01.04. Bam (Kerman)

Morgens um 8 Uhr Pakistanischer Zeit sollte der Zoll öffnen, um mir das Carnet zu stempeln. So sagten es mir zumindest die Zöllner gestern. Natürlich machten sie erst um 9 Uhr auf, weil der Iran ja eine Stunde später hat und es im Iran ja dann noch geschlossen ist, wenn die Grenze um 8 Uhr aufmacht. Um 9 war natürlich der zuständige Stempelmann nicht da und ich musste dann bis 10 Uhr warten. Dann ging aber alles ganz schnell, nicht mal die Fg.Nr. haben sie kontrolliert und ich ging noch zur Immigration wegen der Ausreise. Dort durfte ich wieder vor die Schlange reindrängeln und hab noch einen Ulmer getroffen der mit seinem Golf nach Indien düst. Er macht diese Reisen professionell mit Vortrag und Diashow usw. Hab noch etwas mit ihm gelabert und dann bin ich über die Grenze gefahren. Die Zöllner guckten kurz das Auto an, dann bin ich dort zur Immigration. Dort durfte ich auch wieder vor, musste aber warten, weil ja diese doofe Eskorte nicht da war. In der Zwischenzeit machte ich den Zoll, der Bremi auch nicht sehen wollte und das Carnet einfach abstempelte.

Nach über ner Stunde kam dann auch ein junger Soldat ohne Waffe, weil es dort ja sooo gefährlich ist, der bis Mirjave mitfuhr. Dann fuhr ein anderer mit, immerhin bis Zahedan. Dort ging mir dann langsam der Sprit aus. Der junge Soldat fuhr von einer Tanke zur anderen, aber in der Stadt gibt es nie Diesel. Dann zu einer großen Polizeistation wo ich dem jungen 30000Rs geben sollte, damit er zum Officer geht um Diesel zu organisieren. Hab ich dann gemacht und er trabte ab. Kam allerdings nie wieder, sondern nach einer Stunde tauchte eine Mopedeskorte auf. Die fuhr dann zu einem Tanklager, aber geschlossen. Ist ja Freitag. Dann in irgend ein Verwaltungsgebäude wo einer hinterm Riesen Schreibtisch saß. Der hatte auch keinen Diesel aber telefonierte immerhin rum. Er meinte dann an einer Tanke gäbe es Diesel, ich solle dort hin fahren. Das Moped fuhr mit 40km/h voraus. Auf der Umgehungsstrasse wurde ich dann von der Polizei angehalten, warum ich so schleiche?

Da kam dann auch das Moped wieder zurück, sie laberten und dann ging es auf einmal mit 70 Sachen weiter. Was ein Unsinn.

Immerhin kamen wir an eine Tanke die Diesel hatte. Kostete aber etwa 40Cent der Liter. Der Tankwart meinte, dass die Preise erhöht wurden. Ich tankte dann 30 Liter, eventuell wird es ja noch günstiger wenn man nicht mehr an der Grenze ist. Dann wieder warten auf Eskorte und die meinte dann ich solle 120 fahren. Ich zeigte ihnen den Sprit und dann meinten sie sie organisieren was. Nach ewigem gewarte und Wechseln kam dann eine Kontrollstelle welche 20 Liter Diesel rausrückte. War umsonst, also kann ich ja dann fixer fahren. Diese Eskorte hatte es aber nicht so eilig und fuhr mit 50 vor mir her. Wieder voll Unsinnig. Es wurde auch langsam dunkel und es nervte mich auch schon langsam. Es dauerte jetzt schon 8 Stunden für 170km. Immer wieder kamen neue Eskorten und immer wieder warten. In Pakistan ruft einer den anderen an und vereinbart einen Treffpunkt, der wartet dann da und man muss meist nicht einmal anhalten. Das kriegen die Dumpfbacken hier nicht auf die Reihe!

