29.08. Ürgüp (Kappadokien / Zentralanatolien)

Die Nacht war ruhig und nach dem Frühstück fuhren wir ins Soganli Tal. Auch dort gab es viele Kirchen und alte Wohnhöhlen zu besichtigen. Babi als Grieche war natürlich noch mehr interessiert, da die Kirchen fast alle von Griechen erbaut wurden, die beim großen Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland das Land verlassen mussten.

Danach sind wir noch nach Ürgüp zum Einkaufen und suchten uns oberhalb des Pankarliktals einen Standplatz mit toller Aussicht auf Ürgüp.

KM 71

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30.08. Göreme (Kappadokien / Zentralanatolien)

In Ürgüp nochmals eingekauft und dann auf dem Weg nach Göreme im Freilichtmuseum vorbeigekommen. Haben wir uns dann gleich angesehen. Babi war froh das er nicht so viel laufen musste, da alles recht eng beieinander liegt.

Im Museum gab es wieder viele Kirchen zu besichtigen. Die Wandmalereien sind auch viel besser erhalten und die Konzentration der recht gut erhaltenen Kirchen auf das kleine Gebiet ist echt erstaunlich. Eintritt 15TL und 8TL extra für die schönste Kirche.

Danach hab ich noch versucht meine Zentralverriegelung zu reparieren. Ging aber nicht. Sie öffnet nur noch, schließt aber nicht mehr. Muss ich mir mal mehr Zeit dafür nehmen. Bin ansonsten mit Bremi voll zufrieden. Das einzige was bisher defekt war und repariert werden musste, waren Sachen die von mir nachträglich eingebaut wurden.

Nach der erfolglosen Reparatur fuhren wir noch nach Uchisar um den dortigen Burgberg zu besichtigen. Der markante Hügel ist komplett durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Von oben hat man einen schönen Blick über Kappadokien.

Dabei hielt ich auch nach einem Schlafplatz für die Nacht Ausschau und sah hinter Göreme den Ballonstartplatz. Dort wollte ich übernachten, da es sicher lustig ist wenn die Ballons um einen herum starten. Babi wollte erst woanders hin, konnte ihn aber dann doch überzeugen dort hinzufahren. Am Abend kamen noch so Quadfahrer und staubten alles ein, nach dem Sonnenuntergang war aber alles ruhig.

KM 24

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31.08. Göreme (Kappadokien / Zentralanatolien)

Heute Morgen wurden wir früh geweckt, von den Ventilatoren der Ballonfahrer die einen heiden Lärm machten. Ich wartete bis sie den Brenner dazu nahmen und stand dann auf. Auch Babi war schon wach. Es war echt toll zu sehen wie rings um uns herum die riesigen Ballons aufgeblasen wurden und dann starteten. Hatte immer etwas Angst, dass wir mit unseren Autos im Weg stehen, aber die Ballons fuhren links und rechts an uns vorbei. Einer streifte nur einen Felsen. Passieret aber nix weiter. Es war echt ein tolles Erlebnis. Ballon fahren ist echt total klasse, wäre gerne mitgefahren aber ist mir einfach zu teuer.

Danach verabschiedete ich mich von Babi, er wollte weiter nach Hatussa und ich wollte mal wieder etwas wandern. Hier im touristisch voll erschlossenen Kappadokien gibt es viele Wanderwege die es sonst in der Türkei nicht gibt. Das wollte ich ausnutzen.

Vorher in Göreme noch I-Net gefunden und daher startete ich mit meiner Wanderung erst um 12 Uhr. Es war schon richtig warm, lt. Thermometer 37Grad. Aber juckt ja nicht, wenn man an die 8 Grad in Memmingen denkt von denen ich im I-Net gelesen habe ist man froh über die hohen Temperaturen.

Ich wanderte von Uchisar durch das White Valley bis zum Ende und dann wieder zurück. Die Orangensaftverkäufer am Ende des Tales konnten es gar nicht glauben das ich auch wieder zurücklaufe. Sind aber insgesamt nur 11 KM und 380 Höhenmeter gewesen. Das Tal war echt schön mit vielen Interessanten Gesteinsformationen.

