11.04. Allahabad (Yazd)

Morgens wollte mein kleiner Archos MP3 Player nicht richtig. Er wurde nicht mehr geladen, weil der Ladestecker für USB defekt war. Hab dann ewig nach der Sicherung gesucht und versucht den Stecker wieder zu richten. Hat mich aber nur weitere zwei Sicherungen gekostet, daher hab ich es dann gelassen.

Danach bin ich nochmals zu den Schmetterlingen und fuhr dann gemütlich weiter in die Wüste rein. Musste gleich mal wieder über eine Höhe und danach kam ich nach Kharanak, welches ich mir anschaute. Dort gibt es eine nur aus Lehmbauten bestehende, unbewohnte Altstadt. War ganz interessant dort herumzulaufen. Leider ist vieles schon verfallen. Man sieht aber noch ganz gut, in welch kleinen Zimmern die Leute dort früher gewohnt hatten. Nach meinem Rundgang traf ich noch 4 Deutsche die mit einem Taxi unterwegs waren und sich auch die Altstadt angesehen haben.

Ich hatte nur noch 70km bis zu Wolfgangs Übernachtungsplatz, bei einer alten Karawanserei in der Nähe von Allahabad. Es gab auch noch andere Gebäude, eine Zisterne und einen Wachturm. Alles sehr schön am Rande eines Salzsees gelegen. Leider war ich nicht weit genug von der Strasse weg, daher hörte ich die LKW immer noch fahren. War aber nicht so schlimm.

KM 133

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12.04. Oase Garmeh (Esfahan)

Unterwegs zur Oase noch zweimal getankt. Immer musste ich den hohen Preis zahlen, also 30 Cent.

Die Fahrt zur Oase war wieder ganz toll. Als ich von der Hauptstrasse abgebogen bin, kamen mir auf einer Strecke von 80km nur zwei Autos entgegen. Hier ist echt nix los. Die Oase selber besteht aus Palmen mit Feldern und einem kleinen See, die von einer Quelle gespeist werden, bei der ich jetzt stehe. Ist schon ganz was anderes, wenn man mal wieder durch was grünes läuft und tolle Gerüche einatmen kann von Blumen usw.

Abends machte ich nochmals einen Spaziergang durch das Dorf und da roch es dann wie an einem warmen Sommerabend, am Buxheimer Weiher. Leider trieben mich die Mücken bei Sonnenuntergang ins Auto. Es war aber schön warm. Gefällt mir sehr gut hier. Werde wohl noch einen Tag bleiben. Nur leider gibt es keine Bäckerei und ich hab vergessen Brot zu kaufen.

KM 130

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13.04. Iraj (Esfahan)

Gleich in der Früh Wäsche gewaschen. Allerdings wehte ein heftiger Wind, so dass ich die Wäsche im Auto trocknen lassen musste. Am Nachmittag, ich denke ich muss es in Zukunft nicht mehr erwähnen, fing es natürlich wieder zu regnen an. Klar, bin ja in der Wüste. Es regnete aber nur kurz und dann blies nur noch der Wind.

Es kam dann ein Iraner, der gestern schon recht anhänglich war. Irgendwie ein komischer Typ. Als er sich dann frech ins Auto setzte, beschloss ich woanders zu Übernachten, damit ich meine Ruhe habe. Und Brot hatte ich ja immer noch keines. Ist irgendwie doof ohne Brot.

Ich hab dann alles eingeräumt, ihn aus dem Wagen gescheucht und bin in die nächste Oase gefahren, in der es auch eine Bäckerei gab.

Als die Strasse durch Gebirge verlief, suchte ich mir ein einsames Plätzchen an dem ich nicht gesehen wurde. Es stürmte den ganzen Abend und wurde auch wieder kalt.

KM 28

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14.04.10 Iraj (Esfahan)

Morgens stürmte es immer noch und es war bewölkt. Ich blieb im Auto und dachte, dass es in der Stadt jetzt noch viel ungemütlicher ist. Daher einfach noch nen Tag hier geblieben. Zwar kein schönes Wetter, aber Ruhe.

Es war den ganzen Tag recht kalt und stürmisch. Der Sturm ging bis 3 Uhr morgens, dann schlief ich endlich ein.

