren dann auf der Autobahn nach Jaipur und fanden auch recht fix den Platz beim Central Park, den ich von den drei netten Jungs aus Agonda bekommen haben. Leider durften wir da nicht Übernacht stehen. Daher suchten wir uns einen anderen Parkplatz beim Ramnivas Garden und konnten dort für 100Rs parken. Abends wurde die Durchfahrt gesperrt und daher war es in der Nacht recht ruhig auf dem Platz.

KM 153

_____________________________________________________________

 

08.03. Jaipur (Rajastan)

Vor 10 Uhr muss man am Palast der Winde sein, sagt der Reiseführer, weil danach die Sonne nicht mehr ganz draufscheint. Haben wir auch ganz gut geschafft und danach hab ich mir noch Jaipur angesehen. Kannte es ja noch von Früher. Bis auf die fehlenden Kamele in der Innenstadt hat sich nicht viel verändert. Bin durch die ganzen Basarstrassen gelaufen in denen es alles mögliche zu kaufen gab. Da ich wie üblich nix brauchte, war es aber nicht so spannend. Hab dann noch einen Mc gefunden und mir wieder einen Fischmäc genehmigt. Danach bin ich noch in die alte Astronomische Sternwarte. Dort waren riesige Instrumente aus Stein aufgebaut an denen man den Sonnenstand und andere Sachen ablesen konnte. Leider durften die Sternwarten auch nicht mehr erklettert werden, so dass der schöne Rundblick von der Höchsten Sternwarte nicht mehr ging.

Danach wieder zurück zu Bremi und bemerkt, dass es sogar Internet hier gibt. Klasse. Aber total lahm. Mal alle Mail durchgesehen und mehr ging eigentlich nicht, wegen der miesen Geschwindigkeit. Aber immerhin. Leider dabei erfahren, dass unsere liebe Sogge gestorben ist. Das ist echt traurig, war eine einzigartige Katze.

KM 0

_____________________________________________________________

 

09.03. Jaipur (Rajastan)

Heute nochmals die nette Stadt angesehen. In der Innenstadt sind alle Häuser Rot angemalt, so dass man zu recht von der Pink City reden kann. Im Grunde ist die ganze Innenstadt ein einziger, großer Basar.

War noch etwas bummeln und bin dann wieder zurück zu unserem Parkplatz und hab mich noch etwas in den Park gelegt.

Abends machte Phil noch ein Biryani, aber da er ein neues Gewürz gekauft hatte, war es einfach nur scharf und schmeckte sonst nach gar nix. Schade, Biryani ist sonst mein Lieblingsgericht.

KM 0

_____________________________________________________________

 

10.03. Sultanpur (Haryana)

Nach einem großen Frühstück sind wir in Jaipur noch ein Lassi trinken gegangen und dann zum Palast von Amber gefahren. Der Palast war sehr schön und man kann mit Elefanten hoch reiten. Ich bin natürlich hoch gelaufen und hab mir den Vorplatz usw. angesehen. Der Eintritt war mir einfach zu teuer (200Rs) und die Paläste unterscheiden sich eigentlich nicht großartig voneinander. Hat man einen gesehen, hat man alle gesehen.

Hab dann noch die nette Aussicht genossen und bin dann wieder zurück zum Bremi.

Danach fuhren wir weiter. Wir wollten heute noch nach Sultanpur, dass ist ein Vogelschutzgebiet bei Delhi.

Die Fahrt war recht langweilig, weil die Landschaft sehr flach war und es eigentlich nix zu sehen gab.

Am Naturschutzgebiet ließ man uns nicht parken und am Campingplatz nebenan wollten sie 1400Rs=23,33€. Die spinnen doch total hier!

Musste ihnen dann schon noch unterjubeln, dass man in Pakistan nicht so ausgenommen wird und dann sind wir zwei KM weiter gefahren und haben bei einem Boddleshop einen Platz für die Nacht gefunden. Bier kostet nur 0,83€, was will man mehr. Hoffe, dass es Nachts ruhig ist hier und nicht alle vom Boddleshop mal anklopfen kommen.