Nirgends wollte man mich parken lassen. Erst um 23Uhr, in Bam ging es auf einen Hotelparkplatz. Da wollte ich sowieso hin, aber natürlich etwas früher. Der Manager übersetzte dann, wann ich morgen abfahren möchte, wegen Eskorte. Ich glaubs nicht, hab ich die Eskortendeppen morgen immer noch am Hals. Sagte dann 9:30 und ging ins Bett. Hatte nix gescheites gegessen, was ein blöder Tag. So nett der Iran ist, die Eskorte nervt extrem.

KM 430

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02.04. Rayen (Kerman)

Morgens um 8 kam die Eskorte und machte Hektik. Das nervte schon wieder, wenn ich halb neun sag mein ich nicht 8.

Es ging wieder so bescheuert weiter wie gestern. 2km Eskorte, warten auf die nächste usw. Dann kam ein Jeep und wollte wissen wohin. Ich sagte Rayen und dann fuhren sie ewig vor mir her. Wollten wieder schneller fahren, war mir aber egal, ich fuhr 70km/h.

Ich dachte schon, die wollen mich jetzt den ganzen Iran durch begleiten, aber 30km nach Bam sind sie dann doch endlich verschwunden. Ich bin dann noch etwas weiter und zur nächsten Tanke. Dort kostete der Sprit aber genauso viel, Mist, jetzt ist es wirklich vorbei mit dem Spritschlaraffenland. Zumindest nicht mehr ganz so doll.

Tankte wieder für 20 Liter und fuhr auf den nächsten Parkplatz, mal etwas ausruhen. Nach 10 Minuten kam schon wieder Polizei, ich solle weiter zur Polizeikontrolle und dort parken. Ich fuhr dann einfach bis Rayen durch und stellte mich dort neben die Zitadelle.

Nach einem kleinem Päuschen ging ich die Zitadelle angucken. Da Feiertag war, war recht viel los. Die Zitadelle ist ganz toll aus mit Lehm verkleideten Ziegeln gebaut und wird gerade schön renoviert. Sie soll als Ersatz für die Zitadelle in Bam gelten, die bei dem letzten Erdbeben komplett zerstört wurde. Ich hab mir alles genau angesehen, nur leider zogen ein paar Wolken auf und dann ist es mit dem Wind schon recht frisch. Jackenland ist das hier anscheinend ab jetzt eh immer.

Danach bin ich ins Auto und hab mir die Zeit mit Lesen vertrieben. Da ich ja hier übernachte, gab es nicht viel zu tun. Abends noch Nudeln mit Soße gemacht, das heizte etwas auf und als es wieder kalt wurde ins Bette.

KM 157

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03.04. Mahan (Kerman)

Die Nacht war sehr ruhig aber gegen Morgen auch recht frisch. Da sich nachts die Wolken verzogen hatten, ging die Temperatur auf 5 Grad runter. Im Bremi hatte es noch 8 Grad. Hab mich dann mit meinen Decken zusätzlich eingemummelt. Als es hell wurde, hab ich die Standheizung angemacht. Aber o Schreck, sie lief nur immer kurz an und ging dann wieder aus. Mist, jetzt wo ich sie dringend brauche. Die Spannung war bei 12,3 Volt, ist jetzt nicht so wenig aber vielleicht ist das das Problem. Also kurz den Motor angemacht und dann lief die Heizung auch durch. Muss ich also immer den Motor anmachen, wenn ich die Heizung starte, wenn sie danach ohne Motor durchläuft ist das ja nicht so wild. Die neuen Batterien scheinen ein rechter Mist zu sein. Da die Sonne ja schon schien, wurden die Batterien dann ja auch schön von der Sonne geladen.

Ich machte dann nochmals einen Spaziergang um die Burg und fuhr dann nach Mahan.

