25.11. Tamalwadi (Maharashtra)

Gleich um 7 aufgestanden, noch kurz ein paar Spiegeleier gemacht und dann abgedüst. Ist eine recht große Strecke zu fahren nach Badami.

Unterwegs noch ein Internetcafe gesehen und noch kurz gesurft.

Die Strasse war so lala, manchmal katastrophal, manchmal auch recht gut. Es gab nix besonderes zu sehen, indisches, flaches Bauernland mit immer wieder Städten zwischendrin.

Kurz vor Solapur, es wurde langsam dunkel, einen kleinen Imbiss gesehen und dort stehen geblieben für die Nacht. Noch etwas vor dem Essen mit einem von der Bude hier geredet. Konnte etwas Englisch. Hat dann immer für alle übersetzten müssen. Das Essen war zwar etwas teuer für die Bude hier, aber wenn schon mal ein Touri kommt, will man ja auch was verdienen. Dafür zahl ich für die Übernachtung ja nix. Ist zwar nicht gerade ruhig hier, aber für eine Nacht geht es schon. Wenigstens hat es keine Mücken, was mich zwar wundert bei den ganzen Seen hier, aber trotzdem super.

Im laufe des Tages die 18000km voll gemacht.

KM 365

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26.11. Badami (Karnataka)

Heute schon mit Sonnenaufgang losgefahren. Wollte noch morgens durch das große Solapur durch, klappte auch ganz gut, die Inder pennten noch alle.

Die Strecke war landschaftlich recht eben, nur die Vegetation änderte sich ständig. Von grüner Tropenlandschaft mit Kokospalmen innerhalb ein paar Kilometer zu Trockenklima mit riesigen Agaven am Straßenrand. Unterwegs noch ein Internet gefunden an dem ich mein Notebook anschließen durfte. Konnte endlich mal wieder die HP aktualisieren.

Straße war wieder so lala. Mal gut, mal schlecht, kurz vor Badami nur noch schlecht.

Durfte mich im Government Hotel auf eine Wiese stellen. Der Manager meinte ich solle sehr vorsichtig sein, damit nix gestohlen wird. Von den Affen! Die klauen alles was sie kriegen können. Alle Fenster zu usw. Nachts schlafen sie aber, da kann man die Fenster dann aufmachen. Gut das ich meine Gitter dran habe.

Bin noch etwas durch Badami gelaufen, ist aber laut und hektisch. Dachte eher es ist so wie Mandu, aber leider nicht.

Jedenfalls ist man hier schon aufdringlicher als vorher. Die Angestellten kamen einer nach dem anderen um was abzustauben. Ob ich Wäsche waschen will, hab ich natürlich gleich. Kostet nur 80 Cent. Ob ich das Auto waschen will, nee, das kommt noch an den Strand, da lass ich es danach waschen.

Dann, alle Kinder denen man begegnet, wollen einen Pen oder Money. Bisschen nervig ist das schon. Muss aber sagen, dass die Inder bis jetzt voll Ok waren. Scheinen sich in den letzten 25 Jahren doch gebessert zu haben.

Abends gab es Mücken ohne Ende, daher im Bremi geblieben.

KM 261

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27.11. Badami (Karnataka)

Schön ausgeschlafen und dann zu den Höhlentempeln von Badami gewandert. Vormittags war noch recht wenig los und daher war es sehr schön die Tempel anzusehen. Diese hier sollen eine der  ältesten sein die es in Indien zu sehen gibt. Die Figuren waren noch detailgenauer gestaltet und fast nicht beschädigt. Sehr schön. Auf der anderen Seite des Sees gab es oben auf dem Hügel auch noch zwei alte Tempel, sozusagen die Urtempelart von Indien.

Da es aber inzwischen doch etwas mit den Tempeln reicht, bin ich noch durch das hektische Badami geschlendert und habe auf dem Markt eingekauft. Der erste Markt in Indien, der mit dicken Eisenrohren gesichert war. Es fuhren also keine Mopeds und sonstiges durch die engen Gassen. Sehr angenehm.