KM 250

_____________________________________________________________

 

11.03. Dagal (Punjab)

Morgens gleich nach Sonnenaufgang sind wir in das Vogelschutzgebiet reingelaufen. Die machen dort schon sehr früh auf. Allerdings pennten die ganzen Enten Anfangs noch.

Nachdem es dann heller geworden war, hat man dann aber alle Vögel gesehen. Es gab dort eine ganze Menge davon, Löffelreiher die ich nur aus dem Zoo kannte, sowie eine ganze Menge anderer Reiher, Enten und Gänse. Kenne die aber alle nicht, da es die bei uns nicht gibt.

Es gab einen netten Rundweg um den See herum und nach etwa 3 Stunden mit viel Beobachten, war ich wieder am Auto wo Phil schon wartete.

Wir fuhren dann weiter Richtung Norden. Nach McLeod Ganj, wo der Dalai Lama wohnt, sind es noch 600km.

Da die erste Strecke sehr gut zu fahren war, hab ich mal auf die Autobahn verzichtet und wir sind die Bundesstrasse lang gefahren. Ist einfach gemütlicher und interessanter. Auch wenn hin und wieder eine Kuhherde den Weg versperrt. Meist sind die Strassen hier im Norden auch recht gut. Die Landschaft war sehr grün mit Kornfeldern links und rechts. Es kamen uns auch sehr viele Mähdrescher entgegen. Scheint die Ernte bald los zu gehen oder es ist eine Riesen Mähdrescher Fabrik vor uns.

An einem Kanal sahen wir noch eine männliche Wasserleiche, im bläulichen Schmelzwasser der Berge, vorbei schwimmen. War anscheinend schon eine Weile unterwegs. Hat aber glaub außer uns keinen Interessiert. Und uns war es auch zu viel Aktion die Polizei zu verständigen. Verstehen nix und wenn wir dann zum Kanal fahren ist eh nix mehr zu sehen, weil die Strömungsgeschwindigkeit sehr hoch war. Trotzdem komisch so was zu sehen ohne das was passiert.

Gegen Abend suchten wir uns dann wieder eine Tankstelle zum Übernachten. Nachdem die ganze Traube Inder, Bremi von innen begutachtet hatte, hatten wir auch so langsam unsere Ruhe.

KM 201

_____________________________________________________________

 

12.03.  Dasua (Punjab)

Wieder den ganzen Tag über die Bundesstrassen gefahren. Landschaftlich hat sich nicht viel verändert. Manchmal treiben die Bäume aber frisches grün aus, dann sieht es aus wie bei uns im Frühling. Auch die grünen Kornfelder links und rechts lassen alles eigentlich nicht so nach Indien aussehen.

Abends wieder an einer Fernfahrerraststätte gestanden. Phil wollte unbedingt 200m weiter in den Feldweg rein und bei einer Hütte stehen. Da ist es ruhiger. Aber alle anderen hatten immer Probleme mit stehen auf Feldwegen, dass glaubte er mir aber nicht.

Allerdings dauerte es nur 30 Minuten bis man uns dort wieder verjagte und so sind wir wieder zum Rastplatz vor. Manche begreifen es erst wenn sie es selbst gesehen haben. Morgen geht es in die Berge, bibber!

KM 262

_____________________________________________________________

 

13.03.  McLeod Ganj (Himachal Pradesh)

Auf dem Weg nach McLeod Ganj wollten wir noch zu einer heißen Quelle. War großartig ausgeschildert an der Hauptstrasse, dann war aber wieder gar nix zu sehen. Die Inder halt.

Danach fuhren wir dann den Berg hoch zum Dalai Lama. Wir fanden auch einen Parkplatz am Anfang des Dorfes und haben uns dort in eine Ecke gestellt.

Bin dann gleich los wegen der Einkäufe. War aber gar nicht so einfach und auch unverschämt teuer. Habe aber im letzten Laden doch noch gefunden was ich suchte.

Hier ist es recht kühl am Abend aber mit Fleecepulli geht’s. Die Landschaft ist dafür sehr schön. Im Hintergrund der schneebedeckte Himalaja und das quirlige Städtchen mit den kleinen Gassen und den vielen Ständen ist schon sehenswert.