Noch kurz bei einem Reifenhändler gehalten, weil hinten links schon wieder wenig Luft drin war. Beim Auffüllen entdeckte ich einen Nagel der im Reifen steckte. Irgendwas scheint mit dem Reifen hinten links zu sein, dass der immer ein Problem hat. Der Iraner probierte es dann wieder mit der Wurst zu flicken, aber das klappte wieder nicht. Ich gab ihm dann meinen in Indien gekauften Schlauch und nach der Montage war der Reifen dann wieder Ok.

Habe dann noch versucht eine SIM Karte für das Handy zu organisieren. Klappte aber nicht, weil sie nicht lesen konnten und die Freischaltung auch 3 Tage dauern soll. Außerdem 100000Rs, das ist es dann doch nicht wert den Aufwand zu treiben für die paar Tage. Internet ging nicht und so fuhr ich dann los.

Die Strecke führte über 2600 Meter Höhe, aber anders als bei uns am Stilfserjoch z.B. geht es keine einzige Serpentine hoch. Die Strasse steigt immer nur etwas bergauf an und ganz langsam kommt man dann auf diese Höhe. Oben ist es dann auch nicht so, dass es gleich wieder runtergeht, sondern man fährt ewig durch ein Hochtal mit dieser Höhe. Dann ging es wieder 300 Höhenmeter hinunter und ich war in Mahan.

In Mahan fuhr ich gleich zu dem schönen Garten, welcher toll ausgeschildert war. Dort traf ich einen Iraner der 15 Jahre in Deutschland lebte und super Deutsch konnte. Leider war es fast blind. Wir haben uns allerdings nett unterhalten und er zeigte mir dann noch einen netten Nachtplatz hinter dem Garten und den angeblich heißesten Punkt der Welt, nur 60km entfernt. Da muss ich natürlich hin. Auch gibt es in der Nähe noch ein paar Höhlen, das ist mir aber ein großer Umweg. Mal sehen ob ich das mache. Sprit kostet ja jetzt was. Vom Handy des Iraners noch Wolfgang angerufen. Der ist schon wieder in Yazd. Da bin ich ja erst in 3  Tagen. Daher werden wir uns wohl nicht mehr sehen.

Der Garten war wirklich nett angelegt mit Fontänen und Stiefmütterchen. Auch blühten schon die Obstbäume und die Forsyzien oder wie die heißen waren voll gelb und die Bäume bekamen schon Blätter. Hier ist der Frühling also schon etwas weiter als im Allgäu.

KM 78

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04.04. Shahdad (Kerman)

Die Nacht war voll stürmisch aber nicht so kalt wie die letzte. Morgens hatte es noch 14 Grad. In Mahan hab ich mir dann noch ein Grabmahl angeschaut, halb funktionierendes Internet gefunden und eingekauft. Bin dann Richtung Wüste gefahren und musste wieder mal auf 2600 Meter hoch. Es wäre eigentlich noch höher gegangen, gab aber dann einen Tunnel. Auf der anderen Seite ging es dann 2200 Höhenmeter bergab. Wieder alles ohne eine Kehre. Unterwegs in Sirch noch einen Wasserhahn an der Strasse gefunden und Wasser aufgefüllt. Schadet in der Wüste nie und Wäsche waschen muss ich auch mal wieder. Als ich in Shahdad war, hätte ich eigentlich den heißesten Punkt schon passiert haben müssen, lt. der Beschreibung. Aber erst hier begann die weite Ebene und es wäre immer noch weiter bergab gegangen. Da es hier aber schon 32 Grad hatte, bin ich zu einer verfallenen Lehmburg, die man von der Strasse aus sah und hab dort den Nachmittag verbracht.

Wer weiß wie weit es noch zu dem Platz wäre. Er hat ja auch sonst viel Unsinn gelabert über Verschwörungstheorien und so. Lady Di wurde ermordet, den Schah haben die Amerikaner gestürzt weil er zu intelligent war und mehr so Unsinn.