Abends noch etwas in einem Restaurant gegessen. Als ich am Bremi war, kam der Hotelmann und meinte der Hauptmanager sei gekommen und ich solle ab Morgen Parkgebühren zahlen. Ob ich bis morgen 8 Uhr fahren könnte, vorher kommt der Manager nicht wieder. Ist ja klar, dass ich das mache. Er soll ja keinen Ärger kriegen. Frühstücken kann ich auch unterwegs.

KM 0

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28.11. Amboli (Maharashtra)

Punkt acht den Hof verlassen und Richtung Goa gefahren.

Heute waren es die schlechtesten Straßen überhaupt auf der gesamten Reise. Einmal musste ich einen Fluss durchqueren. Mitten im Fluss ging es noch mal eine Kante runter und dann gleich hoch,  da setzte Bremi auf und hinten hat es die Reserveradhalterung verbogen, das Nummernschild abgerissen und die Nebelschlussleuchte zerbrochen. Mist!

Was bin ich froh, das ich auf Anraten einer Indienkenners, drei Tage vor Abfahrt, meine mühsam gebastelte Alutruhe die ich hinten am Bremi befestigen wollte, daheim gelassen habe. Er meinte „Lass bloß die Kiste daheim, wenn es vom Platz her irgendwie geht!“ Erstens sehen die Diebe in diesen Ländern, warum auch immer, die Kiste hinten nicht als Fahrzeugteil an. Daher ist ein Einbruch in die Kiste nicht dasselbe wie das Aufbrechen des Autos und außerdem werde ich öfters Probleme mit dem Überhang durch die Kiste bekommen. Wie Recht er doch hatte, nach der Flussdurchquerung wäre die Kiste wohl nur noch Schrott und ich hinge wohl immer noch im Fluss mit durchdrehenden Hinterrädern, weil ich mit der Kiste aufgesessen wäre, falls diese dort nicht abgebrochen wäre oder schlimmeres.

Ich wollte auch nicht mitten im Fluss stehen bleiben und bin daher über die Brocken die dort wohl auch noch lagen drüber gefahren. Mehr Schäden hab ich noch nicht entdeckt, hoffe es bleibt bei diesen. Nur der Gastank hat ein paar Kratzer abbekommen. Macht aber nix, kommt vor nächstem Tüv eh ein neuer rein. Werde in Goa mal drunter kriechen und noch genau nachsehen. Die Plastiktanks und die Heizung scheinen nix abbekommen zu haben. Nur den Auspuff der Heizung hat es noch mal etwas mehr verbogen, als er eh schon war. Ist aber halb so wild.

Bin froh, dass es in Zukunft fast nur noch Hauptstrassen in Indien sind. Irgendwann gehen einem diese miserablen Strassen hier schon auf den Geist.

Bin dann noch bis nach Amboli gefahren, etwa 60km vor Goa wo mir Kavio einen tollen Stellplatz sagte. Ist auch wirklich klasse hier. N 15.97130 E 73.97846 .Man steht auf einem Felsvorsprung in etwa 700m Höhe und kann bis ans Meer runterschauen. Total Klasse. Auch die Berge ringsum sehen grandios aus.

Bin bis zum Sonnenuntergang sitzen geblieben. Leider ist es in Indien halt immer laut wenn Inder da sind, sonst wäre es noch toller gewesen. Aber irgendwer schreit immer rum und wenn sie nur ins Handy schreien. War aber trotzdem ein sehr schöner Sonnenuntergang.

Als es dunkel wurde haben sich dann alle verzogen, bis auf einen der ganz blöde immer reinschaute was ich so mache. Hab dann die Rollos runter und nachdem er nix mehr zu sehen hatte ist er dann nach einer Stunde auch verschwunden. Die haben schon eine immense Ausdauer im Glotzen, die Inder, selbst wenn es nix mehr zu glotzen gibt. Aber wie gesagt, das ist gar nix gegen das Geglotze vor 25 Jahren!