KM 0

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15.04. Esfahan (Esfahan)

Morgens hatte es nur noch 11 Grad, aber es war fast kein Wind mehr und die Sonne schien. Ich hab dann die Heizung angeworfen und nach dem Frühstück ging ich noch eine kleine Wanderung machen ein Flusstal hinauf. Der Weg war sehr schön und entpuppte sich dann als richtiger Wanderweg den Fluss entlang. Ich wollte natürlich sehen, wohin dieser Weg geht und folgte ihm bis zu einer, ich denke Winterweide, an der es Steinpferche und viele Feuerstellen gab. Als ich alles zusammengepackt hatte, fuhr ich Richtung Esfahan. Die Strecke ging toll durch die Wüste und ich bekam sogar einmal günstigeren Diesel. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichte ich Esfahan und stellte mich auf den bekannten Parkplatz. Da ich zu faul zum Kochen war, begnügte ich mich mit einem Riesenburger und Brot.

KM 364

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16.04. Esfahan (Esfahan)

Die Nacht ging so mit 15 Grad. Leider stehe ich in der Früh im Schatten, daher musste ich die Heizung bemühen. Machte mich dann auf in den Riesen Basar um Safran zu kaufen. Erst fand ich den Laden nicht mehr, der den Safran das letzte mal hatte. Dann fand ich weiter hinten nochmals einen, der hatte aber nicht den richtigen. Ich lief dann kreuz und quer durch den Basar und die angrenzenden Strassen, um den Safran in der runden Dose zu finden. Gab aber keinen. Alle hatten nur den in der Plastiktüte. Nach etwa 4 Stunden fand ich einen Händler, der noch zwei Dosen hatte. Da hab ich dann gesehen, das dieser teurer ist als der andere im Plastik. Da das eh der einzige war, kaufte ich dann noch ein paar Plastik und fand dann noch ein Internetkaffee. Das war aber so lahm, dass ich keine Seite öffnen konnte. Internet ist ein Graus im Iran.

Abends schlenderte ich dann wieder zum Hauptplatz und schaute mir den Sonnenuntergang dort an. Es wurde aber wieder recht frisch, ohne Sonne, und daher ging ich wieder zurück.

KM 0

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17.04. Esfahan (Esfahan)

Morgens lange liegen geblieben. Ist ja kalt im Auto. Beim Frühstück rief auch Wolfgang noch mal an. Er ist jetzt an der Grenze und dort liegt Schnee. Das kann ja heiter werden. Danach zum großen Platz um den Palast zu besichtigen. Der war wieder sehr schön und man hatte einen tollen Blick auf den Platz.

Dann auf dem Weg zu den Brücken gewesen. Unterwegs kam ich an einem Vermessungsladen vorbei. Und der hatte ein Garmin im Schaufenster. Also bin ich mal rein und fragte ob er nicht das Vista Hcx hat, das mir in Ceylon gemopst wurde.

Hatte er. Wir haben dann noch eine Weile über den Preis gefeilscht und dann hatte ich ihn bei etwa 170.- Euro. Das ist zwar 10.- mehr, als es im Februar bei Amazon kostete, aber dort kostet es jetzt 218.-€. Keine Ahnung was der Unsinn soll, der Dollar ist ja nicht gerade so viel gestiegen. Jedenfalls beschloss ich mir eines zu kaufen, wollte aber vorher noch schauen, ob ich es woanders günstiger finde. Da ich noch ne SD Karte dafür brauche, ging ich in ein Shoppingcenter. Dort traf ich einen, der mir nach dem üblichen blabla unbedingt seinen Kumpel zeigen wollte, der Deutsch spricht. Also in ein Büro im Center. Der Typ handelt mit Notebooks, aber die sind im Iran recht teuer. Jedenfalls war Jalal auch dort, der Deutsch konnte. Na ja, das ist etwas übertrieben. Er konnte Guten Tag und Auf Wiedersehen. Das war es schon. Die beiden haben mich dann noch zum Mittagessen eingeladen, es gab eine Art Gulasch. War sehr lecker. Ich hätte das Restaurant eh nicht gefunden, weil wieder nur auf Persisch angeschrieben in einer Seitengasse.

Danach wollten sie unbedingt das GPS günstiger finden. Wir sind mit dem Moped kreuz und quer durch Esfahan. Allerdings haben sie gar keines gefunden. Scheint der einzige Laden in Esfahan zu sein, der es hat. Noch kurz Geld gewechselt und dann das GPS gekauft. Bekam sogar noch ein Täschchen dazu. Jetzt bin ich Happy, dass ich das kleine Teil wieder habe. Ist schon toll wenn man weiß wo man ist, hin muss und wieder zurückfindet. Gerade in der Wüste sieht ein Tal aus wie das andere.

Um Mitternacht hab ich noch eine Wasserzapfaktion gemacht. Hatte unter Tags einen Wasserhahn an einer Hauptstrasse entdeckt. Kann da natürlich im Verkehrsgewühl nicht halten. Nachts war aber alles leer und ich konnte meinen Tank wieder füllen, In der Großstadt ist es nicht mehr so einfach, Wasser zu finden wie auf dem Land.