Jedenfalls gefiel es mir an der Burg sehr gut weil es bis zum dunkel werden auch Windstill war. Laut Wetterbericht soll es die nächsten Tage regnen. Ist ja klar, bin ja in der Wüste. Hoffe nur, dass es diese Nacht noch nicht wirklich regnet, weil ich auf einer Flussinsel stehe. Wenn es regnet, komm ich nicht mehr auf die Teerstrasse und muss hier ausharren bis es wieder trocken wird. Dauert aber meist nicht länger als 3-4 Tage denk ich mir, so trocken wie hier alles ist.

Abends frischte der Wind dann doch noch auf und ich musste wegen dem Staub alles zu machen. Hatte aber Abends um 9 Uhr auch nur noch 31 Grad im Bremi. Sehr angenehm.

KM 104

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05.04. Kerman (Kerman)

Morgens um sieben hatte mich dann die Polizei entdeckt. Zum Glück nicht früher. Ich zeigte Pass und Visa und sagte ihnen das ich um 9 nach Kerman fahre. Damit waren sie zufrieden und fuhren wieder. Das Wetter war eh nicht so besonders, leicht neblig und bewölkt. Nachdem ich noch an einem Fluß meine Wäsche gewaschen habe, bin ich dann wieder die 2200 hm hoch. Bremi zieht schon wieder nicht richtig. Entweder ist schon wieder der Filter zu oder es liegt an der Höhe und dem iranischen Diesel oder an allem.

Ich krabbelte also gemächlich den Berg hoch und fuhr dann nach Kerman rein. Versuchte noch erfolglos einen Dieselfilter zu besorgen, gab aber nix. Meinen Ersatzfilter will ich noch nicht benutzen, das reicht dann auch noch wenn der Diesel wieder besser wird. Auf der Ebene geht es ja ganz gut.

Bin dann noch in den Basar von Kerman, war aber schon etwas spät und die meisten Shops hatten schon geschlossen. Habe mir noch ein altes Hamam Bad angesehen mit Wachspuppen drin und dann bin ich zum Hotel Akhavan. Dort im Hof kann man super stehen und Internet gab es auch noch umsonst. Hab ich natürlich ausgenützt. Die Wäsche konnte ich auch gut aufhängen.

Im Hotel war auch noch ein Züricher Pärchen, Brigitta und Paul, mit denen ich mich nett unterhalten habe. Die beiden sind seit 4 Jahren unterwegs und fahren jetzt über Indien nach Laos und dann irgendwie nach Australien.

Abends wollte ich dann unbedingt wieder ein Brathähnchen essen, weil das bei der Hinfahrt schon so gut geschmeckt hat. Leider war es diesmal etwas kalt und der Preis hat mich dann doch umgehauen. Fast 6 Euro für ein Hähnchen im Iran ist schon heftig. War aber trotzdem recht gut und ich hatte ja die andere Hälfte für Morgen.

KM 119

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06.04. Rafsanjan (Kerman)

Morgens noch sämtliche Updates installiert und dann bin ich wieder auf den Basar, mich mit Gemüse eindecken. Zuerst musste ich noch Geld wechseln, war aber kein Problem.

Danach fuhr ich dann gemächlich aus der Stadt raus und gegen Nachmittag wurde der Himmel auf einmal voll Gelb und man konnte voraus fast nix mehr sehen. Zum Glück kam gleich ein Parkplatz auf den ich mich stellte. Das Gelbe war natürlich wieder ein heftiger Sandsturm. Der heftigste bisher. Obwohl ich so schnell wie möglich alle Fenster zumachte, war schon wieder alles voller Sand. Ich musste sogar die Lüftung ganz schließen, weil es durch diese auch noch den Staub reingewirbelt hat. Es war eigentlich ein Gewitter und daher fing es dann nach etwa 15 Minuten an etwas zu regnen. Vorher prasselten nur Steinchen und Sand an die Windschutzscheibe.

