11.11. Sam Sand Dunes (Rajastan)

Nach leckerem Frühstück wieder im German Bakery, was eigentlich überhaupt nix mit German zu tun hat, außer dem Namen, haben wir uns abfahrbereit gemacht.

Wir wollten in die Wüste zu den Sanddünen und den Sonnenuntergang gucken.

Unterwegs fing es wie immer in Wüsten zu regnen an. Ich denke ich muss mal Kohle für verlangen. Nach dem Regen fanden wir hinter den Dünen ein nettes Plätzchen zum stehen.

Direkt an den Dünen ging es zu wie auf dem Jahrmarkt, Zeltstädte und Kameltreiber in Massen.

Am Abend haben wir weiter weg noch ein paar Gazellen vorbeihüpfen sehen, irgendwie sah eh alles so aus wie in einem Grzymek Film über Afrika, nur die Zebras fehlten. Aber trotzdem sehr schön.

Nachts konnte man den Sternenhimmel endlich mal wieder richtig sehen, da sich die Wolken etwas verkrümelten.

KM 47

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12.11. Jodpur (Rajastan)

Am Morgen war es etwas bewölkt und alles war feucht und klamm. Ich hasse Regen!

Daher nur kurz gefrühstückt und von Anita und Kavio verabschiedet. Die beiden fahren gleich Richtung Süden nach Diu und ich fahre ja über Udaipur runter. Ich sehe sie aber eventuell in Ellora und sicher in Goa wieder.

Mark und ich sind dann nach Osian zu einem Tempel gefahren. Der Tempel wäre an sich sehr schön gewesen, aber warum auch immer wurden grüne und blaue Plastikdächer um den Tempel und im Tempel gebaut, so das es eigentlich nicht mehr sehr schön war. Der Umweg hat sich nicht so gelohnt. Leider.

Gegen Spätnachmittag sind wir dann in Jodpur angekommen und stehen jetzt hinter dem Rajastan Tourist Hotel noch einigermaßen ruhig in dieser hektischen Stadt. Wollten uns erst nicht parken lassen, aber dann ging es doch.

Am Abend noch einen Stadtbummel durch den Smog und die Hektik gemacht und noch etwas Interneted. Dann zu McDonald zum Abendessen. Burger gibt es ja keine hier, aber der Fischmäc schmeckte fast wie bei uns, kostet aber nur einen Euro. Hab ich natürlich gleich zwei gegessen. Auch mal wieder gut zwischendurch und die Toilette natürlich auch gleich benutzt.

Morgen geht es dann zur großen Stadt und Fortbesichtigung in Jodpur.

Mark hat am Abend große Rumrechnerei gemacht und kam dann zu dem Schluss, dass er bis Aurangabad mitfahren kann, wenn wir drei Nächte in Udaipur bleiben, bei seinem Budget. Na ja, jeder rechnet da irgendwie anders aber es freut mich doch. Er ist ein angenehmer Zeitgenosse.

KM 357

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13.11. Jodpur (Rajastan)

Am Morgen voll durch die Altstadt gelaufen Richtung Fort. Es war sehr interessant eine Indische Großstadt erwachen zu sehen. Die Inder werden erst so ab 10 Uhr wach und öffnen ihre Geschäfte. Trotzdem war schon ein Mords Trubel in den engen Gassen.

Das Fort das hoch über Jodpur auf einem Felsen gebaut wurde ist echt beeindruckend. Meterhohe Mauern und dazu noch der steile Fels. Kein Wunder das es nie erobert wurde. Erst als ein Spion das Wasser im Fort vergiftete mussten die Bewohner aufgeben.

Es gab noch viele Kanonen zu sehen aber in den Palast bin ich nicht gegangen. Mark war vorher da und meinte es ist nicht besser als der in Bikaner, daher sparte ich mir den Eintritt von 5.-€.

Danach bin ich mit der Rikscha zum Auto zurück, weil es zu regnen anfing. Etwas später bin ich mit dem Schirm in die Stadt und bin ins Internetcafe. Was soll man bei Regen auch sonst tun.

Mark kam dann zufällig auch noch vorbei und meinte er hätte eine Österreicherin getroffen die gerne mit uns nach Udaipur fahren würde. Nun, da es ja nicht weit ist, ist das schon OK.

Katrin kommt aus Linz und ist recht nett. Macht eine Tour nach Australien und will da auch ein Auto kaufen.