Es laufen natürlich sehr viele Tibetanische Mönche in Ihren roten Kutten herum. Ein sehr schönes Bild.

KM 190

_____________________________________________________________

 

14.03.  McLeod Ganj (Himachal Pradesh)

Heute nochmals Shoppen gegangen. War sehr erfolgreich und habe jetzt fast alles was ich so brauche. Ist sehr angenehm hier einzukaufen. Die Leute lassen einen in Ruhe die Sachen ansehen und nerven auch nicht wenn einem nix gefällt.

Die Auswahl an Tibetanischen Sachen ist hier natürlich recht umfangreich. Denke in Indien ist das der größte Markt für Tibetsachen.

Wird wohl nur noch in Nepal besser sein.

Am Nachmittag hab ich in einem Kaffee in der Sonne gesessen und einen sehr guten Cappuccino getrunken als Katrin, die schon mal kurz in Rajastan mitgefahren ist, vorbei gelaufen ist.

Wir haben uns dann am Abend zum Essen verabredet und sind in ein kleines Restaurant zum Essen. Sie reist gerade mit einem Ami und Phil wollte eigentlich auch noch kommen, hat das Restaurant aber nicht gefunden.

Jedenfalls soll morgen der Dalai Lama zu sehen sein. Da muss ich mir noch eine Genehmigung holen um näher dran zu sein. Ist irgendein Spezialausweis mit Passbild und Firlefanz. Aber nur 10Rs, daher noch voll OK.

Nachts wieder den tollen Sternenhimmel angesehen. Da es hier recht hoch ist, ist der meiste Dunst unterhalb und man kann die Sterne und vor allem den wichtigsten Stern ganz toll sehen. Nur etwas wärmer sollte es sein.

KM 0

_____________________________________________________________

 

15.03.  McLeod Ganj (Himachal Pradesh)

Heute morgen gleich zum Security office um den Spezialausweis zu bekommen. Leider war es geschlossen und macht auch erst am Nachmittag auf. Also ohne Sonderausweis zum Dalai Lama gelaufen.

Beim Anstehen sah ich ein Schild das Handys und Fotoapparate nicht erlaubt sind. Also wieder zurück zu dem Shop wo ich gestern einkaufte und dort die Sachen deponiert.

Dann wieder durch die Kontrolle. War etwa wie am Flughafen.

Oben war dann ein Weg abgesperrt aber da wir in etwa die letzten waren, durften wir ganz links hin stehen, wo sie freigehalten hatten, für was auch immer.

Kurz danach kam auch schon der Dalai Lama und ist nur etwa 5 Meter an mir vorbei gelaufen. Hat sogar in meine Richtung gewunken. Schade, dass man keine Fotos machen konnte.

Er hat dann einen kleinen Vortrag in Englisch über die Aktuelle Weltpolitik, Verständnis und friedvolles Zusammenleben aller Völker usw. gehalten und dann hat er angefangen auf Tibetisch zu reden.

Ich bin in der Sonne gesessen und hab es mir noch eine Weile angehört, aber irgendwann wurde es mir zu heiß und ich bin dann wieder gegangen.

In dem Cafe in dem ich immer sitze, konnte man ihn auch hören und daher war es besser dort zu sein.

War auf jeden Fall sehr schön dort zu sein. Irgendwie hat er schon eine ganz besonders freundliche Ausstrahlung.

Nachdem ich meine Sachen wieder abgeholt hatte aus dem Shop, bin ich zu einer kleinen Kirche im Wald gelaufen. Es war nicht sehr weit. Die Kirche ist noch sehr gut erhalten und unterscheidet sich nicht groß von unseren.

Auf dem Friedhof lagen lauter Leute die um die vorletzte Jahrhundertwende gestorben sind. Also so 1870-1910.

Hab dort eine ganze Weile im Halbschatten gesessen und hatte einen schönen Blick auf McLeod Ganj und Bremi wie er auf dem Parkhaus stand.