Die anderen Autos fuhren alle mit Warnblinker weiter.

Ich aß gemütlich einen Salat und nach etwa 40 Minuten wackelte Bremi nicht mehr und der Spuck war wieder vorbei.

Ich fuhr dann noch etwas weiter und entdeckte unterwegs an einem Feldweg ein paar Bäume und eine Art Turm. Ich bog von der Autobahn ab und stellte mich hinter den Turm. Von der Strasse aus war ich nicht zu sehen. Es kamen noch zwei Mopeds und ein Auto vorbeigefahren, aber diese hielten nicht an. Scheint ein guter Platz zu sein.

Ich genoss dann noch den zweiten Teil des Hähnchens und hatte so noch ein tolles Geburtstagsessen.

Danach noch etwas gelesen und ins Bette.

KM 91

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07.04. Yazd (Yazd)

Nach einer schönen, ruhigen Nacht kam morgens um 7 ein Auto vorbei und guckte dumm. Weil es recht kalt und windig war, 14 Grad, beschloss ich daher gleich loszufahren und unterwegs zu Frühstücken wenn Bremi aufgeheizt ist. Die Wüste sieht bei Sonne echt toll aus, wenn es aber bewölkt ist, ist sie total trostlos. Macht schon einen gewaltigen Unterschied. Am Horizont sah ich immer blaue Abschnitte am Himmel, bis ich dort war, war aber alles wieder grau. Daher hab ich dann nach ner Stunde irgendwo angehalten und gefrühstückt. Morgen ist ja wieder Freitag und alles zu. Werd ich wohl bis Samstag in Yazd bleiben.

Hab noch versucht Google Earth und meine GPS Maus zum gemeinsamen Arbeiten zu bewegen, aber irgendwie haben die beiden keine Lust miteinander zu reden. Mal sehen ob ich es noch hinkriege.

Unterwegs kam ich noch an der Karawanserei Zein-o-Din vorbei. Eine der wenigen, runden, Karawansereien. Brigitta und Paul meinten es war zu und nicht so interessant. Ich hab zur Gaudi mal mit dem Metallschlägel der dort hing gegen das Tor gedonnert und nach ner Weile kam einer angeschlurft und hat mich rein gelassen. Es war wirklich ganz toll hergerichtet und ist jetzt ein tolles Hotel. Pro Person 48$ pro Nacht. Übersteigt natürlich meine jetzige Reisekasse, aber sonst wäre es bei dem Dollarkurs gar nicht mal so viel für dieses tolle Hotel. Ob da Essen dabei ist, hab ich nicht gefragt. Tee war jedenfalls umsonst.

Danach fuhr ich nach Yazd in das Hotel DAD, bzw. den Parkplatz gegenüber.

Dort hatte ich Internet und sah, dass Wolfgang immer noch in Yazd ist und daher haben wir uns Abends noch getroffen. Da schenkte er mir seine iranische zweite SIM, die er eh nicht mehr benutzt. Vielen Dank!

Als ich zurück kam, war der Parkplatz verschlossen. Mist, was mach ich nun? Zimmer suchen, Wolfgang fragen???

Ich klopfte dann mal so etwa 10 Minuten gegen das Riesen Tor und dann kam der verschlafene Wächter und machte mir auf. Glück gehabt.

KM 278

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08.04. Yazd (Yazd)

Morgens kam Wolfgang zu meinem Parkplatz und ich bekam guten Nepalesischen Kaffee. Er fuhr heute schon in die Wüste, mir war das noch zu hektisch. Außerdem wollte ich mein Google Earth erst zum laufen bringen. Hab es dann auch geschafft, musste die neue Version runterhauen und eine Uralte installieren. Jetzt geht die GPS Maus wieder. Damit kann ich jetzt auf den Wüstenpisten rumdüsen und weiß immer wo ich bin.