Haben zusammen zu Abend gegessen in dem Guesthouse in dem Katrin wohnt. Bestellte extra scharf, bekam aber ganz normales Essen. Bringt in so Travellerrestaurants einfach nix. Ich geh lieber zu den einheimischen Küchen, da schmeckt es wenigstens Indisch.

KM 0

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14.11. Kumbhalgarh (Rajastan)

Am Morgen haben wir noch Katrin in ihrem Hotel abgeholt und dann ging es los nach Ranakpur. Ranakpur ist eine großartige Tempelanlage der Jain, einer alten Religion in Indien. Der Haupttempel ist riesig für indische Verhältnisse von Bauwerken dieser Zeit (1500 rum).

Der gesamte Tempel ist aus Marmor gebaut und fast jeder Platz, jede Säule usw. ist mit kleinen Figürchen, Tieren und sonstigen Gestalten welche kunstvoll aus dem Marmor gearbeitet wurden, geschmückt. Sieht total klasse aus, was die damals so hinbrachten.

Hab mich im Tempel dann noch mit einer netten deutschen Reisegruppe unterhalten, denen Bremi schon bei der Herfahrt aufgefallen ist, da sie uns überholt hatten.

Mark durfte wegen seiner kurzen Hosen nicht in den Tempel. Keine Ahnung warum er in Indien so rum läuft. Aber ist ja nicht mein Problem. Find es nur immer lustig, wenn er von den „normalen“ Touristen redet und dann aber selbst als der respektloseste Touri rum läuft.

Ich finde immer man sollte sich in anderen Ländern so kleiden wie es allgemein gewünscht wird. Auch wenn hier und da ein indisches Kind auch ne kurze Hose anhat. (Das zeigt er mir immer)

Nach der Tempelanlage fuhren wir noch nach Kumbhalgarh, war aber gerade am schließen.

Die Strasse war total übel, voller Schlaglöcher und mehr als 30 km/h war nicht drin. Kurz vor dem Dunkelwerden kamen wir mitten im Gewitter an und fanden einen netten Platz in der nähe des letzten Einlasstores.

Mal sehen wie die Festung bei Tag aussieht.

KM 248

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15.11. Udaipur (Rajastan)

Lange ausgeschlafen, war auf 1000m Höhe genau die richtige Schlaftemperatur. Unser Stellplatz war unter einem Baum und Verkehr war am Abend dann gar keiner mehr. Auch kein Gehupe oder sonstiger Lärm, der in Indien eigentlich immer und überall herrscht. Nur das Zirpen der Grillen war zu hören. Ging auch ganz gut zu dritt im Auto zu schlafen, aber das rumräumen dauert schon etwas. Da das Fort ja eine 12km lange Mauer hat auf der man entlang laufen kann, hab ich mal wieder die Wanderschuhe ausgepackt und einen Wandertag gemacht. Mark wollte um 2 wieder fahren, daher war es nur eine kurze Wanderung.

Die Fortmauer ist wirklich gut zu laufen, es geht allerdings fast immer steil bergab oder bergauf. Daher ist es recht anstrengend. Aber die Landschaft ist toll und Vormittag war das Wetter auch noch gut. Monsunregen kommt ja immer erst ab 14 Uhr. Man ist dort auch ganz allein und kann die Landschaft und die Sonne gemütlich genießen, gibt es in Indien nicht sehr oft.

Habe mir dann noch die Tempel und den Palast innerhalb des Forts angesehen, der eigentliche Hauptteil der Besichtigung.

War ganz interessant, vor allem der Ausblick vom Palast, ganz oben auf der Dachterrasse.

Wir sind dann eine kleine Strasse die stellenweise nicht gerade besonders war nach Udaipur gefahren.

Mark hat dann bei ein paar Hotels angerufen und nach Parkplatz gefragt. Er sagt aber nie, dass wir ein großes Auto haben. Er meinte dann, das wir im Zentrum! von Udaipur einen Parkplatz in einer Tiefgarage finden würden und wir da jetzt hinfahren sollten.

Man muss bedenken, dass die Strassen im Zentrum von Udaipur etwa so breit wie das Zwinggässchen in Memmingen sind. Also etwa 2 Meter. Und dann noch Tiefgarage, da fehlten mir echt die Worte.

Hab ich dann natürlich nicht gemacht und da war er etwas sauer.

Bin dann nach Stadtplan zum Seeufer mit den größeren Hotels gefahren, war aber auch schon verdammt eng. Haben dann einen öffentlichen Parkplatz gefunden der gegenüber eines bewachten Parkplatzes ist. Wollte dann dem Wächter dort 30 Cent geben damit er auch auf Bremi aufpasst. Mark meinte das braucht es nicht. Ich zahlte dann einfach selber.