Als es Abend wurde bin ich noch in einem Tibetischen Restaurant etwas Essen gegangen. Wenn ich schon mal die Gelegenheit habe tibetisch zu probieren, wollte ich dies auch tun.

Ich hab mich für Fry TakhnThahkna oder so ähnlich entschieden, wusste aber nicht was es ist.

Ich bekam dann eine Art ungefüllte und nicht geschlossene Raviolis mit Hühnchen und Gemüse. Es schmeckte total lecker und war auch genau richtig gewürzt. Hat nur 80Rs gekostet, obwohl es ein etwas gehobeneres Restaurant war mit Ledersesseln und so. Hat sich voll rentiert.

Danach hab ich mir noch ein Bier gegönnt und hab das dann im Bremi getrunken.

KM 0

____________________________________________________________

 

16.03.  Amritsar (Punjab)

Heute Morgen sind wir früh los, so sparten wir uns die Parkgebühr für den Tag. Unterwegs noch bei einer LPG Tankstelle den Gastank wieder befüllt, weil erst in der Türkei kann ich ihn wieder füllen. Unterwegs passen die Anschlüsse nicht.

Da es nicht sehr weit war, kamen wir ohne Probleme gegen 13 Uhr in Amritsar bei Ms. Bandaris Guesthouse an. Das war ja auch meine erste Übernachtung in Indien bei der Herfahrt. Die Preise sind immer noch heftig, aber das wusste ich ja.

Hab dann gleich mal geduscht und mich dann auf den schönen Rasen gelegt, gedöst, gelesen und mein Cola getrunken.

Der Pool war mir zu kalt, daher war ich da nicht drin. Keine Ahnung wo hier die Märzhitze sein soll, es hat angenehme 32 Grad im Bremi bei offener Türe.

Abends kamen dann pünktlich zum Sonnenuntergang die Mücken und ich hab im Bremi dann weiter gelesen.

Als es dunkel war und die Mücken wieder etwas verschwunden, hab ich mir noch ein Bierchen gegönnt. Übermorgen beginnt ja wieder die Bierlose Strecke durch Pakistan und Iran.

KM 212

_____________________________________________________________

 

17.03.  Amritsar (Punjab)

Heute lange ausgeschlafen weil die Sonne irgendwie fehlte. Es war bewölkt. Phil ist dann gleich los in die Stadt und ich hab mir dann erst mal Spiegeleier gemacht. Dann hab ich mal wieder sauber gemacht und das Gesamte Geschirr abgewaschen. Die englische Waschmethode es einfach etwas im Wasser zu schütteln und gut ist, überzeugte mich nicht so ganz. Alles war dreckig und ölig. Dann putzte ich noch etwas die Schränke und danach hab ich mich daran gemacht, meine Geldbestände zu zählen. Dabei ist mir mit Schrecken aufgefallen, dass die Plastiktüte in der ich das Geld im Bad verstaut hatte, undicht war. Jetzt hatte ich ein kleines Bündel verschimmelter Euros und Dollars.

Ich hab dann so gut es ging den Schimmel abgewaschen und die Scheine zum trocknen ausgebreitet.

Am übelsten sahen die Euros aus, nicht nur das der Wert des Euros Müll ist, auch noch die Qualität des Papiers ist totaler Schrott.

Die krieg ich wohl nur noch in der Zentralbank getauscht. So ein Mist.

Die Dollars hab ich am Abend etwas mit Tesa zusammengeklebt, jetzt sehen sie wieder etwas manierlich aus. Natürlich voller Schimmelflecken. Bin ja mal gespannt, wie viele ich davon noch los bekomme. Werde aber wohl die liebe Verwandtschaft brauchen um die Scheine eventuell in den USA los zu werden.

Nach der „Geldwäsche“ bin ich mit einer Fahrradrikscha die es hier noch gibt, für 100Rs, zu einem Force Händler gefahren und hab mal wieder nach meinen Teilen gefragt. Hatte natürlich auch nix da, aber ich hab mal die Teileliste Fotografiert. Mal sehen ob man damit was anfangen kann. Im Grunde kann ich alles was bis jetzt durch ist auch schweißen oder mit Deutschen Reparaturblechen reparieren. Daher sind die Teile nicht so wichtig.

