04.11. Amritsar (Punjap)

So, dass erste Etappenziel wurde erreicht. Ich bin in Indien. War jetzt kein so ein großes Ding aber die Fahrt war echt sehr schön, interessant und die Länder, vor allem die Türkei, Iran und Pakistan waren klasse. Mal sehen wie es hier im chaotischen Indien weitergeht.

Die Grenze war ganz normal. Erst die gut organisierten Pakistanis mit einem sauberen, schönen Zollgebäude. War alles in 20 Minuten erledigt. Dann die chaotischen Inder, lahm aber trotzdem freundlich. Allerdings wusste meist der eine nicht, was der andere sagt und ablesen können sie auch nicht richtig. Sie wollten wissen wie lange Kavio im Land bleibt, er schrieb 3 Monate, der Inder las aber 6 Monate und dann war große Diskussion das er ja nur 3 Monate bleiben darf. Warum er dann 6 Monate hingeschrieben hat usw. Bis der Zettel dann wieder geholt wurde und alle ganz erstaunt waren das auf dem Zettel drei Monate stehen. Nun, so sindse halt die Inder. Immer für ein Chaos gut.

Nach über 2 Stunden hatten aber auch die Inder den Papierkram fertig und wir fuhren nach Amritsar. Dank Navi haben wir Mrs. Bandaris GH schnell gefunden. Ist sehr schön hier, kostet aber auch nicht wenig, für indische Verhältnisse. 5.-€

Die Rikscha Fahrt in die Stadt war voll lustig, schon ein anderes Verkehrsgewühl hier als in den anderen Ländern. Indien ist das schlimmste Land was Verkehr angeht auf der ganzen Strecke. Hier ist alles noch chaotischer, rücksichtsloser und verrückter als anderswo. Geldholen war wieder nicht so einfach, der 5. Automat rückte dann aber endlich was raus und so konnten wir zum goldenen Tempel der Sikks gehen.

Der Tempel ist mitten in der Stadt, wunderschön in einem kleinen See. Die ganze Anlage ist sehr spirituell, es wird die ganze Zeit, life, ein eintöniger, aber sehr passender singsang gesungen mit sehr guter Tonqualität (BOSE Boxen!) und angenehmer Lautstärke.

Die gläubigen sitzen herum, beten, schwimmen etwas im See. Wirklich richtig toll. Es gibt auch für jeden der möchte etwas zu essen, Dahl mit Chappati und Milchreis. War sehr lecker, kostet soviel man halt spendet. Keiner will aber Geld, sondern man wirft es ganz dezent in so Sammelkästen rein. Hier werde ich am Rückweg sicher nochmals vorbeikommen.

Abends dann das erste Bier seit 2 Monaten getrunken. War lecker, mit 2,20€ aber auch net billig.

KM 29

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05. 11. Amritsar (Punjab)

Am Morgen etwas in die Stadt gegangen. Hab mir noch ein Kabel gekauft um die beiden Notebooks wieder verbinden zu können. Das Gelumpe von Pollin ist schon wieder hinüber.

Danach noch gemütlich im Garten gesessen und gelesen. Hier in Amritsar ist Indien total angenehm. Die Leute nerven nicht, alles ist einigermaßen sauber und es gibt sogar Bürgersteige auf denen man richtig laufen kann. Kenn ich so gar nicht von Indien. Die Sikks sind total freundlich und nett und auch sonst macht die Stadt einen sehr netten Eindruck. Vielleicht hat sich Indien doch etwas geändert in den letzten 25 Jahren? Mal sehen, so richtig glauben tu ich es noch nicht.

Heute ist ein besonderes Fest in Indien. Divali. Da werfen sie mit Feuerwerkkörpern auf andere Leute Füße. Gegen die Kracher die es hier gibt, sind die deutschen Kanonenschläge inzwischen Kinderkram. Vor 30 Jahren waren die deutschen auch noch ok. Aber heute nur noch Zlopp das wars. Oder die Raketen, Zisch, Plopp mit 3 Leuchtkügelchen die 2 Sekunden brennen. Voll Schrott bei uns. Und trotzdem den Kinderkram dann nur ab 18! Hier kracht es noch richtig. Manchmal denkt man ne Bombe ging hoch, so knallen die Teile hier. Freu mich schon auf Neujahr, da kann ich endlich mal wieder ne „Richtige“ Rakete starten lassen, die nicht nur auf der Verpackung was hermacht.