Wolfgang ist dann gegen Mittag gefahren und wollte dem Wächter 5000 fürs Parken geben. Der wollte aber 20000. Total überzogen. Er zahlte dann und der Opa meinte ich müsse 50000 zahlen. Wir haben mit ihm noch etwas gehandelt, aber er ging nicht runter. Das wäre der offizielle Preis. Mist, hätte ich nur vorher gefragt. Die beiden Schweizer gaben ihm 20000, daher dachte ich das wäre der offizielle Preis und wäre ja auch OK. Na immerhin war das Internet schnell und im Kaffee hätte ich auch was bezahlt. Auf der anderen Seite ist es im Silk Road Hotel umsonst. Also den Standplatz am DAD Hotel kann ich nicht empfehlen.

Hab dann noch das Internet ausgenützt und noch meinen Wassertank gefüllt und bin dann in die Nähe vom Silk Road Hotel auf einen öffentlichen umsonstparkplatz. Hoff ich mal. Zumindest steht noch ein Schweizer Pärchen mit 4 WD Bremi auf dem Platz, da wird das nicht so teuer sein.

Danach noch Geld gewechselt. Das verschwindet auf einmal hier im Iran, dass ist erschreckend. Hoffe in der Wüste wird es besser mit den Ausgaben.

KM 3

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09.04.10 ChakChak (Yazd)

In der Früh noch zum Feuertempel gelaufen weil ich diesen noch nicht gesehen hatte. Leider hab ich ihn nicht gefunden und bin dann auf den Basar, mich noch etwas umsehen.

Konnte aber nix gescheites finden und hab mich dann für meine Wüstenreise mit Salat und Brot eingedeckt. Auch dachte ich mir, in der Wüste könnte man eigentlich mal grillen und kaufte mir noch zwei Steaks. Waren aber recht teuer, für iranische Verhältnisse (3,50€)

Dann noch kurz ins I-Net und nochmals zum Feuertempel gefahren. Er war nur 200 Meter weiter als ich gelaufen bin. Leider war der verschlossen und so ging es los in Richtung Wüste. Erst auf der Teerstrasse. Die einzige Tanke dort hatte leider keinen Diesel mehr. Na ja, wird schon irgendwo einen geben. Danach ging es auf eine Piste durch eine sehr schöne, gebirgige Landschaft. Es ist super, dass mir Google Earth jetzt anzeigt, wo ich gerade auf der Satellitenkarte rumdüse. Bei den vielen Pistenverzweigungen hier, eine große Hilfe. Ich wollte in die Nähe des Wallfahrtsortes ChakChak. Es soll dort einen kleinen Feuertempel und eine kleine Quelle der Zarathustrier geben.

Kurz vor dem Tempel suchte ich mir einen Nachtplatz. Es war unglaublich windig und auch gar nicht richtig warm. Nur etwa 30 Grad, bei dem starken Wind erscheint das aber viel kühler.

Ich kletterte auf einen Berg wo ich mich oben setzen musste, damit es mich nicht umweht und sah unten einen Fahrweg in ein Tal hinter. Zumindest fuhr da irgendwann mal was. Und ich dachte hinten im Tal ist vielleicht weniger Wind. Bremi kämpfte sich gut durch das Flusstal und den Weg bis hinter und hinten war es dann zwar nicht ganz so windig, aber doch noch recht heftig. Daher hab ich das Grillen auf Morgen verschoben und machte mir Spagetti. Es stürmte weiter und kurz nach Sonnenuntergang wurde es ganz neblig. Was ne komische Wüste hier.

Abends ließ der Wind dann doch etwas nach, so dass ich ohne „Gewackel“ Schlafen konnte.