Danach hab ich mich noch zu einem Park fahren lassen, in dem die Engländer mal ein Massaker unter friedlichen Indern angerichtet haben. Etwa 1000 Menschen wurden dort ohne Grund von den Engländern erschossen, nur weil sie dort rum saßen und damit gegen irgendein Gesetz demonstrierten. Man sieht noch Einschusslöcher in manchen Wänden.

In der Nähe ist der goldene Tempel der Sikhs, den ich bei der Herfahrt eh schon so toll fand. Dort bin danach natürlich hin und habe wieder die tolle Atmosphäre und wieder das kostenlose gute Essen genossen. Natürlich hab ich wieder was gespendet. Als es dunkel wurde bin ich zurück zum Hotel, wieder mit einer Fahrradrikscha. Der Fahrer wusste erst nicht wohin und dann war auch der Preis viel zu niedrig. Dachte ich mir aber schon und hab ihm natürlich fast genau soviel gegeben wie ich für die Hinfahrt zahlte.

Meine kühlen Bierchen die ich mir noch in McLeod Ganj gekauft hatte, musste ich natürlich noch vor der Grenze trinken und danach bin ich ganz gemütlich ins Bett. Leider hatte Phil die ganze Zeit die Türe auf, so dass jetzt alles voller Mücken ist.

Morgen geht es zur Grenze und dann rüber nach Pakistan. Es sind jetzt nur noch 10700 KM bis Caldonazzo!

KM 0

_____________________________________________________________

 

 

Fazit Indien

Indien hat mir auch sehr gut gefallen. Es hat sich gegenüber dem letzten Besuch mit Regina sehr verändert. Die Leute sind zurückhaltender geworden und die dumme Glotzerei, also das anstarren das sie damals noch machten, gibt es bis auf ein paar Ausnahmen fast nicht mehr.

War schon immer irgendwie komisch damals, wenn einen hunderte anstarrten und alles genau beschauten, was man so macht.

Jetzt kann man sich in einem Park auch mal auf eine Bank setzen, sofern man eine findet, und sich ausruhen. Früher waren da immer sofort ne Horde Inder da, die nur nervten mit immer wieder denselben Fragen.

Betrogen wird man immer noch an jeder Ecke. Da hat sich nicht viel geändert. Je mehr Touristen irgendwo sind, desto schlimmer sind die Typen die einen Bescheißen wollen. Gut das ich die meisten Tricks schon kenne und mit meiner Bräune auch nicht als „Neuankömmling“ erkannt werde.

Ich finde auch, dass die Bildung besser geworden ist. Zumindest was das Englische anbelangt. Es können jetzt viel mehr Leute Englisch als damals. Und wenn es auch nur ein paar Brocken sind.

Müllmäßig hat sich leider nicht viel verändert. Es ist eher noch schlimmer geworden mit dem Dreck. Früher gab es Pflanzenblätter zum einpacken und der Tee wurde in kleinen Tonschälchen verkauft. Heute ist das alles in Plastik und der Tee in Plastikbechern. Die liegen dann überall herum. Dadurch wird der Müll auch bunter, man sieht ihn daher auch besser.

Allerdings wird in manchen Städten inzwischen öfters durchgekehrt als früher.

Landschaftlich hat sich natürlich nix verändert. Die weite Hügellandschaft in Zentralindien oder die trockene Wüste, wenn es gerade einmal nicht regnet, sind echt toll zum durchfahren.

Nervig ist die Fahrweise der Inder. Total Rücksichtslos und gefährlich. Egal ob jemand entgegenkommt, es wird überholt, wenn der Überholer größer ist. Der kleinere muss von der Strasse runter. Auch das alles was 2-4 Beine hat auf den Hauptstrassen kreuz und quer rum rennt ist nervtötend. Nachts zu fahren ist total übel, da die Autos meist keine Rücklichter und auch keine Bremslichter haben. Eine besonders dumme Eigenart bei den Asiaten ist, dass auch wenn man weiß das man die nächste Abfahrt abfährt, noch vorher unbedingt überholt werden muss und dann wird einfach vor einem rübergezogen, um die Ausfahrt noch zu erwischen. Total dumm.