Abends noch kurz was essen gegangen und dann ins Bette. Raus kann man ja nicht, wegen der Knaller die sie einem nachwerfen. Hab mich am Abend noch etwas in den Garten gesetzt und ein Bierchen getrunken. Da kam dann noch ein netter junger Schwede und wir haben uns nett unterhalten. Mark, der Schwede fährt ein Stückchen mit mir mit, ist bestimmt lustig

KM 0

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06. 11. Giddarbaha (Punjab)

Nach dem zahlen des Campings noch kurz voll getankt mit dem „Guten“ Indischen Diesel. Es gibt auch den schlechten, aber ich wollte sehen ob es da einen Unterschied im Abzug gibt. War aber eigentlich nix zu merken.

Wir fuhren dann Rt. Bikaner, die Landschaft war flach mit Feldern. Eigentlich nicht sehr interessant. Die Strasse war dafür meist gut, nur vereinzelt rumpelig mit Schlaglöchern.

Mark ist ein sehr netter Beifahrer. Ist auch sehr nützlich beim überholen, weil ich ja nie sehe ob einer kommt oder nicht.

Gegen Abend suchten wir uns eine Fernfahrerraststätte, aßen noch etwas und gingen zu Bett.

KM 224

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07. 11. Bikaner (Rajastan)

Fast den ganzen Tag gefahren. Auf der Strecke gibt es einfach nix anzuschauen. Die drei Reiseführer die wir haben erwähnen nicht einmal die Städte durch die man fährt. Erst in Bikaner ist wieder was geboten. Haben telefonisch einen Stellplatz erfragt und beim Hotel Harasar Haveli durften wir uns in die Einfahrt stellen, wenn wir hier essen. Ist ja klar das wir das dann gemacht haben, war aber nicht so lecker. Ist ein Pauschalreisehotel und das Essen schmeckt entsprechend europäisch.

Hab dann abends noch einen Spaziergang gemacht, was in Indien wenn es dunkel ist nicht gerade ungefährlich ist. Hier in den Außenbezirken sind die Strassen nicht so gut beleuchtet und da kann es immer mal passieren das ein Kanaldeckel auf dem Gehweg fehlt oder ein Abwasserkanal nicht richtig abgedeckt ist und einfach ein Meter der Abdeckung fehlt, die sonst der Gehweg ist. Daher muss man tierisch aufpassen. Auch natürlich auf die überall herumliegenden Hunde und Kühe, die man im dunkeln auch fast nicht sieht.

War noch kurz im Internetcafe und hab dann den Abend mit lesen verbracht.

Leider ist es hier noch dunstiger als in Amritsar so dass man eigentlich den ganzen Tag die Sonne hinter einem Schleier sieht. Die Sichtweite beträgt etwa 2km. Dachte es wird hier in der Wüste besser, iss aber nicht so. Schade! Nicht einmal die Sterne sieht man.

KM 347

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08. 11. Kanji ki Sird (Rajastan)

Nach gemütlichem Frühstück im Hotel sind wir nach Deshnok zum dortigen Rattentempel gefahren. Der Tempel, der der Göttin Durga geweiht wurde, wird von hunderten von Ratten bevölkert die dort verehrt werden. Ist ganz putzig den ganzen Ratten zuzusehen wie sie einem um die Füße flitzen oder

alle gemeinsam um eine große Milchschüssel zum trinken versammelt sind. Hatte nur immer Angst mal auf eine zu treten, denn dann könnte sie beißen. Sonst war es aber ganz lustig. Das einzige Negative war, dass man wie in jedem Tempel in Indien die Schuhe ausziehen musste und immer durch die Rattenkötel laufen musste die dann auch noch an den Füßen klebten. Das war etwas unangenehm.

Nach dem Tempel noch einen Tee getrunken und die Füße gewaschen und zurück nach Bikaner gefahren.

Auf dem Weg zufällig eine Force Werkstatt gesehen. Force ist die Firma, die die Lizenz zum Bremibauen von Mercedes abgekauft hat. Daher gibt es viele Bremis in Indien. Hab auch schon einige gesehen. Hab mir gleich ein Forceschild für vorne gekauft, nur 0,80€ und dies dann gleich montieren lassen, weil der Stern bei Bremi ja fehlt. Den Gashebel, an dem der Gummi ausgeleiert ist, konnten sie nicht reparieren, haben aber einen Draht rumgemacht.