KM 0

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18.04. Borujerd (Lorestan)

In der Früh bin ich noch zu den Brücken gelaufen. Da diese so toll aussehen, wollte ich sie unbedingt nochmals sehen. War auch wieder ganz toll anzuschauen. Esfahan ist wirklich eine der schönsten Städte Weltweit.

Danach bin ich noch ins teuerste Hotel von Esfahan und wollte dort den teuersten Tee von Esfahan trinken. Wolfgang meinte, in dem Garten könne man ganz toll sitzen. Der Garten des Hotels ist wirklich schön, nur leider wurde gerade umgebaut und einer hat mit seinem Presslufthammer rumgehämmert. Daher hab ich mir den Tee gespart und bin dann losgefahren. Es dauerte diesmal fast 40km bis ich die Stadt verlassen hatte und keine Häuser mehr links und rechts waren. Es ging aber 40km immer eine ganz schöne, von Bäumen gesäumte Strasse entlang.

Der Weg nach Hamadan ging wieder hoch auf 2600m und bewegte sich dann immer zwischen 2300 und 2600m. Da zieht Bremi gar nicht mehr richtig am Berg, auch wenn es keine großen Steigungen sind.

Links waren hohe, schneebedeckte Berge. Immer wieder ging die Strasse auf ein Schneebedecktes Massiv zu, aber wie in den Alpen, knickt das Tal dann kurz vorher ab und es geht im Tal unten weiter. Wenn man bei 2600m noch von Tal sprechen kann. Allerdings wurde es auch wieder grüner und die Apfelblüte ist wieder in vollem Gange. Sieht sehr hübsch aus, nur leider hat es wieder einen argen Dunst, so dass sich Fotos nicht lohnen.

Als die Sonne unterging, hab ich mich bei einer Mosche hingestellt und Bratkartoffel gemacht.

Wollte dann mein neues GPS mit meiner Karte bestücken, aber leider mag die iranische SD Karte nicht mit dem Gerät zusammen arbeiten. Muss ich wohl eine Sandisk kaufen. Ist nicht so wild, kann die SD vom Navi nehmen, wenn ich Stadtbesichtigung mache. Wanderwege sind auf der OSM eh keine drauf von der Gegend hier.

KM 360

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19.04. Ali Sadr (Hamadan)

Die Nacht war relativ ruhig und am Morgen mit 13 Grad nicht mal so kalt. Zum Glück ging es gestern Abend noch ein paar Höhenmeter nach unten.

Ich fuhr dann nach Hamadan, um mir das Grabmahl von Ibn Sina anzusehen. Das war ein berühmter Arzt, Philosoph, Wissenschaftler und Dichter. Hab schon einiges über ihn gelesen, daher fand ich es recht interessant.

Zuerst fuhr ich aber zu dem steinernen Löwen in Hamadan. Der Löwe soll von Alexander dem großen für seinen Feldherrn aufgestellt worden sein.

Er sah schon recht mitgenommen aus, aber wenn er von Xanda ist, ist er auch schon ein paar Jährchen alt.

Danach fuhr ich zum Grabmahl. Angeschlossen war ein kleines Museum mit Schriften von Ibn Sina und anderem. Ich bekam auch von der Museumswärterin eine kostenlose Führung durch das gesamte Grabmahl. Sehr interessant.

Danach ging ich zum Hauptplatz von Hamadan. Dieser Kreisverkehr wurde von einem Deutschen entworfen und die Gebäude schauen auch so aus wie von 1925. Erinnerten mich an Bahnhöfe.

Dort lernte ich einen Iraner kennen, der mich dann durch die ganze Stadt führte. Ich wollte noch zum Grab der biblischen Ester. Kennt man irgendwie aus dem alten Testament.

Das Grab hatte aber gerade „Mittagspause“, daher noch kurz ins Internet und Dieter ne SMS gemacht.

Leider nix von Ihm gehört, aber man kennt ihn ja. SMS und Mail koscht ja was. Denke aber das es mit dem Treffen am Freitag klappt. Liege einigermaßen gut in der Zeit. Obwohl ich noch 1-2 Tage in Esfahan geblieben wäre.

Danach war geöffnet, wohl weil auch gerade eine deutsche Reisegruppe ankam. Wir wurden vom Rabbi, Esther war Jüdin, noch in die Synagoge geführt. Das Grab war verschlossen. Ich dachte er macht es dann noch auf, aber es war ihm wohl zu wenig „Spende“ um das Grab zu öffnen. Daher hab ich vergessen ein Foto zu machen. Aber man sieht eh nix.