Auch kam noch etwas Wind auf, so dass es doch etwas schaukelte im Bremi. Irgendwas latschte auch in der Nacht öfter mal um das Auto rum. Ich hab nur immer den Kies knirschen gehört, aber nie was gesehen, wenn ich rausgeleuchtet hab. Wer weiß was oder wer das war?

KM 230

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29.11. Querim Beach (Goa)

Juhu, ich habs geschafft. Bremi, Bärchen und ich sind in Goa angekommen. Meinem ersten Zwischenziel. Es ist alles so wie ich mir das vorgestellt habe. Aber mal von Anfang an.

Am Morgen wehte immer noch ein heftiger Wind auf der Aussichtsplattform. Außerdem war es bewölkt. Kein guter Start um an ein Ziel zu kommen, schien mir.

Ich frühstückte gemütlich und nach einer warmen Dusche fuhr ich die Passstrasse nach unten Richtung Meer. Steffi wusste hier eh fast keine Strassen, daher fragte ich mich an jeder Gabelung durch. In Indien kein Problem, da eh irgendwo immer einer rumsteht. Sind ja mit über einer Milliarde Leuten auch genug hier umeinander.

So kam ich also alsbald nach Terakhol und von da hatte ich ja die Beschreibung von Kavio. Außerdem schien hier auch wieder die Sonne.

Am Ende der Strasse von Terakhol gab es eine Fähre über den Fluss. Kostete 40 Rp. und war recht klein, so dass nur drei Autos und Bremi drauf passten.

Gleich kurz nach der Anlegestelle sah ich das Beach Zeichen auf der Strasse von dem mir Kavio erzählte und ich bog ab. Noch um ein paar Kurven und ich stand mitten in einem Palmenhain am Meer.

Was ein tolles Gefühl. Ich parkte und ging zu Fuß zum letzten Restaurant am Beach und fragte wie es denn mit Stellplatz aussieht. Der Besitzer meinte, kein Problem ich könne mich neben das Restaurant stellen und da wäre auch Licht in der Nacht usw.

Gesagt getan, nach etwas Rangieren stand ich genau mit der Schnauze von Bremi zum Strand. Wow!

Ich handelte dann erst mal die Preise auf seiner Getränkekarte auf ein normales Maß herunter und so kostet mich ein Bier hier im Restaurant nur noch 1,10€ statt 1,40€ normal.

Hab dann gleich mal das Nummernschild wieder befestigt und ein Dachfenster dessen Schraube vom Aussteller verloren ging, repariert.

Danach mit dem Handy des Restaurantbesitzers Kavio angerufen der etwa 8km entfernt in Arambol ein Zimmer gemietet hatte.

Kavio und Anita kamen dann alsbald mit einem Roller vorbei und es war ein netter Nachmittag.

Gegen Sonnenuntergang leistete ich mir dann mein erstes Kingfisher Bier in Goa und freute mich, dass alles mit der Fahrt und so weiter so gut geklappt hatte.

Lag bei Sonnenuntergang auf einer weichen Liege am Strand, Bierchen in der Hand, keine Moskitos, schön warm, was will man mehr?

Ich bin angekommen und das freut mich und macht mich auch ein wenig Stolz, dass es Bremi doch, mit nur kleineren Problemen, hierher gepackt hat. Ich kannte ihn ja vorher nicht sehr gut, sonst wären die kleinen Probleme die unterwegs auftauchten, sicher auch schon längst behoben gewesen.

Aber was solls, ich bin hier und nur das zählt!

KM 72

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30.11. Querim Beach (Goa)

Heute morgen nach gemütlichem Frühstück den Bus nach Arambol genommen. Er brauchte für die 8km lange Strecke zwar 40 Minuten, aber man hat ja Zeit.