Am Abend bin ich dann noch nach Göreme rein um noch irgendwo was zu essen. In einem Kaffee traf ich dann Stefani und Jan die mit Ihrem Wohnwagen nach Syrien unterwegs sind. Da will ich ja auch mal noch hin. Wir haben uns nett über unsere bisherigen Fahrten und alles mögliche unterhalten und da die beiden einen schönen Platz oberhalb Göreme zum Übernachten kannten, hab ich mich dann einfach mal eingeladen.

Zum Glück sind sie hinter mir hergefahren, sonst hätte ich im Dunkeln den Wohnwagen nicht gesehen.

KM 16 (Juhu, ich habe wieder einen Tagesschnitt unter 100KM!)

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01.09. Cavusin (Kappadokien / Zentralanatolien)

Am Morgen bin ich früh aufgestanden um nochmals die Ballons zu bewundern. Da ich sie diesmal von oben sah, war das eine ganz andere Perspektive. Leider hatte es mehr Wind als gestern, so dass die Ballons recht fix unterwegs waren. Danach noch etwas mit den beiden Syrienfahrern gelabert und nach Göreme gefahren um ein wenig zu surfen. Hat dann doch etwas länger gedauert so das ich erst um halb zwei in Cavusin war um durch das Rosa Tal zu wandern. Der Wanderweg war wieder sehr gut ausgebaut und sehr schön und dauerte 3 Stunden mit mehreren Pausen. Zurück am Auto habe ich mich noch etwas mit einem Türken unterhalten der gut Englisch konnte und bin dann nochmals in das Tal. Diesmal aber mit Bremi. Ich wollte ja noch die Zentralverriegelung reparieren und nach einem Schlafplatz Ausschau halten. Nach einer weile fand ich auch den Fehler in der ZV. Ein Kabelbruch an der Stromzuleitung. Das Kabel recht kurz abgezwickt, ein neues dran und jetzt geht wieder alles.

Am Abend bin ich nochmals nach Göreme um was zu Essen. Hatte keine Lust auf kochen. Es schmeckte sehr lecker, war reichlich und kostete 8 TL. Kann mich aber an den Namen nicht mehr erinnern.

Danach wieder etwas gesurft und mich noch etwas im Chat mit Stefan unterhalten, der morgen seinen Strand in Bulgarien verlässt. Ihn zieht es in die Berge. Dann wieder zurück zu meinem vorher gewählten Ü-Platz im Rosa Tal.

KM 18

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02.09. Ürgüp (Kappadokien / Zentralanatolien)

Am Morgen noch etwas Wasser an einer Quelle organisiert. Meines war leer vom Duschen. Danach ins Pasabagi Tal gefahren. Dort waren ganz nette Feenhäuschen. Sogar die Polizei hat sich in einem eingenistet. Auffallend war, dass überall wo Touristen ihre Wagen abstellen um etwas anzusehen immer auch Polizei vor Ort war, das da nix wegkommt. Das könnte sich die Polizei in Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland usw. mal als Beispiel nehmen. Statt sich mit belanglosen Verkehrsvergehen zu beschäftigen! Hier wird überholt wenn frei ist, Baustellenüberholverbot hin oder her. Sogar wenn die Polizei dasteht!

Danach weiter ins Devrontal. Dort gab es ganz nette Felsformationen zu sehen. Seelöwen und so weiter. Allerdings brauchte man schon etwas Phantasie.

Ich schaute mir dann noch ein altes Han an, eine Karawanserei die toll restauriert wurde mit einer 5 Sterne Toilette. Wird wohl die beste gewesen sein für die nächsten paar Monate.

Da ich eigentlich nochmals in Kappadokien übernachten wollte bin ich noch nach Ürgüp gefahren. Dort kannte ich mich schon aus, wusste wo es Wasser gab und konnte dann gleich die Waschmaschine  füllen. Weicht das Zeugs dann die Nacht lang ein und morgen wird es gewaschen. Das passt.

Am Abend wollte ich Köfte mit Kartoffel machen. Hab ich mit Ingrid schon mal gemacht. Leider gab es nur Großportionen. Hab ich einfach ein paar der scharfen Würstchen gekauft und mit den Kartoffeln angebraten. War auch ganz toll.

Den Übernachtungsplatz mit dem tollen Panorama kannte ich ja schon. Leider wird es langsam kalt hier in Kappadokien. Heute hatte es nur noch 29Grad und Nachts kühlt es doch ab. Daher werde ich morgen zum Nemrut Dagi fahren. Da oben ist es zwar auch kalt, aber unten soll es immerhin noch 38 Grad haben. Das liegt mir schon eher!