KM 75

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10.04. ChakChak (Yazd)

In der Früh schien wieder die Sonne und der Nebel war verschwunden. Ich machte dann eine Wanderung zum Ende der Schlucht. Dort gab es noch kleine Wassertümpel. Ich kletterte noch einen kleinen Wasserfall hoch, aber kam dann bald nicht mehr weiter weil es zu steil war. Und hier hinten, alleine und ohne Handyempfang wollte ich jetzt nicht vom Felsen rutschen. Es war allerdings ein sehr schönes Plätzchen zum Sitzen. Unzählige Schmetterlinge flogen um mich rum, die an den Tümpeln tranken. Als es mir zu heiß wurde ging ich wieder zurück zum Auto und holte meinen Rucksack und was zu trinken. Danach bin ich nach ChakChak gelaufen. Ich habe beschlossen noch eine Nacht an diesem netten Ort zu bleiben. Blöd ist nur, dass ich die Schiebetür nicht öffnen kann, weil dann sofort Unmengen Fliegen reinkommen. Daher entweder im warmen Auto sitzen oder draußen. Dann doch lieber draußen.

Die kleine Wanderung war sehr angenehm, weil ein leichter Wind wehte. Es waren auch nur 3km bis zum Tempel. Daher kein Problem. Das letzte Stück ging allerdings recht steil nach oben. Die Strasse hoch, war aber eh nix besonderes. Da freute sich Bremi bestimmt, dass er die nicht fahren musste.

Der Tempel war „meiner“ Ansicht nach sehr schön. ChakChak, heißt der Ort weil aus einer Felsspalte immer etwas Wasser in einen Tümpel tropft. Ich hätte es ja Plitschplatsch genannt.

Jedenfalls hat man den Tempel in dem immer ein kleines Feuer brennt, in meinem Fall 3 Kerzen, sehr schön mit Marmorboden ausgelegt und auch die Steine für den Tempel waren hochwertige Mauersteine. Alles sehr hübsch gemacht. Außerdem gab es im Tempel eine Reihe von Bänken auf die man sich setzen konnte und dem plätschern zuhören konnte. Eine sehr geruhsame und schöne Atmosphäre. Bin eine ganze Weile sitzen geblieben, bis die Bauarbeiter wieder zu lärmen angefangen haben. Zum Glück hatten sie Mittagspause als ich dort war. Also bin ich den Berg wieder runter und zurück zum Auto.

Der Wind legte wieder zu und ich fing daher gleich mit dem grillen an. Das Fleisch musste ja heute weg. Ich dachte eigentlich ich hätte ein Rindersteak gekauft, war aber ein Hammelsteak. Merkte ich erst beim Auspacken am Geruch. Hab es dann noch etwas mit Alfred Schuhbecks Lammgewürz gewürzt und dann versucht den Grill anzuwerfen. Erst hatte ich große Mühe, bei dem Wind den Anzünder überhaupt anzuzünden. Das ging erst, als ich den Grill ins Auto stellte. Mit einem kleinen Windschutz neben dem Hinterrad fing es dann aber doch zu rauchen an. Die Grillkohle ist aber einfach schon Mist, es spritzten immer Teile ab, wenn ein Windstoß kam. Und große Hitze gab es auch nicht gerade, jedoch ein Loch in meiner Hose von so einem Knisterteil. Aber nach einer Weile sahen die Steaks gut aus und ich legte sie in ein Brötchen. Na ja, Hammelsteaks sind doch nicht so das wahre. Da hilft auch kein Schuhbeck. Aber zum Essen gings. Werd ich aber nicht mehr kaufen. Dann lieber in der Türkei Köfte grillen oder Chicken. Da ist ja dann auch Anfangs Grillmeister Friebe dabei, der das alles ohne unerlaubte Hilfsmittel macht. Freu ich mich schon drauf.

Noch während dem grillen fing es an sich zu bewölken und die Sonne kam dann auch nicht mehr raus. Allerdings wackelte Bremi nur ein paar mal und Nebel hatte es auch keinen. Am Tempel hatte ich noch Handyempfang und Wolfgang angerufen. Er ist schon in Esfahan und hatte gestern einen dicken Sandsturm.

KM 0

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