Katrin fand ein Hotel in der Nähe und so war alles paletti.

Am Abend noch zum essen gegangen und danach hab ich noch einen kleinen Stadtbummel gemacht. War ganz interessant, Udaipur bei Nacht, wenn das Gewühle des Tages fehlt.

KM 93

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16.11. Udaipur (Rajastan)

Den ganzen Vormittag damit verbracht bei der Post Briefe abzuholen. Erst in die Stadt zum Postamt. Dort meinte man, dass die Hauptpost in die Neustadt gezogen ist und ich dort hin müsste. Also in die Neustadt gedappt. Dort von einem Schalter zum anderen bis mir einer sagte, der poste restante Schalter wurde in ein Postamt, noch weiter draußen umgesiedelt.

Also noch weiter gedappt und dort meinten sie dann das seit Monaten keine Post mehr angekommen wäre. Ich glaub das nicht, es leben hier auch Ausländer und alles kann man nicht per Mail machen.

Werde morgen nochmals hinfahren, aber mir ein Fahrrad mieten, sonst brauch ich wieder 3 Stunden.

Am Nachmittag dann noch den schönen Tempel besichtigt und an einem ruhigen sonnigen Platz mit Blick auf den See und mit Musikant gemütlich dagesessen.

Abends wieder in ein Dachrestaurant, von dem aus man ganz toll ein vorbeiziehendes Gewitter sehen konnte. Dauerte eine Stunde bis es vorbei war, aber hier hat es nicht geregnet. War toll anzusehen.

KM 0

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17.11. Udaipur (Rajastan)

Morgens gleich mal ein Fahrrad gemietet. Für einen Tag 0,80€ ist ok. Da lohnt es sich schon. Leider ist das Wetter heute nicht so besonders. Gleich mal zur Post geradelt, aber wegen Feiertag wieder mal geschlossen. Die haben jede Woche irgendeinen Feiertag hier. Inder sollte man sein.

Danach wollte ich zu einem Aussichtspunkt, aber es kamen ganz dunkle Wolken. Als es dann auch noch anfing zu stürmen und zu tröpfeln, hab ich mich bei einer Teestube am Straßenrand untergestellt. Es fing dann auch gleich heftig zu regnen an.

Es dauerte nicht lange und der Boden der Teestube war unter Wasser. Das wäre an sich nicht so wild gewesen, aber durch das steigende Wasser waren die Abwasserkanäle voll und alle Kakerlaken die dort ihr Wohn und Schlafzimmer haben, kamen natürlich wegen Überschwemmung an die Oberfläche. Sie krabbelten an allem hoch was trocken war, also an jedem der so unter der Plastikplane stand. Musste dann meine Hose hochkrempeln, damit ich es spüre wenn eine hochwollte, dann konnte man sie gut wegsnippen. Vorher waren sie schon bis zu den Ärmeln und dem Rücken hoch gekrabbelt.

Es regnete und Gewitterte fast ganze zwei Stunden die ich mit 6 Tee unter der Plane ausharrte. Endlich lockerte die Bewölkung wieder auf und die Kakerlaken hatte es in der Zwischenzeit auch weitergeschwemmt.

Da das Wetter danach auch nicht viel besser aussah, bin ich wieder zurück zum Auto. Das Fahrrad hat sich also heute nicht ganz so rentiert. Hätte leichter gestern eines gemietet.

Der Feiertag heute ist der Tag an dem jede Familie eine Ziege schlachtet. Seit Tagen steht vor jedem Haus eine Ziege und wird von den Kindern gefüttert oder geärgert indem sie immer auf ihren Kopf hauen. So als Mutprobe oder nur so zum Spaß, was weiß ich. Die Viecher haben es nicht leicht hier, von den Kühen mal abgesehen.

Am Nachmittag dann noch eine kleine Rundfahrt mit dem Rad gemacht. Es hatte zu regnen aufgehört und daher bin ich einmal um den großen See in Udaipur rum gefahren. Danach noch kurz in die City zum Geld abheben und da es sich schon wieder zu zog, das Fahrrad abgegeben und zurück zum Bremi. Hab hier manchmal Internet von einem nahen Hotel, ganz praktisch.

Am Abend gemerkt, dass es mir nicht so gut geht. Hab mich wohl bei dem Pisswetter etwas erkältet. Gleich mal nen heißen Salbeitee getrunken und noch ne Hühnernudelsuppe gemacht. Wird dann schon wieder gehen.

KM 0

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