Zahlen musste ich nur das Zeichen, der Rest war wieder mal: „You are guest in this country!“ Also die Inder werden mir immer sympathischer.

Lustig war nur, das sie nicht einmal Werkzeug oder eine Schere in der Werkstatt hatten um die Kabelbinder mit denen das Zeichen befestigt wurde abzuzwicken. Sie haben die Kabelbinder dann mit einem losen Eisensägeblatt einer Metallbügelsäge abgeraspelt. Zudem haben sie das Schild schief montiert. Hab ich aber erst später gesehen, als ich mir einen Force angesehen habe. Hab ich natürlich gleich verbessert und mit meinen Kabelbindern nochmals befestigt. Bin jedenfalls heilfroh, dass ich Bremi  noch im gut ausgestatteten Pakistan reparieren ließ. Die hatten wieder nix in der Werkstatt.

Danach haben wir uns das Fort und den Palast in Bikaner angesehen. Es gab eine Audioführung, also einen kleinen mp3 player der einem viel interessantes über die Einrichtung und die Bauwerke im Fort erzählte. War sogar in Deutsch. Das Fort und der Palast innen drin hat mir sehr gut gefallen, schon toll was die früher so bauten und wie die Maharadschas lebten.

Danach noch etwas in der Stadt rumgeeiert und einen Roadatlas Indien gekauft und dann Richtung Jaisalmer gefahren, unserem nächsten Ziel. Habe eine Gazelle und zwei Wüstenfüchse von der Strasse aus gesehen. Unterwegs Kavio und Renate wieder getroffen, die wir am Tempel verpasst haben. Haben uns dann ein Plätzchen neben der Strasse auf einem Feld gesucht. Leider etwas laut, sonst aber ok.

KM 210

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09.11. Jaisalmer (Rajastan)

Am Mittag kamen wir dann in Jaisalmer an. Die Strecke heute war irgendwie die Todesstrecke. In der Nacht wurden eine Gazelle, mehrere Katzen, Hunde, eine Kuh und ein Mann überfahren, die alle noch auf der Strasse lagen. Der Mann natürlich zugedeckt mit Polizei drum rum.

Im Rajastan Touristhotel wollten sie uns nicht, angeblich alles voll. Haben dann wieder mal die Hotels angerufen und eines meinte es hätte einen Parkplatz etwas außerhalb. Da stehen wir nun. Der Platz ist etwas vermüllt, aber schön ruhig und gar nicht so weit vom Fort weg. Kavio und Anita hab ich natürlich gleich angerufen und die sind dann auch noch gekommen.  Jaisalmer ist eine tolle Stadt. Das Fort thront ganz oben auf einem Hügel. Morgen werd ich dann mal reingehen. Am Abend waren wir noch Essen bei dem Hotel das uns den Parkplatz spendierte. War sehr lecker, aber leider etwas kleine Portionen. Das Hotel ist ganz aus Sandstein gebaut und innen fast wie eine alte Kathedrale. Ganz schön. Oben auf dem Dach ist das Restaurant und dort hat man eine ganz tolle Aussicht auf das Fort. Selbst die Sterne sieht man wieder ein klein wenig besser, ist auch etwas windiger geworden. Danach noch etwas gequatscht und die restlichen Biere getrunken. Muss morgen wieder Nachschub kaufen.

KM 199

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10.11. Jaisalmer (Rajastan)

Morgens ganz tolles und reichhaltiges Frühstück in der German Bakery genossen. Danach hab ich mir die Stadt und die Festung angesehen. Ganz kleine Gassen in denen die Kühe und die Touris rumschlendern. Nette Shops mit allerlei Krimskrams den keiner braucht, aber nicht sehr aufdringlich. Hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Steinmetzarbeiten an den Häuserfassaden sind sehenswert. Sehr fein gearbeitet, man meint es wäre Holz ist aber alles aus Stein gemeiselt.

Abends wieder im tollen Restaurant mit der Dachterrasse gegessen. Morgen geht es in die Wüste zu den Sanddünen.

KM 0

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