Lustig fand ich auch die Schilder auf der Autobahn, dass man nicht in der falschen Richtung fahren soll. Macht aber trotzdem jeder, wenn er sich den Weg bis zur nächsten Abfahrt abkürzen kann und über den Mittelstreifen nicht rüber kommt.

Aber wenn man langsam fährt und die Hupe kräftig benutzt, klappt es ganz gut.

Die Strassen gehen von Super bis zum absoluten Schrott, was eigentlich den Namen Strasse nicht mehr verdient. Wenn ein National Highway, etwa mit unseren Bundesstrassen vergleichbar, solche riesigen Löcher hat, dass sogar Bremi, der echt keinen langen Überhang hinten hat, mit der Reserveradhalterung in einem Schlagloch aufsetzt, kann sich jeder vorstellen, wie riesig und tief die Dinger sind. Und ich versuchte natürlich immer, das kleinste Loch zu finden.

Am besten hat es mir in Agonda gefallen. Da kann man in Ruhe direkt am Strand stehen und einfach Urlaub machen. Ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung, wenn es mal langweilig werden sollte, sind dort auch einfach zu machen.

Von den Tempeln hat mich der goldene Tempel in Amritsar, der Tempel in Ranakpur und vor allem Hampi am meisten beeindruckt. Ellora war auch noch ganz toll. Den goldenen Tempel in Amritsar schau ich mir am Rückweg nochmals an, ich fand die Atmosphäre dort so toll.

Alles in allem ganz nett in Indien. Aber irgendwie nerven die unlogischen Sachen und die unsinnige Bürokratie in Indien doch recht arg.

Manchmal wundert man sich, dass sie es überhaupt zuwege bringen irgendwas technisches am Laufen zu halten. Das Handynetz fällt regelmäßig mal aus und mit dem Strom ist es meist nicht besser. Im reichen Goa klappt es aber noch ganz gut. Aber irgendwie Angst vor der Technikmacht Indien muss man denk ich mir nicht haben. Alles irgendwie Pfusch der irgendwie und mit vielen Unterbrechungen am laufen gehalten wird. Nirgends irgendwie ne vernünftige, saubere Arbeit gesehen.

Was repariert wird hält meist nur ein paar Tage, dann isses wieder hin. Ok, bei uns hätte man es meist gleich weggeworfen und was Neues rein gemacht. Aber dann funktioniert es dafür auch wieder länger.

Computer gibt es fast gar nicht in den Firmen. Alle Autohäuser hatten nur eine handgeschriebene Liste mit den vorrätigen Ersatzteilnummern.

Nicht mal Microfishe hatten sie. Nur Bücher aus denen man die Ersatzteilnummer auslesen konnte. Also nix mit fragen, wo das Ersatzteil eventuell rum liegen könnte. Und das in der „Computerweltmacht“ Indien. Alles nur Schein!

Die Preise sind immer noch sehr günstig. Außerhalb Goas bekommt man ein günstiges Abendessen immer noch für 66Cent. In Goa kostet es so 1,20 und mehr.

Eigentlich ein recht nettes Land, aber da es doch ne ganze Ecke zum Fahren ist, werde ich die nächsten Jahre wohl nicht mehr her kommen. Als Flugziel mag es noch OK sein, da gibt es allerdings dann mit Thailand usw. auch interessante, aber vor allem nettere Ziele als Indien.

 

Durchschnittskosten Indien

Durchschnittskosten 9,34€ pro Tag

Davon Spritkosten 2,75€ pro Tag

 

Gefahrene KM in Indien 8560 km

Gesamtaufenthalt 129 Tage

 

Gesamtkosten der Reise bis 17.03.10: 4076,14€

Davon Sprit 1589,45€

Übernachten 347,04€

Rest 2139,65€

Schnitt gesamt pro Tag 16,18€

Natürlich incl. der Flüge nach Sri Lanka, Visa, Reparaturen etc. und allem anderen.