Arambol, in dem ich mit Regina vor 25 Jahren das letzte Mal war hat sich tierisch verändert. Die ganze Hauptstrasse die vorher eigentlich frei war ist jetzt ein einziger Shop an Shop laden. Am Strand sieht es aus wie in Jesolo mit Sonnenschirmen und Liegestühlen und nervigen Liegestuhlvermietern.

Iss alles nicht so dolle. Hab mir dann noch ein indische Sim Karte für das Handy besorgt. In Goa soll das einfach gehen, sonst in Indien ein Mords Aufwand sein. Bin ich ja gespannt, ob die Karte in drei Tagen noch geht, das ist so der Stichtag. Unterwegs noch ein Motorradpärchen aus Kaufbeuren getroffen, denen es in Arambol zu viel Trubel war. Hab sie an meinen Strand nach Querim geschickt, dort ist tote Hose. Bin ja gespannt ob ich sie hier sehe.

Mit Kavio und Anita dann noch etwas durch den Ort geschlendert und dann noch ins Internetcafe. Danach kleiner Strandspaziergang und noch zu Abend gegessen in Kavios Lieblingsrestaurant Relax Inn, wo er auch ein Zimmer genommen hat. War dort so der „Rentnertreff“ die alle wie Kavio und Anita seit 30 Jahren oder mehr jedes Jahr kommen.

Der Fisch war sehr gut und da es langsam dunkel wurde musste ich auch zum Bus. Der fuhr diesmal etwas schneller und so war ich gegen 8 am Abend wieder in Querim Beach.

Hier pennte natürlich schon alles, ist ja auch schon nach 19 Uhr!

KM 0

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01.12. Querim Beach (Goa)

Heute Morgen war recht viel Wind, so dass ich meinen Lumaausflug verschoben habe. Hab dafür etwas im Bremi geputzt und mich mit nem Münchner unterhalten, der in Arambol schon ausgeraubt wurde mit KO Tropfen.

Ist schon nicht so ungefährlich hier, da lob ich mir doch Iran und Pakistan!

Gegen Nachmittag kamen dann Roland und Katrin, die beiden Kaufbeurer die jetzt doch in Arambol wohnen zusammen mit Anita und Kavio.

Sind dann noch an den Strand und ich wollte meinen Schnorchel mal ausprobieren. Leider gar nix gesehen, da das Wasser so trübe war, dass ich nicht mal meine Füße sehen konnte.

Daher nur ein kleiner Schnorchelausflug, aber sehr schöne Seeadler gesehen. Muss ich morgen mal die Kamera mit an den Strand nehmen.

Spätnachmittag hatte der Restaurantbesitzer bei dem ich stehe den Getränkelaster bestellt, da er schon wieder kein Cola sondern nur Pepsi hatte und ich meinte, dann kauf ich mir selber Cola.

Der Getränkelaster fuhr natürlich voll in den Sand und kam nicht mehr raus. Als wir vom Baden kamen, stand er immer noch rum und die Inder hatten schon Bretter untergelegt. Ich dachte mir die werden das schon können und duschte erst mal.

Als ich fertig mit duschen war, heulte der Motor immer noch und das Teil steckte halt 2 Meter weiter hinten im Sand. Außerdem saß inzwischen ein Russe am Steuer.

Holte dann wieder meinen Spaten raus und grub eine Schneise für die Räder. Der Russe fuhr aber nicht viel anders als die Inder, Hauptsache auf dem Gas bleiben, bis nix mehr geht.

Ich ließ die Inder dann unter Anleitung graben und sagte dem Russen,  dass ich fahren werde.

War ihm egal und mit ein wenig hin und herschaukeln, was er leider nicht konnte, war die Karre aus dem Sand heraußen.

Hab dann noch ne Cola geschenkt bekommen und hab die dann mit den beiden Russen getrunken.

Waren beide aus Kasachstan und sehr nett.

Abends noch lecker Fischcurry mit Reis und Salat für 80 Cent gegessen.

KM 0