Danach sind wir noch zu einem Wasserfall in der Nähe gefahren. Unterwegs haben wir noch seinen Bruder getroffen, der auch noch mitfuhr. Am Wasserfall noch einen Tee getrunken und dann wieder zurück. Ich wollte heute noch zu einer Höhle, weil man dort parken können soll.

An der Höhle sollte der Parkplatz 20000Rs kosten, was eigentlich OK ist. Ein Iraner meinte aber, rechts an der Höhle direkt kann man auch parken, und das umsonst. Also natürlich dorthin gedüst. Nach 5 Minuten kam schon die Polizei und notierte meine Daten. Mache sie öfters. Der Polizist meinte kein Problem wegen Parken und so machte ich mich Schlaffertig, mit Steine unter die Räder legen und so um den Hang auszugleichen.

KM 248

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20.04.10 Agarigash (West Azarbaijan)

Morgens war es bewölkt. Ich bin dann gleich mal zum Ticketoffice. Ich habe ja schon gehört, dass es teuer sein soll, aber 180000Rs ca. 14.-€ war mir für eine Iranische Höhle dann doch zu teuer. Daher bin ich zu meiner „Ausweichhöhle“ gefahren. Diese soll auch sehr interessant sein und nur 65km entfernt. Und in die grobe Richtung musste ich eh. Allerdings war zwischen den beiden Höhlen keine Strasse auf der Karte eingezeichnet, daher fuhr ich mal so nach Navi, das mir immerhin die Himmelsrichtung anzeigte, los.

Erst ging es noch ganz gut. Dann hörte der Teer aber auf und nach etlichem gefrage und umgedrehe war ich in einem Dorf gelandet, da waren die Strassen so schmal, dass ich gerade noch durch kam. Danach war es eigentlich nur noch ein schlechter Feldweg. Blöd war an dem Feldweg auch noch, dass der Wind schneller war als ich und ich daher immer in meiner eigenen Staubwolke fuhr. Diesen fuhr ich dann noch 10km entlang, bis wieder Teer auftauchte und ich nach 3 Stunden vor der Höhle stand. Die Höhle war sehr interessant. Es gab viele Tropfsteine und sie war schön ausgeleuchtet. Und der Preis war mit 30000Rs auch OK.

Da dies meine letzte Sehenswürdigkeit war, bin ich einfach noch den ganzen Tag weiter gefahren, da ja Dieter auch schon unterwegs ist. Es war extrem windig. Bei uns würde man schon von Orkan sprechen. Bremi lief zum Teil nur noch 60 km/h, so stark war der Gegenwind und die Türe konnte ich kaum aufmachen. Nach etwa 50km konnte ich dann wenigstens rechts abbiegen und hatte den Wind dann etwas von der Seite. Gegen Abend zog dann noch ein Gewitter auf, dem ich dann die ganze Zeit davon fuhr. Hin und wieder erwischte mich ein Schauer und auf einer Berghöhe, hatte es kurz vorher auch heftig gehagelt. Alles war weiß.

Als es dunkel wurde, stellte ich mich dann an einen Rastplatz. Jetzt sind es nur noch etwa 150km bis zur Grenze und insgesamt genau 28888km gefahren.

KM 451

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Fazit Iran

Der Iran war wie bei der Hinfahrt ein sehr angenehmes Reiseland. Die Leute sind sehr freundlich und es macht Spaß dort rum zufahren.

Die komische Angewohnheit der Perser unsinnige Abbiegeaktionen zu machen und sinnlos die Spuren zu wechseln ist zwar nervig, aber was soll`s.

Leider ist der Sprit nicht mehr so günstig wie vorher. Meist muss man jetzt ca. 30Cent für einen Liter bezahlen. Das ist das dreißigfache von vorher. Aber kann man halt nix machen, ist immer noch der billigste auf der ganzen Fahrt.

 

Durchschnittskosten Iran

Durchschnittskosten Hinfahrt 8,16€ pro Tag (Das billigste bisher)

Davon Spritkosten 0,41€ pro Tag

 

Durchschnittskosten Rückfahrt 7,38€ pro Tag

Davon Spritkosten 3,57€ pro Tag

 

Gefahrene KM im Iran

Hinfahrt 5058 km

Rückfahrt km 3517

Aufenthalt Hinfahrt 27 Tage

Aufenthalt Rückfahrt 21 Tage

 

Gesamtkosten der Reise bis 22.04.10 = 4498,58€

Davon Sprit 1427,58€

Davon Übernachten 363,79€

Rest = alles andere 2707,21€

Schnitt gesamt pro Tag 15,67€

Davon Flug und Hotel Sri Lanka 630.-€

Davon Reparaturkosten bis jetzt 241,98€ + die Teile aus D

Incl. geklautem GPS 195.-€ das ich endlich wieder habe.