KM 44

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03.09. Irgendwo bei Göksun (Kurdistan)

Die Nacht war wieder saukalt. Nur 11 Grad im Bremi. Bin froh das ich fahre. Scheint seit dem ersten eh die Nachsaison zu sein. In Ürgüp keinen anderen Touristen mehr gesehen. Kein Wunder bei der Kälte. Nach nem warmen Kaffee noch kurz die letzte Kirche angesehen und dann ab Richtung Nemrut Dagi.

Die Landschaft war wieder wie üblich mit Weizenfeldern und Bergen. Kurz nach Bakirdagi in einer 30KM langen Baustelle mit übler Strasse an einem Fluss noch die Wäsche gespült und gleich zum trocknen aufgehängt. Nach einer Weile entdeckte doch ein kleiner Türke das ich kein Einheimischer bin der hier Pause macht und holte gleich seinen Opa dazu. Haben uns dann eine ganze Weile mit dem Wörterbuch amüsiert.

Danach kamen noch 3 Kumpels des kleinen und danach immer mehr. Da die Wäsche dann schon langsam trocken war hab ich mich wieder verzogen. Erst wollte ich eigentlich dort übernachten als noch nix los war, aber bei dem Rummel hatte ich keine Lust. Das ich abends vom ganzen Dorf umlagert und gleichzeitig der einzige Hauptdarsteller im abendfüllenden Film “Was macht der Deutsche gerade?“ bin, reicht mir in Indien auch noch. Muss nicht hier schon sein.

Danach ging die Strasse in eine Bergstrasse über. Verkehr war immer der gleiche, also fast gar nix. Keine Ahnung warum die die fast unbefahrenen Strassen so ausbauen. Scheint wohl ein Gesetz zu geben, das Strassen mit mehr als 50 Autos pro Stunde 4-spurig sein müssen und die mit 10 Autos pro Stunde zumindest begradigt sein müssen. Das verstehe wer will.

Nachdem ich einen 2000m hohen Pass überwunden hatte wurde es auch sofort wärmer. Scheint die Mittelmeerluft bis hierher zu kommen. Ist auch feuchter hier. Eine Wohltat. Endlich wieder richtig warm.

In einem Dorf noch ein Brot gekauft und dann einen Übernachtungsplatz gesucht. Leider keine Feldwege hier. Irgendwann war ich dann wieder auf einer 4-spurigen bei Göksun. Habe dann auf einem Reststück der alten Strasse übernachtet.

KM 209 (Heute die Ø 20.- Euro Grenze pro Tag unterboten! Allerdings muss ich morgen tanken.)

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04.09. Kahta (Kurdistan)

Die Nacht war angenehm warm. Das erste Mal seit langem, dass ich den Schlafsack nicht zumachte.

Nach dem Frühstück ging es weiter durch die Berge. Manchmal oben am Hang mit tollen Aussichten aufs Tal. Immer wieder an schönen Flüssen entlang. Das grün in den Tälern sieht sehr schön aus im Gegensatz zu den grauen und braunen Berghängen.

Mittags dann an einem Fluss noch den Bremi innen und die Scheiben außen etwas sauber gemacht und weitergefahren. Heute wieder günstigen Sprit gefunden. 2,61 TL der Liter. Nicht ganz so gut wie letztes mal aber ok. Hieß hier aber anders, irgendwas mit Refineri Mogluaso oder so. Egal, wird schon passen. Bis jetzt, 120 km danach läuft Bremi noch.

Für die 300 km heute brauchte ich den ganzen Tag. Immer wieder gab es ewig lange Baustellen mit Rüttelstrecken auf denen es nicht schneller als mit 30 km/h ging. Auch waren viele Berge zu überwinden. Die Höchsttemperatur lag heute noch knapp unter 40 Grad. Also voll im grünen Bereich.

Wollte eigentlich heute noch auf den Nemrut, aber es wird ja immer früher dunkel und daher hab ich kurz vor Sonnenuntergang mir wieder ein Plätzchen in einem kleinen Tal gesucht. Echt toll im warmen Abends draußen zu sitzen und Sterne zu gucken.

KM 300

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